Sei stark!. Ник Вуйчич
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Falls du dich je gefragt hast, ob Gott tatsächlich vergibt, lege ich dir 1. Johannes 1,9 ans Herz. Dort steht: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, dann erfüllt Gott seine Zusage treu und gerecht: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen.“ Genau das tat Gott bei mir: Nachdem ich um Verzeihung und um seine Hilfe gebeten hatte, bereinigte er meinen Wortschatz. Ich war sehr dankbar dafür – und tat mein Bestes, um nicht wieder in einer Umgebung zu landen, wo Fluchen an der Tagesordnung war.
Die „coolen“ Kids, beschloss ich, waren doch nicht so cool, und ich kehrte zu meinem alten, christlichen Freundeskreis zurück. Sie trugen es mir nicht nach, dass ich abtrünnig geworden war. In ihrer Gegenwart kam ich mir nicht mehr wie ein Hochstapler vor. Es fühlte sich ganz natürlich an, und jetzt machte es mir nichts mehr aus, wenn mich irgendjemand als Jesus Freak betitelte.
Kaum war ich in Kreisen unterwegs, wo ich mich angenommen und wohlfühlte, passierte etwas Erstaunliches: Plötzlich konnte man den Eindruck haben, jeder wollte mein Freund sein! Sogar fast alle Tyrannen ließen von mir ab. Als ich mit dem Versteckspiel aufhörte und einfach dazu stand, dass ich nun mal Christ war, akzeptierten mich die meisten, waren freundlich und manchmal sogar neugierig, mich näher kennenzulernen.
Ich bin sehr dankbar für meine alten Freunde von damals, die immer für mich da waren. Bei ihnen konnte ich einfach ich selbst sein, und im Lauf der Jahre wuchsen wir immer enger zusammen. Sie sind ein Grund dafür, dass es mir immer besser gelang, mit den Hänseleien umzugehen.
Dein wahres Ich
Damals wurde mir klar, dass es enorm wichtig ist, ehrlich zu sich selbst und über sich selbst zu sein. Als mich meine neuen alten Freunde so annahmen, wie ich war – der armlose, beinlose, bibelvernarrte Nick –, machte mein Selbstwertgefühl einen Sprung nach oben, und das wiederum zog andere Leute an.
Ich war einem Denkfehler aufgesessen. Seitdem weiß ich: Man muss nicht anders werden, um cool zu sein. Als Jugendlicher ist man oft sehr kritisch mit sich selbst, und dementsprechend auch mit anderen. Man steckt Leute lieber in Schubladen, anstatt ihnen Gelegenheit zu geben, sich so zu zeigen, wie sie sind. Dabei hat jeder von uns eine Vielzahl von Interessen, Eigenschaften und erlebt unterschiedlichste Stimmungen. Man sollte niemanden in eine Schublade stecken, vor allem nicht sich selbst.
Ich beschloss, dass es mir wichtiger war, Gott zu gefallen, als der angesehene Typ in der Schule zu sein. Plötzlich hatte ich inneren Frieden. Meine Maskerade war beendet.
Ich verurteilte andere nicht mehr so schnell und wurde toleranter. Ich habe gelernt: In jedem Lebensbereich ist es enorm wichtig, mit sich selbst im Reinen zu sein, von seinen Werten überzeugt zu sein und einen Sinn im Leben zu sehen. Damit wird man deutlich resistenter gegen Mobbing.
Aber wie baut man eine starke und stabile Identität auf? Woher kommt das Selbstvertrauen? Wie wird man zielstrebig? Fast jeder erlebt in jungen Jahren eine Identitätskrise und fragt sich, wo sein Platz im Leben ist. Wenn du das schon durchhast, gräme dich nicht. Das ist eine ganz normale menschliche Erfahrung. Und wenn du das noch nie erlebt hast, ist das auch kein Grund zur Sorge. Jeder ist anders und hat seine eigene innere Uhr.
Wo die Antwort liegt
Vielleicht wälzt du auch gerade jetzt die großen Fragen des Lebens. Wer bin ich? Wohin gehöre ich? Wohin will ich? Das ist gut; es zeigt, dass du immer reifer wirst und dich auf die nächsten Lebensphasen vorbereitest. Aber wo findet man die Antworten?
Eins kann ich dir versichern: Du trägst alle Antworten bereits in dir. Keine Angst, wenn du sie nicht alle gleich findest. Manche Antworten brauchen Zeit, um sich zu entfalten und zu zeigen. Im Augenblick ist nur wichtig: Lass deinen Wert und wer du bist, von niemand anderem bestimmen. Wenn du mich fragst, ist es kein Zufall, dass du existierst. Gott hat dir ein einzigartiges Paket aus vielen Elementen geschnürt: aus deinem Aussehen, deinen Talenten, deinem Herzen, deinem Köpfchen und so weiter. All das macht dich zu einem Unikat und zu etwas Besonderem.
Natürlich haben wir auch Schwächen. Bei manchen von uns fehlen vielleicht sogar ein paar Bauteile – so wie bei mir.
Mein Rat ist daher: Bau deine Stärken aus. So macht es dir weniger aus, wenn jemand sich deine Schwächen vorknöpft!
Wenn du selbst von deinem Wert überzeugt bist, kann ihn dir niemand anderes absprechen. Wenn du weißt, dass Gott dich liebt und so wollte, wie du bist, dann kann dir niemand etwas anderes einreden.
Dass wir nicht immer gut gelaunt und fröhlich sind, steht auf einem anderen Blatt. Und dass wir Fehler machen, auch. Jeder von uns fällt ab und zu auf die Nase. Oder man wird von seinen Unsicherheiten geradezu verfolgt.
Als Jugendlicher hatte ich ab und zu ziemlich große Pickel auf der Nase. Da war ich nun, keine Arme, keine Beine, aber dafür jede Menge Pickel! Manche waren so groß, dass ich das Gefühl hatte, sie würden mir die Sicht nehmen. Was habe ich an diesen Tagen vor dem Spiegel gehadert! Erst als ich mich förmlich dazu zwang, etwas Gutes an mir zu entdecken, fand ich den Mut, um in den Tag zu starten.
„Ich habe schöne Augen“, sagte ich mir selbst. „Das sagen die Leute immer. Das stimmt jetzt, und damit basta.“
Ein guter Ansatz!
Übrigens: Meine größte Angst war damals, dass mir jemand am nächsten Tag Augenringe attestieren würde. Dann wäre auch das letzte Positive noch ruiniert gewesen.
Teenager gehen oft sehr hart mit sich selbst ins Gericht. Man vergleicht sich mit den Klassenkameraden oder Freunden und fragt sich: Warum kann ich nicht so groß sein wie er oder so hübsch wie sie oder etwas beliebter, sportlicher oder schlauer? Mit sich selbst kritisch sein, das können wir alle gut. Warum können wir uns nicht auch selbst aufbauen?
Während meiner Schulzeit gab es Phasen, da steckte ich einen Rempler, einen Kommentar und einen Treffer nach dem anderen ein. Ich ließ den Kopf hängen und bedauerte den armen, kleinen Nick. Und dann kam plötzlich jemand vorbei und meinte: „Hey Nick, siehst gut aus heute!“ oder: „Dein Vortrag war richtig gut vorhin!“
Ein einziges nettes Wort oder ein kleiner Zuspruch veränderte oft meinen ganzen Tag. Wochenlang zehrte ich von solchen Komplimenten und nutzte sie, um nicht immer nur Trübsal zu blasen. Ist es nicht verrückt, dass uns oft ein einziger gemeiner Kommentar völlig aus der Bahn wirft? Warum konzentrieren wir uns nicht lieber auf das Gute, auf Komplimente und das, was wir gut können?
Hier kommt mein Vorschlag für den ersten, einfachen Schritt zur Installation deines Anti-Mobbing-Systems: Sei dein eigener Freund. Vergib dir deine Fehler, deine Schwächen und die Male, wo du versagt hast. Sei nett zu dir selbst. Richte dein Augenmerk auf das Gute.
Was hast du zu verlieren? Eine Einstellung der Selbstannahme und -liebe wird dich enorm nach vorn bringen. Du wirst mutiger, widerstandsfähiger, ein dickes Fell entwickeln, glücklicher, positiver ins Leben schauen und liebenswerter werden. Um diesen Prozess anzustoßen, notiere einige deiner Stärken und Erfolge auf ein Blatt Papier. Mach eine Liste von den Dingen, die du gut kannst oder für die du von anderen Komplimente bekommen hast. Schreibe dazu, was du schon erreicht hast, welche Probleme du allein lösen konntest, was du alles schon repariert hast, auf welche Entscheidungen du stolz bist, was du selbst gebaut hast, welche Risiken sich ausgezahlt haben und wem du schon einmal helfen konntest, egal ob Mensch oder Tier.
Sei dein eigenes Wunder
Eins meiner Grundprinzipien lautet: Wenn kein Wunder passiert, sei selbst eins! Nicht selten war ich als Jugendlicher deprimiert. Was mir dann half, war, meine Probleme Probleme