Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 284

Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Paket

Скачать книгу

Stadt ziehen.«

      »Mir ist das egal, wenn nur Mami bei uns ist«, sagte Toby. »Fahren wir nun endlich in die Klinik?«

      Bert musste erst Dr. Biel anrufen. Er fürchtete sich davor, denn wenn der Anwalt ihm erklären würde, dass Birgit ihn nicht sehen wollte, wusste er nicht, was er seinem Sohn sagen sollte.

      Ihm fiel ein zentnerschwerer Stein von der Seele, als er von Dr. Biel vernahm, dass Birgit auf seinen Besuch eingestellt sei. Eine vage Hoffnung erfüllte ihn.

      »Jetzt fahren wir zu Mami«, verkündete er, »aber erst kaufen wir noch Blumen.«

      Das war gar nicht so einfach, denn inzwischen hatten die Geschäfte schon geschlossen. Aus einem Automaten zog er dann noch alle Blumen heraus, die er enthielt, und es wurde ein hübscher bunter Strauß. Toby gefiel er jedenfalls.

      »Ich hätte ja gesagt, dass wir Mami noch was zum Lesen mitnehmen müssen, aber wenn die Geschäfte schon alle zu sind, geht das ja nicht mehr«, meinte er.

      »Mami kann doch kein Buch halten«, erinnerte Bert.

      »Da hast du auch wieder recht, Papi. Ist aber auch blöd, dass der Arm in Gips ist. Wie lange muss das denn noch sein?«

      »Sicher noch ein paar Wochen.«

      »Dann kann sie aber nicht baden. Fahren wir diesmal nicht ans Meer?«

      »Mami wird dir sagen, wohin ihr fahrt«, erwiderte Bert diplomatisch.

      »Du bist komisch. Du hast es doch sonst immer ausgesucht.«

      »Diesmal soll Mami aussuchen, wohin sie mit dir fahren will.«

      »Aber nicht so weit, dass du uns nicht besuchen kannst«, meinte Toby nachdenklich. »Das Meer ist sehr weit weg.«

      Birgit wird ihm auch manche Erklärung geben müssen, dachte Bert. Was immer auch geschehen war, konnte

      sie dem Kind zuliebe nicht Zugeständnisse machen? Musste Tim denn auch noch in Konflikte gebracht werden?

      Während er nun mit dem Jungen zur Klinik fuhr, drehte sich in seinen Gedanken die Zeit um eine Woche zurück.

      Wenn nun das Unglück nicht geschehen wäre, wo wäre Birgit dann? Was alles hätte man Toby dann erklären müssen?

      Es schmerzte ihn unsagbar, das Kind so bedenkenlos seiner Großmutter überlassen zu haben. Würde die böse Saat, die sie in ihn hineingelegt hatte, nicht erst später aufgehen? Wie war es überhaupt möglich, dass Toby niemals von ihr sprach? Sie hatte ihn doch fast drei Wochen ganz allein versorgt. Eine Frage zu stellen, wagte Bert nicht. Er wollte nichts in Toby aufrühren.

      Er musste nun allerdings die Straße fahren, die auch zu seinem Elternhaus führte, da durch Bauarbeiten die Ausweichstraße gesperrt war.

      Toby war sofort hellwach. »Wir fahren doch nicht zu Großmama?«, fragte er aufgeregt.

      »Nein, wir fahren zur Klinik. Aber willst du denn Großmama gar nicht guten Tag sagen? Vermisst du sie gar nicht?«, fragte Bert gepresst.

      »Muss ich sie vermissen?«, fragte Toby. »Tante Bertl ist viel netter. Sie schimpft nicht gleich, wenn ich mal vergesse, meine Hände zu waschen, und sie schreit auch nicht, wenn das Handtuch schmutzig wird. Und Spinat brauche ich bei ihr auch nicht zu essen. Sie sagt, so gut ist Spinat auch wieder nicht, aber Großmama behauptet, dass Kinder Spinat essen müssen, dann werden sie gescheiter. Hast du viel Spinat gegessen, Papi?«

      »Nicht gern«, erwiderte Bert. »Und so gescheit bin ich ja auch nicht.«

      »Wenn man nämlich was nicht mag, bekommt es einem auch nicht, meint Tante Bertl, und Mami hat das auch gesagt, aber da hat sie dann von Großmama immer was zu hören bekommen. Wenn du versetzt wirst, Papi, dann aber ganz weit weg von Großmama, gell?«

      Kindermund, und doch so viel zum Nachdenken dahinter. Kein Falsch, keinen Beschönigung.

      »Warum hast du mir eigentlich nie erzählt, wenn du dich über Großmama geärgert hast, Toby?«, fragte er.

      »Weil Mami gesagt hat, dass du dich nicht auch noch ärgern musst. Du hast schon genug Ärger im Geschäft. Aber wenn Mami geweint hat, war ich manchmal schon sehr wütend auf Großmama. Mir ist das nämlich egal, dass wir kein Baby bekommen haben, dir nicht auch, Papi?«

      »Mami war traurig«, antwortete Bert. »Sie dachte auch, dass du dich freuen würdest.«

      »Warum? Dann hätte Mami sich immer um das Baby gekümmert, und Großmama wollte das. Sie hat es mir gesagt. Sie hat gesagt, dass Mami das Baby dann viel lieber haben würde als mich und dass ich dann auch mit ihr verreisen sollte. Mit Großmama, verstehst du das, Papi?«

      »Das kann sie doch nicht gesagt haben«, murmelte Bert fassungslos.

      »Hat sie aber gesagt. Ich bin doch nicht dumm, oder denkst du, dass ich dumm bin?«

      »Nein, du bist sogar sehr gescheit, Toby.«

      »Mami hat mir auch viel erzählt. Sie hat mir auch gesagt, wie Babys wachsen, aber das hat Großmama erst recht geärgert, weil sie gesagt hat, dass Babys vom Storch gebracht werden. Ich finde es aber viel schöner, wenn Babys bei der Mami wachsen. Aber wir brauchen kein Baby mehr. Wir könnten uns ja ein Hündchen anschaffen, meinst du nicht? Ich will nicht, dass meine Mami wieder krank wird.«

      »Das will ich auch nicht, Toby«, sagte Bert leise.

      Als sie vom Parkplatz zur Klinik gingen, blickte Toby zu seinem Vater empor.

      »Mami glaubt es gar nicht richtig, dass du auch nicht mehr bei Großmama wohnst«, sagte er leise. »Sagst du ihr, dass es stimmt?«

      Bert nickte.

      *

      In der Halle trafen sie mit Dirk Holzmann zusammen, der Tim eben sein Schokoladenmündchen abwischte.

      Der Kleine riss sich von seinem Papi los und rannte auf Toby zu.

      »Toby, Toby«, rief er. »Ist Tim auch da.«

      »Das ist Timmi, Papi«, stellte Toby vor.

      Dirk kam näher. »Und wir sind Leidensgenossen, Herr Blohm. Ihren Sohn treffen wir ja jeden Tag.«

      »Wie geht es Ihrer Frau?«, fragte Bert verlegen.

      »So langsam besser, aber wir wollen dankbar sein«, entgegnete er.

      Dr. Jenny Lenz kam ihnen entgegen, als sie aus dem Lift stiegen. Die beiden Buben begrüßten sie jauchzend.

      »Wie wär’s denn, wenn ihr zwei mir ein bisschen Gesellschaft leisten würdet?«, fragte sie. »Ich habe auch etwas für euch.«

      Nichts in ihrem Mienenspiel verriet, dass sie von Bert Blohms Kommen verständigt worden war und ihn erwartet hatte, um Toby vorerst zu beschäftigen, doch Dirk war ihr ebenso dankbar, dass sie ihm seinen lebhaften kleinen Sohn abnahm, wie Bert.

      Was Tante Jenny für sie hatte, wollten beide gern wissen, da spielte der Altersunterschied von zwei Jahren keine Rolle.

Скачать книгу