Das Wechselspiel von Köln. Franziska Franke
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Das Wechselspiel von Köln
Franziska Franke
edition oberkassel
Inhaltsverzeichnis
2 Kapitel 2: Die Bankierswitwe
3 Kapitel 3: Die kleine Schwester
7 Kapitel 7: Ein Besuch im Circus
8 Kapitel 8: Die Tochter des Decurio
11 Kapitel 11: Die Wechselstube
12 Kapitel 12: Der Rheinschiffer
14 Kapitel 14: Die Wachmannschaft
16 Kapitel 16: Der Tuchhändler
18 Kapitel 18: Der Schuldschein
20 Kapitel 20: Die Haushälterin
22 Kapitel 22: Die Topfpflanzen
24 Kapitel 24: Der Sklavenjäger
25 Literatur
27 GLOSSAR
30 Bleiben Sie auf dem Laufenden!
31 Impressum
Landmarks
1 Cover
Kapitel 1: Der Bankier
Es war ein trüber Frühlingstag, aber in Germanien war es selten heller. Die saftigen Blätter der Buchen sprossen und die Bank neben dem Eingang meines Landhauses bedeckte eine Schicht von Blütenstaub. Vor wenigen Minuten hatte ich meinen morgendlichen Inspektionsgang beendet und nun schaute ich aus dem Fenster. Widerwillig gestand ich mir ein, dass ich mich langweilte. Ehe ich Besitzer des Landguts geworden war, hatte ich jeden Tag meines Lebens gearbeitet. Ich war es nicht gewohnt, den ganzen Tag lang untätig herumzusitzen. Obwohl ich bereits seit mehreren Monaten meine Villa bewohnte, fühlte ich mich bisweilen noch immer wie ein Besucher. Mein Leibsklave Cicero hingegen hatte sich längst eingelebt. Er bewegte sich so sicher im Anwesen, als ob es ihm gehörte.
Plötzlich frischte ein kühler Wind auf, der dunkle Wolken vor sich hertrieb. Innerlich verwünschte ich das raue Klima Germaniens, als ich eine gedämpfte Stimme vernahm, die meine Aufmerksamkeit erregte. Sie kam vom Eingang und war so leise, dass ich nicht einmal zu sagen vermochte, ob sie männlich oder weiblich war. Neugierig erhob ich mich von meinem Stuhl und schlenderte zur Haustür.
Mit einer schnellen Bewegung riss ich die Tür des Vorzimmers auf und mein Türsteher zuckte zusammen. Er war ein sommersprossiger Rotschopf, dem sein Vorbesitzer den seltsamen Namen Pluto verpasst hatte. Mit verlegener Miene verdrückte sich der Sklave in eine Ecke, seinen Gesprächspartner suchte ich vergebens. Ich war schon im Begriff mich zu entschuldigen, beherrschte mich aber im letzten Moment. Schließlich war ich der Gutsbesitzer.
Der rothaarige Türsteher wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und blickte mich mit Unschuldsmiene an. Ganz offensichtlich hatte er ein schlechtes Gewissen.
»Mit wem hast du eben gesprochen?«, fragte ich und ließ meinen Blick durch den unmöblierten Raum schweifen. Unmöglich, hier jemanden zu verbergen!
Pluto zögerte, vermutlich um sich eine Lüge auszudenken.
»Wahrscheinlich