Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Der Mann wandte sich ab.

      Wyatts Blick hing an seinem Hut. Er hätte schwören mögen, dass es Hal Flanagans Hut war.

      Was hatte diese Finte zu bedeuten? »Earp!«, schnitt da eine schneidende Stimme durch den Schenkraum.

      Wyatt wandte sich langsam um.

      Gegen das helle Licht, das von der Straße durch die Tür fiel, erkannte er die scharfe Silhouette Hal Flanagans, des Mannes, den er suchte, dem er über mehrere hundert Meilen gefolgt war.

      »Flanagan, es ist gut, dass ich dich treffe«, sagte der Constabler völlig ruhig.

      »Ich glaube nicht, dass es gut ist«, versetzte der Schießer.

      Wyatt lachte leise. Es war ein Lachen, das späterhin noch vielen Outlaws in die Nerven schneiden sollte.

      Auch der Mörder Flanagan spürte es.

      »Was stehst du da an der Tür, Flanagan!«, rief Wyatt ihm zu. »Komm her.«

      Tatsächlich machte der Schießer ein halbes Dutzend Schritte vorwärts und blieb dann wieder stehen.

      Wyatts Augen hatten sich mittlerweile an das Dunkel gewöhnt. Er konnte den Mann nun gut erkennen.

      Breitbeinig und mit steif angewinkelten Armen stand der Schießer da und starrte den Constabler aus glimmenden Augen an.

      »Komm her, Flanagan!«

      Da trat der Revolvermann bis auf zwei Yards vor seinen Verfolger.

      Wyatt lehnte sich gegen die Theke.

      »Hal Flanagan, ich habe gesagt, dass es gut ist, dass ich dich treffe. Ich habe dich nämlich gesucht!«

      »Ach –!«

      »Yeah – du hast oben auf einer kleinen Farm bei Lamar in Missouri eine Frau erschossen. Eine Mutter von vier Kindern!«

      »Ach –!«

      »Deshalb bin ich dir gefolgt. Ich wusste übrigens, dass du hierherreiten würdest. Dadurch hast du es mir einfach gemacht.«

      Der Revolverschwinger stieß eine kurze raue Lache aus.

      »Gib acht, Earp. Ich will dich nicht länger im Unklaren lassen. Du bist hier in Panhandle, in meiner Stadt. Die Leute hier sind alle meine Freunde – und …«, er warf einen blitzenden Blick umher, »ich möchte es keinem raten, anderer Ansicht zu sein. Was du gesagt hast, Earp, ist Unsinn. Ich war wohl in Lamar, habe aber die Farm, von der du gesprochen hast, nie gesehen.«

      »Der alte Calligan, den du auch angeschossen hast, hat dich erkannt. Er hat geschworen, dass du die Frau erschossen hast.«

      Flanagan lachte wieder.

      »Earp – du bist ein merkwürdiger Bursche. Was glaubst du, was ich und die Männer hier in Panhandle von den Schwüren eines Greises halten, he?«

      Wyatt blickte in die stumpfen Gesichter der Männer. Dann sagte er: »Damit kommst du nicht durch, Flanagan.«

      »Und du kommst hier nicht mehr weg, Earp!«

      Wyatt stieß sich von der Theke ab.

      »Wenn diese Männer hier einem Mörder beistehen wollen, ist es ihre Sache. Ich werde jedenfalls meine Pflicht tun.«

      Die Rechte des Schießers fuhr zum Colt.

      Aber die schwere linke Faust des Missouriers war schneller gewesen. Krachend flog sie an den Schädel des Texaners und riss den Mann von den Beinen.

      In der anderen Faust des Constablers blinkte der Colt.

      »Es ist mir einerlei, Leute, ob ihr einen Mörder beschützen wollt, ob ihr den Namen eurer Stadt durch diesen Verbrecher mit Schmutz beladen wollt. Es ist ja eure Stadt.«

      Niemand rührte sich.

      Flanagan kniete benommen am Boden. Gedankenschnell bückte sich Wyatt und nahm ihm die beiden Colts weg.

      Er legte sie hinter sich auf die Theke. Auch seine eigenen Colts legte er dazu. Flanagan stierte ihn an.

      »Du hast Pech, Brother. Ich bin Hal Flanagan, und hier sind wir nicht in Lamar, sondern in Panhandle. Wer gegen mich ist, kann sein Grab schaufeln!«

      »Natürlich, mit diesen Drohungen hast du die Männer eingeschüchtert. Es sind Morddrohungen, Morddrohungen eines zweifachen Mörders. Du hast nämlich nicht nur die Frau bei Lamar erschossen, sondern auch den Barbier Villerton in Lodge. Du wirst auf jeden Fall gehängt, Flanagan!«

      Der Revolvermann stand mit vorgebeugtem Oberkörper da.

      Wyatt konnte sein Gesicht deutlich erkennen.

      Noch nie hatte er in den Augen eines Menschen so viel abgrundtiefe Bosheit schillern sehen. Lodernder Hass und grausamer Vernichtungswillen schrien ihm aus diesem Antlitz entgegen. Er hatte ja nichts mehr zu verlieren, der Coltman, der ein Mörder geworden war.

      Und jetzt, da er spürte, dass ihm die Männer doch vielleicht nicht beistanden, kämpfte er.

      Und er kämpfte anders, als Steve Hopkins hatte kämpfen können. Er war eine Figthernatur, dieser stiernackige, gipsgesichtige Mann aus Panhandle.

      Und was jetzt begann, war der härteste Kampf, den der junge Missourier Wyatt Earp durchzustehen hatte.

      Von schweren Faustschlägen getroffen, taumelte er gegen die Theke, sah immer wieder das verzerrte grinsende faunische Gesicht des Texaners vor sich, schlug zurück, hatte aber den Nachteil, dass der kleinere Mann den Fight begonnen hatte.

      Flanagan hatte den Angriff geführt.

      Und Wyatt stand noch in der Abwehr. Bis ihn ein empfindlicher Schlag am linken Ohr traf. Torkelnd flog er zurück.

      Flanagan setzte mit einem wilden Schrei nach und holte mit der Rechten zu einem weiteren fürchterlichen Schlag aus, der das Vernichtungswerk beenden sollte.

      In diese Aktion des Texaners hinein riss Wyatt einen linken Uppercut aus der Hüfte heraus hoch und landete ihn krachend an der Kinnspitze seines Gegners.

      Es war der härteste Schlag, den die Männer von Panhandle je gesehen hatten.

      Hal Flanagan wurde regelrecht angehoben und kippte über die Absatzspitzen zurück.

      Es dauerte fast eine Minute, bis er wieder auf die Beine kam. Mit einem röhrenden Laut schob er sich dem Gegner wieder zu, schwang seine Arme, hieb wie besessen auf den Missourier ein, machte sich wieder Luft und schien erneut auf der Siegerstraße zu marschieren, als ihn eine angewinkelte Linke knallhart am Schädel traf und wieder von den Beinen riss.

      Jetzt ließ Flanagan, der Mann, der den Colt brauchte, um ein großer Kämpfer zu sein, alle Fairness fahren. Er riss das Bein hoch und trat nach seinem Gegner.

      Der erste Tritt, der den Missourier in den Leib traf, brachte den eisenharten Mann so in

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