Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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der Georgier auf.

      Ganz leise, ohne jede Erregung und ohne drohenden Unterton meinte er:

      »Ich habe die Zahl vier, Mister.«

      Hardac zog die Brauen zusammen.

      Er verstand – und verstand auch nicht. Deshalb fragte er schroff:

      »Was soll das?«

      »Well, jeder hängt doch irgendwie an einer Zahl. Bei mir ist es die vier. Verstehen Sie?«

      »Nein.«

      »All right.« Holliday sah ihm ruhig aber auch fest in die fahlen farblosen Augen. »Sie haben mir dreimal die Sacramentowelle vorgeführt. Nicht ganz schlecht. Aber auch nicht gut genug für wache Augen. Ich weiß nun, daß Sie sie nicht beherrschen, und möchte sie kein viertes Mal sehen.«

      Hardac machte den größten Fehler, den er in dieser Situation überhaupt machen konnte. Er sprang auf und warf den Tisch um.

      Still saß der Fremde auf seinem Stuhl und sah ihn gelassen an.

      »Soll das ein neuer Trick sein?« fragte er kühl.

      Soviel Ruhe verschlug dem Oregon Man für einen Augenblick die Sprache. Dann krächzte er:

      »Sie haben mich des Falschspiels bezichtigt!«

      Holliday zog unwillig die Brauen zusammen und entgegnete fast sanft:

      »Aber – was sind das für harte Ausdrücke, Mister. Setzen Sie sich. Und seien sie so gut und stellen Sie den Tisch wieder auf seine Füße.«

      »Dreckskerl!« schrie Hardac in rasendem Zorn und stieß die Rechte zum Revolver.

      Aber er hielt mitten in der Bewegung inne.

      Der Gentleman Gambler hatte plötzlich einen großen vernickelten Revolver mit elfenbeinbeschlagenem Knauf in der Rechten.

      »Sie sind ziemlich nervös, Mister. Ich sagte, setzen Sie sich!«

      Hardac starrte ihn entgeistert an.

      All thousand devils! So etwas hatte er noch nicht erlebt. Wie war der Colt in die Hand des Fremden gekommen? Das grenzte ja schon an Zauberei.

      Zounds, er hatte Wes Hardin in Dallas gesehen, Ernie Billinger und Joe Corbet. Auch Jonny Sullyvan war ein Blitzzieher gewesen – aber dieser Mann hier übertraf sie alle.

      Hardac hatte plötzlich eine Vision: Er sah wieder den Augenblick, in dem ihm der Dodger Marshal Wyatt Earp oben an der Grenze von Kansas stellte. Er hatte keinen Revolver gezogen. Ganz ruhig hatte er vor ihm gestanden. Und doch war Jack Hardac sicher gewesen, daß der Marshal den Colt gedankenschnell in seiner Faust gehabt hätte, wenn es darauf angekommen wäre.

      Jack Hardac hatte es damals nicht darauf ankommen lassen.

      Weshalb mußte er in dieser heißen Minute an jene bittere Stunde denken?

      Plötzlich wußte er es: Es war etwas in den Augen dieses Gentleman Gamb-lers da, das ihn irgendwie an den Marshal Wyatt Earp erinnerte, an dessen Blick…

      Dennoch war Jack Hardac jetzt unbesonnen genug, gallig zu zischen:

      »Wir sprechen uns noch, Mister!« Er wandte sich um und stampfte zur Tür.

      Doc Holliday federte hoch, ließ den Colt zurück ins Halfter fliegen und folgte dem Banditen.

      An der Tür holte er ihn ein und riß ihn an der Schulter herum.

      »Hören Sie, Mister. Ich habe eine Menge Leute kennengelernt, die mir das versprachen. Einige davon liegen auf dem Boot Hill.«

      Hardac flammte den Georgier an.

      »Sie können mich nicht schrecken, Mann!«

      »Schrecken? Wer will das? Ich meine nur, wenn Sie mich noch sprechen wollen, können wir das gleich erledigen. Morgen früh kann schon einer von uns tot sein.«

      Dieser Blick! Er schien den Outlaw zu durchbohren. Heiser preßte Hardac hervor:

      »Sie selbst – Sie haben falsch gespielt!«

      Da klatschte eine schallende Ohrfeige in sein Gesicht.

      Der Bandit torkelte bis zur Tür zurück.

      Damned, nie und nimmer hätte er diesem Dandy eine solche Schlagkraft zugetraut.

      Der entsprungene Sträfling sah die anderen Männer in der Schenke an.

      »Well, ich verstehe!« stieß er heiser hervor.

      »Sie verstehen gar nichts!« entgegnete Holliday schroff.

      »Doch, genug, um einzusehen, daß ich ein Riesenochse war, mit Ihnen zu spielen. Das da sind Ihre Freunde, und…«

      Holliday warf einen kurzen ironischen Blick zur Tür.

      »Meine Freunde?« Er lachte leise und bitter in sich hinein. »Die Boys dort sind so wenig mit mir befreundet wie Sie, Amigo!«

      Hardac schrie: »Dreckskerl! Falschspieler…!«

      Da blinkte der Colt wieder in der Rechten des Georgiers.

      »Noch ein Wort, Bandit – und du rührst keine Spielkarte mehr an!«

      Bandit!

      Das Wort war dem Verbrecher bis in die Nerven gedrungen. All thousand devils and dogs! Was hatte der Mann da gesagt? Bandit?

      Holliday ließ den Revolver verschwinden.

      Hinter Hardac war ein Mann in der Tür erschienen. Er war groß, breitschultrig, trug eine schwarze Hose und eine kurze schwarze Weste über seinem grauen Hemd. Links auf seiner Weste blinkte der Fünfzack im Wappen, das Zeichen eines US Deputy Marshals.

      Virgil Earp hatte das Geschrei Hardacs bis auf die Straße gehört. Langsam schob er sich an dem Desperado vorbei in den Schankraum.

      »Was gibt’s hier?« fragte er ruhig.

      Beim Klang dieser Stimme warf der Verbrecher den Kopf herum. Heavens, war das nicht die Stimme jenes Mannes gewesen, der ihn gestellt hatte, damals, oben in Kansas? Der ihm zu dem höllischen Job in Forth Worth verholfen hatte?

      Im ersten Moment, als Hardac den Marshal ansah, schrak er bis ins Gebein zusammen. Aber dann wußte er, daß dieser Mann nicht Wyatt Earp war.

      Es mußte Virgil Earp sein.

      »Dieser Mann da hat falschgespielt, Marshal!« krächzte Hardac gallig.

      Virgil rieb sich das Kinn.

      »Das ist eine schwere Beschuldigung, Mister«, entgegnete er ruhig. »Vielleicht sollten Sie sich auf Ihren Gaul setzen und davonreiten. Tucson beispielsweise ist auch eine schöne Stadt, oder besser noch Prescot!«

      »Nein, ich werde euch

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