Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Parkers Neugier kannte keine Grenzen, wie man aus Erfahrung weiß.
*
Joan Christie blieb in der geöffneten Tür stehen, sah sofort die Mamba auf dem Boden und schrie leicht auf. Dann lief sie zu Mike Rander hinüber und beugte sich zu ihm hinab.
»Mister Rander! Mister Rander!« sagte sie beschwörend, »Mister Rander, was ist denn? Antworten Sie doch!«
Rander reagierte nicht.
Er starrte Joan Christie aus weit geöffneten, starren Augen an. Er wollte ihr suggerieren, daß er bereits das Zeitliche gesegnet hatte.
Was sich auszahlte, wie schnell zu erkennen war.
Joan Christie verlor nicht viel Zeit damit, Rander weiter zu untersuchen.
Sie ging zur Tür, zog sie hinter sich zu und lief dann – über die Reste der Mamba und das Kopfkissen springend – hinüber zum Nachttisch, wo auf einem Kofferständer das Gepäck des Anwalts lag.
Sie öffnete die Reisetasche, wandte sich dann etwas planlos ab und kümmerte sich um Randers Jackett, das über einem Bügel am Kleiderspind hing.
Sie zog die Brieftasche hervor und ging deren Inhalt mit flinken Fingern durch.
»Kann ich Ihnen helfen?« machte Rander sich in diesem Moment bemerkbar.
Joan Christie fuhr entsetzt herum und starrte den Anwalt an, der sich gerade lässig erhob und den Staub von der Hose seines Schlafanzugs klopfte.
»Sie … Sie leben?« fragte sie völlig unnötigerweise.
»Hoffentlich stört Sie das nicht«, wurde Rander ironisch.
»Si … Sie glauben doch wohl nicht, daß ich …«
»Was, zum Beispiel?«
»Daß ich stehlen wollte«, sagte sie leise und schaute ihn immer noch ungläubig an.
»Aber nein!« Rander entrüstete sich mit ironischem Unterton. »Ihnen, Miß Christie, traue ich ganz andere Dinge zu!« Während Rander noch redete, deutete er auf die Reste der Mamba.
»Die Mamba … ich weiß … Sie nehmen doch nicht an, ich hätte die Schlange …« Sie redete nicht weiter und schien es überhaupt nicht zu fassen, daß man ihr so etwas zutraute.
»Aber nein«, wiederholte Rander lächelnd, »die Mamba kam regulär hier herein. Nachdem sie die Türklinke herunter gedrückt hatte!«
Joans Gesicht färbte sich rot vor Empörung. Sie warf die Brieftasche aufs Bett, dann den Kopf in den Nacken und rauschte an Rander vorbei zur Tür.
»Moment mal«, sagte der Anwalt und versperrte ihr an der Tür den Weg, »was wollten Sie denn hier? Irgendwelche Neuigkeiten?«
»Ja«, sagte sie wütend, »darum bin ich gekommen. Ob Sie das nun glauben oder nicht … Miß Weston ist verschwunden! Die Boys sind sicher, daß sie entführt worden ist. Hoffentlich nehmen Sie mir wenigstens das ab!«
*
Der Wagen war im Mondlicht deutlich zu sehen.
Er wurde etwa hundertfünfzig Meter vor dem Seeufer angehalten, die Scheinwerfer wurden auf Standlicht umgeschaltet. Dann stieg eine Gestalt aus dem Wagen und kam langsam auf das Ufer zu. Diese Person trug offensichtlich ein schußbereites Gewehr in der Hand. Als das Mondlicht sich im Stahl des Laufes spiegelte, war Parker sich seiner Sache vollkommen sicher.
Der Mann mit dem Gewehr lud durch und pirschte sich immer vorsichtiger an die Wasserstelle heran. Hinter ihm erschien jetzt eine zweite Gestalt, die ebenfalls aus dem Wagen gestiegen war. Wortlos schloß dieser zweite Mann zu seinem Vordermann auf, um dann ebenfalls durchzuladen.
Sie erreichten das Uferstück und schalteten sehr starke Lampen ein, die sich über ihrer Stirn befanden. Diese Lampen wiederum waren an Stirnreifen befestigt, die um den Kopf lagen. Eine Methode von Krokodiljägern, um beide Hände frei zum Schuß zu haben. Wenn sich das Grün der angestrahlten Krokodilsaugen im Wasser zeigte.
Waren es vielleicht die Tarzan-Brothers, die sich profihaft ausgerüstet hatten?
Parker nahm seine Gabelschleuder aus der Brusttasche seines schwarzen Zweireihers und setzte sie geschickt und schnell zusammen.
Dann schickte er nacheinander und gekonnt zwei seiner Spezialgeschosse auf die Luftreise, worauf die beiden Jagdprofis prompt zu Boden gingen und die Schlammpfütze ausfüllten.
*
Mike Rander rannte im Schlafanzug hinter Joan Christie her und stürzte sich förmlich in den Rundbungalow, in dem Sue Weston wohnte.
Er sah sofort, daß hier ein Kampf stattgefunden hatte. Das Kleinmobiliar war umgestürzt, das Bett schien gerade einen mittelprächtigen Wirbelsturm hinter sich gebracht zu haben.
»Wann haben die Boys die Entführung gemeldet?« fragte Rander und drehte sich zu Joan Christie um.
»Knapp drei bis vier Minuten, bevor ich zu Ihnen kam. Und noch etwas, ich bin sofort bei Ihnen eingetreten, weil ich so seltsame Geräusche in Ihrem Bungalow hörte.«
Rander hätte jetzt am liebsten nachgefragt, warum sie sich für sein Gepäck und für seine Brieftasche interessiert hatte, aber er unterließ diese Frage.
»Kann ich einen Wagen haben?« fragte er hastig.
»Natürlich. Aber wollen Sie jetzt in der Dunkelheit die Verfolgung aufnehmen? Das ist ausgeschlossen! Sie würden nicht weit kommen.«
Rander überlegte einen Moment und dachte endlich an seinen Butler. Er rannte an Joan Christie vorbei und jagte auf Parkers Rundhütte zu.
Er hatte sie noch nicht ganz erreicht, als er von den beiden Scheinwerfern eines Wagens geblendet wurde, der knapp neben ihm hielt.
»Zu Diensten, Sir«, meldete sich Parker, der aus dem Wagen stieg.
»Wo … Wo kommen denn Sie her?« wunderte sich Rander und betrachtete sich die schlammverkrustete Kleidung des Butlers.
»Von einem nächtlichen Ausflug, Sir, den ich als vollkommen unfreiwillig bezeichnen möchte«, gab der Butler gemessen zurück, »wenn Sie erlauben, werde ich mich jetzt um meine beiden Fahrgäste kümmern.«
»Sue Weston ist verschwunden!« sagte Rander nervös, »wahrscheinlich ist sie entführt worden.«
»Dies, Sir, dürfte eine Entwicklung sein, die ich nun gar nicht sonderlich schätze«, erwiderte Parker, ohne seine Ruhe zu verlieren, »die Dinge scheinen ihrem Höhepunkt zuzutreiben.«
*
»Was sollen wir tun?« fragte Rander gedrückt. Er befand sich zusammen mit Parker in seinem Rundbungalow.
»Ich möchte mir den Rat erlauben, Sir, vorerst