Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Paket

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Halse. Er stand sekundenlang still vor der Tür, bis er wagte, die Klinke herabzudrücken.

      Birgit hatte geglaubt, dass er mit Toby kommen würde und sich vorgenommen, sich dann erst mit dem Jungen zu beschäftigen. Nun kam Bert allein, und beide waren so befangen, dass sie kein Wort über die Lippen brachten.

      Bert legte die Blumen auf den Tisch. »Gitti«, flüsterte er, »vielen Dank, dass ich dich besuchen darf.« Die Stimme wollte ihm kaum gehorchen.

      Da war es mit dem Trotz und der Auflehnung bei Birgit schon wieder vorbei. Forsch waren sie beide nie gewesen und fast war es jetzt so wie damals, als sie sich kennenlernten, obgleich sie schon mehr als fünf Jahre verheiratet waren.

      Als Bert behutsam ihre Hände ergriff, dachte sie daran, dass sie die Feindseligkeit seiner Mutter nur deshalb ertragen hatte, weil sie Bert liebte und ihn nicht verlieren wollte.

      »Wo ist Toby?«, fragte sie.

      »Er hat hier schon einen kleinen Freund gefunden, Tim. Frau Dr. Lenz beschäftigt sich mit beiden.«

      Es war sicher gut, dass Toby bei diesem Wiedersehen nicht zugegen war, denn er hätte sich wohl doch gewundert, dass seine Eltern sich so benahmen, als müssten sie sich erst kennenlernen. Ungefähr war das auch so, denn sie fühlten beide, dass sie sich verändert hatten und dass vieles anders geworden war.

      »Es klingt dumm, wenn ich sage, wie leid mir alles tut«, begann Bert stockend. »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, und du sollst es nicht als Vorwurf auffassen, aber warum hast du mir nie gesagt, was es zwischen dir und Mutter so gab?«

      »Weil ich nicht ahnte, dass sie so weit gehen würde«, erwiderte Birgit ruhig. »Eine Zeit lang war ich auch zu keiner Entscheidung fähig, doch nun möchte ich sagen, dass es sicher gut für mich gewesen ist, dass es so gekommen ist. Gut auch für Toby.«

      »Und auch für mich, Gitti. Bitte, gib mir eine Chance«, sagte Bert und sah sie bittend an.

      Dann hatten sie ihre Hemmungen überwunden, und als Toby hereinspaziert kam, konnte ihm kein betrüblicher Gedanken mehr kommen, dass zwischen Mami und Papi etwas nicht stimmen könne.

      Er freute sich, dass sie die Mami schon am Sonntagvormittag besuchen wollten und dass sie dann schon ein bisschen aufstehen könne, und als Behnisch ihn zu Biels zurückgebracht hatte, war er ganz zufrieden. Bert aber fuhr zu seiner Mutter, da es doch noch einiges zu klären gab. Jetzt, nachdem er sich mit Birgit endlich ausgesprochen hatte, fühlte er sich bedeutend wohler.

      Adelheid Blohm spielte weiterhin die tief Gekränkte, aber sie versuchte es heute noch einmal mit ihrem herrischen Ton.

      »Ich denke, dass es an der Zeit ist, dass du dich deiner Verpflichtungen deiner Mutter gegenüber erinnerst, Bert«, begann sie. »Es ist unbegreiflich, dass du mich solchen Peinlichkeiten aussetzt.«

      »Welchen Peinlichkeiten?«, fragte er ruhig.

      »Meinst du, die Leute klatschen nicht über uns? Ich wage mich kaum noch auf die Straße.«

      »Mich interessiert der Klatsch nicht. Und darüber will ich mich mit dir auch gar nicht unterhalten. Ich werde meine Versetzung ins Zweigwerk beantragen und wollte dich davon informieren, damit du dich später nicht darüber beklagst, vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein.«

      »Und welche Entscheidung hat Birgit getroffen?«, fragte sie lauernd. »Wird sie sich scheiden lassen?«

      »Nein, sie wird ein paar Wochen mit Toby verreisen, bis ich alles geregelt und einen Wohnsitz für uns gefunden habe.«

      »Wohin fahren sie denn?«, fragte seine Mutter neugierig.

      »Das dürfte für dich kaum von Interesse sein. Ich möchte dich sehr ernsthaft ersuchen, keinen Versuch zu unternehmen, Birgit umzustimmen. Erstens wäre das zwecklos und würde unsere Entscheidungen nicht beeinflussen, zum andern wird Birgit ohnehin noch Zeit brauchen, um alles zu überwinden, was ihr zugefügt worden ist.«

      »Man kann natürlich auch alles aufbauschen«, sagte Adelheid Blohm herausfordernd, »aber du hast mich ja schon zum alleinigen Sündenbock gestempelt.«

      »Wenn du doch nur ein bisschen einsichtig wärst«, erwiderte Bert. »Mir wäre es hundertmal lieber, wir hätten harmonisch unter einem Dach leben können, aber das war eine Illusion. Bei anderen Familien ist es doch auch möglich.«

      »Da werden die Jungen die Eltern auch respektieren«, meinte sie aggressiv.

      »Respekt und noch mal Respekt, Verpflichtung, Ehrfurcht vor dem Alter, das habe ich zu oft zu hören bekommen. Du bist noch nicht alt, Mutter. Andere Frauen in deinen Jahren sind noch berufstätig, stehen mitten im Leben, zeigen Liebe und Verständnis für ihre Kinder, aber du verlangst nur Respekt.«

      »Und du verlangst anscheinend von mir, dass ich mir noch eine Stellung suche«, brauste sie auf.

      Er stöhnte in sich hinein. Sie konnte einem tatsächlich immer das Wort im Munde verdrehen.

      »Das habe ich mein Leben lang nicht nötig gehabt«, sagte sie herablassend. »Ich bin gespannt, was du mir noch alles vorhalten wirst.«

      »Gar nichts«, antwortete Bert müde. »Es ist doch vergeblich, dir klarzumachen, dass deine Einstellung zu meiner Frau ein Zusammenleben unmöglich macht. Ich hatte nur die Hoffnung, dass du inzwischen zur Einsicht gekommen sein würdest, damit wir nicht im Groll auseinandergehen.«

      »Ich habe dich nicht aus dem Hause getrieben, du bist von selbst gegangen«, warf sie ihm vor.

      »Du weißt genau, warum ich das getan habe. Wir haben jetzt noch einige finanzielle Dinge zu regeln, Mutter, oder ziehst du es vor, sie über den Anwalt abzuwickeln?«

      Es folgte eine schlimme Stunde für Bert, die ihm erschreckend klarmachte, wie besessen seine Mutter von ihrem Egoismus und ihrer Überheblichkeit war.

      Als sie ihm dann aber auch noch vorwarf, wie viel Zeit und Kraft sie für Toby vergeudet hätte, langte es ihm.

      »Ich gehe jetzt«, sagte er. »Aber ich möchte dir noch sagen, dass ich dir gewisse Peinlichkeiten, wie du es zu bezeichnen pflegst, nicht ersparen werde.« Und dann ging er auch sofort.

      *

      So ganz anders ging es bei den Holzmanns zu. Da überlegten die Eltern schon, welche Spezialisten man hinzuziehen könnte, um Penny zu viel Mühsal zu ersparen.

      Dirk zeigte sich jetzt jedoch schon zuversichtlich.

      »Dr. Behnisch sagt, dass Penny ein Stehaufmädchen ist, und ich habe volles Vertrauen zu ihm. Warten wir die nächsten drei Wochen ab. Am Montag wird der Kopfverband gewechselt.«

      Renate Holzmanns Gesicht überschattete sich. Dirk legte seinen Arm um sie.

      »Ich liebe Penny als Ganzes, Mutti, ihr Wesen, nicht ihr Gesicht, und in ihrem Wesen hat sie sich nicht verändert. Sie ist so tapfer, da werden wir doch nicht verzagen.«

      Frau Holzmann wollte bleiben, um Tim zu betreuen. Walter Holzmann musste allerdings mit Beginn der Woche wieder in sein Büro zurück. Für ihn war es das erste Mal in seiner langen Ehe, dass er sich allein zurechtfinden sollte. Ein bisschen mulmig wurde es ihm schon bei dem Gedanken, aber Penny sollte ihren Tim ja täglich sehen, sonst hätten

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