Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 11 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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war jedoch nicht ohne Besinnung. Er vernahm das ungeduldige Stampfen der Pferde neben sich, und dann drang harter trommelnder Hufschlag an sein Ohr, der rasch näherkam.

      Aufspringen! hämmerte es in seinem Hirn.

      Aber eine bleierne Schwere hielt ihn mit Titanenkräften am Boden fest. Er lag wie im Starrkrampf da.

      Der Hufschlag verstummte dicht neben ihm. Hastig sprang der Reiter aus dem Sattel.

      Wyatt hörte seine Stiefel im Sand knirschen.

      Dann kniete der Mann neben ihm nieder.

      »Stones! He, was ist passiert?«

      Die Stimme! Sie drang dem Marshal bis ins Mark. Träumte er vielleicht? War es ein Spuk, der ihm die Stimme ausgerechnet desjenigen Mannes hier vorgaukelte, den er jetzt am allerwenigsten gebrauchen konnte.

      »Stones! Damned, Mensch!« rief der andere und riß Wyatt herum, daß das gelbe Halstuch einriß.

      Mit einem Schlag hatte Wyatt seine Glieder wieder in der Gewalt. Vielleicht hatte er nur dieses harten Herumreißens bedurft.

      In seiner Rechten blinkte der Smith & Wesson Revolver.

      Und der Mann, der bei seinem Anblick zurückgefahren war, starrte ihm fassungslos ins Gesicht!

      Es war Ike Clanton!

      Er trug einen hellgrauen Hut, ein weißes Hemd und einen dunkelgrauen Anzug. Die schwarze Samtschleife war sauber gebunden und fiel bis auf die Rockaufschläge.

      »Sie?« stammelte der Rancher.

      Wyatt schluckte, seine Lippen waren voller Sand, und Staub war in seinen Mund gedrungen.

      »Ja, ich, Ike.«

      »Ich… hielt Sie für Stones!«

      »Ich habe es gehört. Er ist einer Ihrer Leute, nicht wahr?«

      »Ja, ein Cowboy von uns. Er arbeitet auf dem Vorwerk am Blue Lake.«

      Immer noch stand grenzenlose Verwunderung im Gesicht des Bandenführers.

      »Was starren Sie mich so an?« kam es heiser über die Lippen des Marshals.

      »Ich… hielt Sie für tot!«

      »Kann ich mir denken. – Dafür ist Ihr Freund Stones tot…«

      Wie ein Gespenst hing sich plötzlich eine drohende Ohnmacht auf den Missourier und schob graurote Schleier vor seine Augen, hinter denen das Gesicht des Bandenführers mehr und mehr verschwamm.

      Ich muß schießen! Schießen! Ehe er es tut… Doch der Alarmruf im Hirn des Marshals vermochte keine Bewegung mehr bei dem so schwer angeschlagenen Mann auszulösen.

      Wyatt sah jetzt große rote Nebelschwaden vor seinen Augen, hörte Hufschlag und glaubte in ein endloses Meer zu versinken, aus dem es kein Aufsteigen mehr gab.

      Aber dann, nach einer Ewigkeit, wichen die Schleier einem helleren Ton, färbten sich rotviolett, und der Marshal hörte die Stimme eines anderen Mannes, spürte zwei Arme, die ihn in sitzende Stellung hochzogen, zwei Hände, die ihn abtasteten.

      Es war Doc Hollidays Stimme, die er jetzt zu hören glaubte. Aber sie schien aus unendlich weiter Ferne zu kommen. Es mußte ein Trug sein, eine Gaukelei der Phantasie.

      Da schlug er die Augen auf – und blickte in das harte kantige Gesicht des Georgiers!

      Also doch!

      Aber das war doch unmöglich. Eben noch hatte doch auf der gleichen Stelle Ike Clanton vor ihm gekniet!

      Aber ganz deutlich und nah hörte er jetzt wieder die Stimme des Spielers:

      »Schnell, Luke, meine Tasche!«

      »Sofort!« Das war die Stimme des Texaners. Und schon verdunkelte seine riesige Gestalt auch schon den Himmel für den Mann der Erde.

      Der Hüne kam mit der Instrumententasche des Spielers zurück.

      »Sie müssen ihn halten, Luke!«

      »Mach ich!« Hände, die die Ausmaße einer großen Kohlenschaufel hatten, legten sich wie Haltegriffe um die Schultern des Missouriers.

      Eine kleine Flasche wurde aufgestöpselt. Dann zog ein scharfer, beißender Geruch in die Nase des Benommenen.

      »Damend, stinkt das Zeug«, hörte Wyatt hinter sich die unverkennbare Stimme des Texaners.

      »Wyatt!« Holliday hatte seine schlanken Hände um das Gesicht des Freundes gelegt, knöpfte ihm jetzt das Hemd auf, und dann fühlte der Marshal eine eiskalte Flüssigkeit auf seiner Brust. Anschließend massierte der einstige Bostoner Arzt seine Handgelenke und seinen Nacken.

      »Zurücklegen«, sagte er leise zu Luke.

      Der Texaner ließ ihn auf den Boden nieder.

      Wyatt hatte die Lippen geöffnet.

      »Doc!« brachte er mit einer ihm selbst völlig fremden Stimme krächzend durch die schmerzende Kehle.

      In den eisblauen Augen des Spielers hatte große Besorgnis gestanden; sie wich jetzt einer grenzenlosen Freude.

      »Wyatt!«

      »Wo… ist er?«

      Holliday sah verwundert auf. »Luke? Er kniet hinter Ihnen.«

      »Ike…«

      »Ike?« Die Besorgnis kehrte in die Augen des Georgiers zurück.

      »Er war hier…, bei mir!«

      Holliday schüttelte den Kopf.

      »Nein, Wyatt. Sie sind hier gestürzt, und zwar ganz ordentlich.«

      Wyatt richtete sich auf. Luke stützte ihn im Rücken.

      »Er war hier, Doc!« beharrte Wyatt.

      »Wo sollte er denn sein?«

      »Ich weiß es nicht. Da, wo Sie jetzt knien, kniete auch er!«

      »Das kann ich mir nicht denken«, entgegnete der Spieler vorsichtig, da er die Worte des Freundes noch den Folgen des Sturzes zuschrieb.

      Wyatt versuchte sich aufzurichten; die beiden halfen ihm dabei. Seine Augen suchten den Boden ab. Aber da war nichts mehr zu erkennen.

      »Das ist mir unerklärlich!« meinte der Marshal und stützte sich immer noch gegen den massiven Mann aus Texas. »Ich habe ihn vor mir gesehen! Leibhaftig!«

      »Kein Wunder«, meinte Luke Short. »Jetzt geistert der Kerl nicht nur durch unsere Tage, sondern sucht uns auch noch in den Träumen heim, und dann glaube ich, wenn ich so einen Sturz getan hätte, sähe ich Napoleon oder vielleicht auch Columbus hier auf rosaroten Wellen herumschaukeln.«

      Holliday

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