Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren

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Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren Apache Cochise Staffel

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seine Augen auch anstrengte, er entdeckte niemanden. Keine Bewegung beim Paß. Nur die Raubvögel hoch über seinem Kopf zogen ihre lautlosen Kreise.

      Noch einmal warf er einen lauernden Blick über die wilde Landschaft, dann zuckte er mit den Achseln und kroch zurück. Als man ihn von unten nicht mehr beobachten konnte, stand er auf und ging zu Miller.

      »Nichts zu sehen, Curt. Trotzdem, ich traue der Stille nicht mehr. Ich wette, da tut sich was in unserer Umgebung.«

      »Wir müssen verschwinden, John.«

      Haggerty winkte ab.

      »Heute noch nicht, das hältst du nicht aus. Eine Nacht wollen wir noch abwarten.«

      Unruhig machte John eine Runde um das Felsmassiv. Auf dem Plateau lagen die toten Apachen, aber auch hier hatten die Raubvögel noch nicht mit ihrem grausigen Werk begonnen.

      John Haggerty beendete seine Runde und kehrte zu Miller zurück.

      »Nichts zu sehen. Ich mache uns jetzt ein Frühstück.«

      »Vielleicht haben wir die Vögel aufgeschreckt?«

      »Glaube ich nicht. Sie haben sich längst an uns gewöhnt. Nein, es muß etwas anderes sein, das sie stört. Warten wir’s ab. Nach dem Frühstück werde ich nach deiner Wunde sehen und den Verband erneuern.«

      Miller gab keine Antwort. Mit weiten Augen starrte er an Haggerty vorbei.

      John drehte sich um und sah Cochise vor sich stehen. Hinter dem Jefe wartete sein Sohn Naiche

      Beide Männer musterten sich, John mit einer kalten Wut im Bauch, Cochise zurückhaltend. Keiner sagte ein Wort oder bewegte sich. John schloß halb die Augen und verlor seine Sicherheit. Er kam sich wie ein Kind vor gegen diesen Indianer.

      Als John Haggerty das Schweigen zu lange dauerte, sagte er schließlich:

      »Das Massaker dort unten ist dein Werk, Cochise. Dafür überreicht dir die Armee einen Orden. Du und dein Volk könnt stolz auf die Auszeichnung sein, Jefe.«

      Cochise reagierte nicht. Er hörte den Sarkasmus aus des Weißen Stimme, und das traf ihn tief. So tief, daß er einen Augenblick lang überlegte, einfach wieder umzukehren und voller Hilflosigkeit das zu erwarten, was er nach Lage der Dinge hinnehmen mußte.

      Aber er überwand sich, richtete sich hoch auf und blitzte den Scout zornig an.

      »Du warst Zeuge des Massakers, meine Späher berichteten es.«

      Haggerty nickte. »Stimmt«, gab er offen zu. »Hier oben war ich sogar dabei.« Er wies auf Miller, in dessen Gesicht langsam wieder Farbe kam.

      Cochise blickte umher. Er sah die Pfeilspitze am Boden, stieß sie mit dem Mokassin an. Sein Gesicht blieb dabei ausdruckslos. Während seine Nasenflügel sich blähten, wandte der sich wieder an den Scout:

      »Du hast gesehen, wer das Haus der Weißen überfiel und den Männern die Skalps nahm. Berichte dem weißen Häuptling, wer es war, aber behaupte nicht, daß ich schuld sei oder den Befehl dazu gab.«

      Haggerty glaubte ihm nicht.

      »Natürlich sah ich es, und ebenso sicher weiß ich, daß du hinter der Sache steckst. Der Mimbrenjo wird es nicht wagen, auch nur gegen einen deiner Befehle zu handeln. Du hast dein Wort gebrochen, Chiricahua, den Frieden zunichte gemacht und einen neuen Krieg heraufbeschworen. Du allein trägst die Verantwortung für das, was künftig geschieht.«

      »Harte Worte. Falsche Worte. Sag noch einmal, daß ich es war, dann zerschmettere ich dich, Wurm!«

      John trat zurück, zog den Revolver.

      »Wage es nur, mich anzurühren, Jefe!«

      Die Drohung ließ den Chiricahua kalt. Er wollte sich trotz der gespannten Waffe auf den verhaßten Weißen stürzen, aber ein Zuruf hielt ihn auf. Naiche trat an seine Seite.

      »Reite!« sagte er im Befehlston. »Reite und berichte dem einarmigen Häuptling der Weißen, daß Cochise nichts von diesem Massager wußte, daß er nicht den Befehl dazu gab und auch jetzt nicht hinzunehmen gedenkt, daß Victorio unbestraft davonkommt. Reite!«

      »Ich kann nicht. Siehst du nicht, daß mein Gefährte schwer verwundet ist? Von einem Apachenpfeil«, fügte er verbittert hinzu.

      »Immer waren es die Pfeile der Apachen«, entgegnete der Häuptling mit dunkler Stimme. »In der Desertio, am Camino del Deablo, bei Pinos Altos, an hundert anderen Stellen zugleich, aber kein Chiricahua würde jemals die Gran Desierto betreten. Verschwinde, weißer Mann, so lange ich meinen Großmut nicht bedaure!«

      Haggerty ließ den Revolverhahn knacken, um den Häuptling zu warnen.

      »Ich gehe, wann es mir paßt und wenn mein Freund den Ritt durchstehen kann. Schätze, das wird morgen sein. Ich reite also nicht heute, sondern erst morgen. Hast du etwas einzuwenden, Jefe?«

      Der Grimm zuckte wie Blitz aus Cochises Augen. Er ballte die Hände und wollte sich erneut auf Haggerty stürzen. Aber wieder war es Naiche, dessen Ruf ihn zurückhielt.

      Der junge Krieger sagte ein paar Worte in seiner Sprache zu Cochise, die John nicht verstand. Der Jefe wurde merklich ruhiger. Sein glühender Blick richtete sich in die Ferne, und John schien es, als wäre er plötzlich irritiert.

      Was hatte Naiche ihm gesagt?

      »Du hast Tla-ina vor der giftigen Spinne gerettet. Ich stehe deswegen in deiner Schuld, Weißauge. Du kannst auf meinem Land bleiben, bis dein Gefährte wieder gesund ist, aber sage nie wieder, daß Cochise sein Wort gebrochen hat. How!«

      Würdevoll drehte er sich um und ging davon. Naiche folgte ihm. Beide waren hochgewachsen und ähnelten sich in ihrer grauen Wüstenkleidung. Als sie hinter den Felsen verschwanden, fühlte sich John Haggerty plötzlich einsam.

      *

      »Würden Sie das alles zu Protokoll geben, Mr. Haggerty? Auch die kleinen, aber wichtigen Details?«

      »Selbstverständlich, Sir. Ich schreibe heute abend den Bericht.«

      »Danke«, sagte General Howard freundlich. »Bitte, fahren Sie fort.«

      »Cochise war plötzlich auf dem Plateau. In seiner Begleitung war sein zweitältester Sohn Naiche. Ich beschuldigte ihn, das Massaker veranlaßt zu haben. Aber er wollte nichts davon wissen.

      Nun gut, es war nicht richtig, diesen stolzen Häuptling zu beleidigen. Ich weiß, wie empfindlich sie sind, wenn es um Ehre und Gewissen geht. Aber ich konnte nicht anders. In mir kochte es, und immer, wenn ich mir vorstellte, wie die Postleute unten im Paß in ihrem Blut lagen, skalpiert und geschändet, platzte mir der Kragen.«

      »Wie reagierte Cochise auf Ihre Beleidigung, Mr. Haggerty?« fragte Colonel White. Walmann sah nur herüber, sagte kein Wort und verhielt sich abwartend.

      »Er war empört, Sir. Wenn ihn Naiche nicht davon abgehalten hätte, wäre er trotz meines gespannten Revolvers mit dem Messer auf mich losgegangen.«

      »Hätten Sie geschossen, Mr. Haggerty?« fragte Walmann schnell und trat vor den Scout hin.

      »Ich

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