Star Trek - Titan: Kriegsglück. David Mack

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Star Trek - Titan: Kriegsglück - David  Mack Star Trek - Titan

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ging die Reihe weiter entlang. Niemand sonst wagte es, ihm zu widersprechen … bis er die letzte Station erreicht hatte, die Hauptstatusanzeige. Während der meisten Schichten bemannte er diesen Posten am liebsten selbst. Doch seit der letzten Überholung der Titan – die nötig geworden war, nachdem das Schiff Anfang des Jahres im Kampf gegen die Solanae Schäden davongetragen hatte – waren auf Befehl des Sternenflottenkommandos zwei erfahrene Ingenieursoffiziere in seine Abteilung versetzt worden. Lieutenant Commander Aluno, eine zurückhaltende Catullanerin, hatte sich freiwillig für die Nachtschicht gemeldet. Dadurch hatte Ra-Havreii sie praktisch nicht mehr gesehen, seit sie an Bord gekommen war.

      Wenn er doch über Lieutenant Commander Szevich Dalkaya nur das Gleiche sagen könnte! Der junge und fachlich hervorragende Zibalianer verkörperte alles, was Ra-Havreii an Untergebenen nicht leiden konnte. Zu allem Übel war Dalkaya auch noch ziemlich ehrgeizig und trat immer so arrogant auf, dass Ra-Havreii ihm am liebsten die Tätowierungen aus dem Gesicht geohrfeigt hätte.

      Dalkaya stand mit verschränkten Armen vor der Hauptsystemanzeige und zog verächtlich eine Augenbraue in die Höhe. »Wenn Sie nicht wollen, dass Ihnen Ihre Sandsäcke Paroli bieten, sollten Sie vielleicht lieber auf dem Holodeck trainieren.«

      »Jetzt weiß ich, warum Ihre Spezies allgemein als unhöflich gilt.«

      »Unhöflich? Wohl eher brutal ehrlich.« Dalkaya warf einen Blick zu Rossini, dann zurück zu Ra-Havreii. »Er hat recht, wissen Sie? Die Spezifikationen …«

      »Ich kenne die Spezifikationen«, blaffte Ra-Havreii.

      »Dann sollten Sie sie aktualisieren, anstatt von uns zu erwarten, dass wir Ihre Gedanken lesen.«

      Ra-Havreii runzelte die Stirn und tat so, als müsste er etwas an der Hauptsystemanzeige korrigieren. »Ich werde darüber nachdenken.«

      Dalkaya schien sich von der angeblichen Beschäftigung des Chefingenieurs nicht täuschen zu lassen. »Und wenn Sie schon dabei sind, lassen Sie Ihren Frust doch bitte auch woanders ab.«

      »Wie bitte?« Er drehte sich um und sah den Zibalianer vernichtend an. »Muss ich Sie daran erinnern, dass Sie mit Ihrem vorgesetzten Offizier sprechen?«

      Dalkaya verzog abfällig das Gesicht. »Na klar, lassen Sie nur Ihren Rang raushängen. Wie läuft das denn so für Sie? Soweit ich sehen kann, verspannt sich jeder Ingenieur an Bord, wenn er Sie nur sieht. Super für die Moral an Bord!«

      »Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich ein Perfektionist bin, wenn es um dieses Schiff geht.«

      »Mit einem Perfektionisten könnten sie umgehen. Aber Sie sind außerdem ein Kontrollfreak und ein herablassender Mistkerl. Und das ist für die meisten ein bisschen zu viel. Auch für mich.«

      Ra-Havreii warf sich in die Brust. »Wollen Sie runter von diesem Schiff? Sie müssen nur fragen.«

      »Keineswegs. Ich mag dieses Schiff und ich mag seine Offiziere und Mannschaft.« Dann musterte er Ra-Havreii missbilligend. »Anwesende ausgenommen.«

      Ra-Havreiis Puls begann zu rasen und seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Dalkaya, Ihnen ist hoffentlich klar, dass ich Sie für diese Aufmüpfigkeit vor ein Militärgericht bringen kann.«

      Der Zibalianer wirkte ungerührt. »Wenn Sie dieses Fass wirklich aufmachen wollen, nur zu. Sie haben in letzter Zeit so viele Leute angepisst, dass es auf diesem Schiff wohl kaum noch einen Offizier gibt, der mich auf Ihr Wort allein hin verurteilen würde.«

      »Ach wirklich? Und wen soll ich angeblich verärgert haben?«

      Dalkaya deutete mit einer ausladenden Geste auf seine anwesenden Kollegen. »Alle, die Sie kennen. Sie werden es Ihnen nicht ins Gesicht sagen, aber alle beginnen, Sie dafür zu hassen, dass Sie sich in ihre Arbeit einmischen und ihnen Ratschläge erteilen, die sie weder wollen noch brauchen.«

      »Und ich soll glauben, dass niemand von denen etwas sagen würde? Dass allein Sie den Mut haben, mir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen?«

      Die Reaktion war ein bescheidenes Schulterzucken. »Glauben Sie, was Sie wollen. Aber diese Leute haben Sie nur deshalb noch nicht aus einer Luftschleuse geworfen, weil sie wissen wollen, wen Sie als Ihren Stellvertreter empfehlen.«

      Das überraschte Ra-Havreii. Er hatte nicht gewusst, dass seine Ingenieure darüber Bescheid wussten, dass ihn Commander Sarai seit Monaten bedrängte, einen Stellvertreter zu ernennen, um im Fall eines Notfalls eine klare Befehlskette zu haben. Er hatte sich Zeit gelassen, hauptsächlich um Sarai heimzuzahlen, dass sie ihn abgewiesen hatte, doch er hatte es damit begründet, dass keiner der »Dilettanten« unter seiner Aufsicht einen solchen Titel verdiente.

      Doch offensichtlich hatte es sich herumgesprochen.

      Er tat so, als wäre das unwichtig. »Ich werde mich entscheiden, wenn ich so weit bin.«

      »Tja, an Ihrer Stelle würde ich nicht mehr so lange damit warten. Je länger es dauert, desto größer wird ihr Unmut. Und falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten, man macht sich auf diesem Schiff keine neuen Freunde, indem man sich wie ein aufgeblasener Idiot aufführt.«

      Und die wenigen, die ich hatte, ziehen sich jeden Tag mehr zurück, gestand er sich innerlich ein. »Sonst noch was?«

      »Ja. Kommen Sie endlich über Melora Pazlar hinweg. Sie hat Schluss gemacht. Kommen Sie damit klar, vorzugsweise in Ihrer Freizeit.«

      Ra-Havreii packte Dalkaya an seiner Uniform. »Das geht zu weit, Mister!«

      Ein freches Grinsen. »Ich versuche nur zu helfen. Aber wenn Sie mich nicht innerhalb der nächsten fünf Sekunden loslassen, wird für Doktor Ree nicht genug von Ihnen übrig sein, um Sie wieder zusammenzuflicken – Sir

      Vielleicht bluffte er nur. Es klang für Ra-Havreii nach gespielter Tapferkeit. Aber er wusste genug über Zibalianer, um zu wissen, dass er sich nicht mit einem prügeln wollte. Besonders nicht, während ein Dutzend anderer Ingenieure gespannt zusah.

      Er ließ Dalkaya los. »Sie sind bis auf Weiteres Ihres Postens enthoben und stehen unter Quartiersarrest.«

      »Was immer Sie sagen, Boss.« Dalkaya glättete die Vorderseite seiner Uniform und ging trotzig zum nächsten Turbolift. »Was immer Sie sagen.«

      Ra-Havreii sah dem Zibalianer nach, dann blaffte er die anderen Ingenieure an: »Was? Zurück an die Arbeit!« Alle senkten den Blick und wandten sich wieder ihren Pflichten zu.

      Der Chefingenieur stand nun allein vor der Hauptsystemanzeige, doch er konnte nur grübeln. Er verabscheute Dalkaya. Nicht nur weil der Mistkerl mit allem recht hatte, was er über Ra-Havreii gesagt hatte, sondern weil er ihn nun mit ziemlicher Sicherheit – vorausgesetzt, er leistete sich keinen schweren Fehler bei der Arbeit oder es gäbe einen öffentlichen Mord an einem Würdenträger der Föderation – zu seinem Stellvertreter ernennen müssen würde.

      Das Leben ist ätzend.

      »Legen Sie es auf die Komm-Konsole«, sagte Admiral William Riker. »Ich will die ganze Tabelle sehen.«

      Auf der anderen Seite von Rikers Schreibtisch hielt sein Adjutant Lieutenant Ssura ein Padd fest in seinen Pfoten. Als der caitianische Lieutenant die Stirn runzelte, zuckten seine Schnurrhaare mit. »Ich glaube, wir haben jetzt keine Zeit für eine vollständige Beurteilung, Sir.«

      »Unsinn.

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