Das goldene Vließ. Franz Grillparzer

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Das goldene Vließ - Franz Grillparzer

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sind die Schätze den Helfern der Tat;

       Werden sie wiedergeben das Empfangne?

       Besitzen sie's noch? die törichten Schwelger,

       Die leicht vertan das leicht erworbne.

       Soll ich herausgeben das glänzende Vließ,

       Des Gottes Banner, Perontos Gut?

       Nimmermehr! Nimmermehr! Und tät' ich's

       Würden sie drum schonen mein und eurer?

       Um desto sichrer würgten sie uns,

       Rächend des Freundes Tod,

       Geschützt durch das heilige Pfand des Gottes.

       Deine Kunst befrage, gib andern Rat!

      Medea.

       Rat dir geben, ich selber ratlos!

      Aietes.

       Nun wohl, so verharre, du Ungeratne!

       Opfre dem Tod deines Vaters Haupt.

       Komm mein Sohn, wir wollen hinaus,

       Den Streichen bieten das nackte Haupt,

       Und fallen unter der Fremden Schwertern.

       Komm mein Sohn, mein einzig Kind!

      Medea.

       Halt Vater!

      Aietes.

       Du willst also?

      Medea.

       Hör' erst!

       Ich will's versuchen, die Götter zu fragen,

       Was sie gebieten was sie gestatten.

       Und nicken sie zu, so steh' ich dir bei,

       Helfe dir bekämpfen den Feind,

       Helfe dir schmieden den Todespfeil

       Den du abdrücken willst ins dunkle Gebüsch,

       Nicht wissend, armer Schütze, wen du triffst.

       Es sei! Du gebeutst, ich gehorche!

      Aietes.

       Medea, mein Kind, mein liebes Kind!

      Medea.

       Frohlocke nicht zu früh, noch fehlt das Ende.

       Ich bin bereit; allein versprich mir erst,

       Daß, wenn die Tat gelang, dein Land befreit,

       Zu hoffen wag' ich's kaum, allein wenn doch,—

       Du mich zurückziehn läßt, in diese Wildnis

       Und nimmer mehr mich störst, nicht du, nicht andre.

      Aietes.

       Warum?

      Medea.

       Versprich's!

      Aietes.

       Es sei!

      Medea.

       Wohlan denn Herr,

       Tritt ein bei deiner Magd, ich folge dir!

      Aietes.

       Ins Haus?

      Medea.

       Drin wird's vollbracht.

      Aietes (zu Absyrtus).

       So komm denn Sohn!

      (Beide ab in den Turm.)

      Medea.

       Da gehn sie hin, hin die Verblendeten!—

       Ein töricht Wesen dünkt mich der Mensch;

       Treibt dahin auf den Wogen der Zeit

       Endlos geschleudert auf und nieder,

       Und wie er ein Fleckchen Grün erspäht

       Gebildet von Schlamm und stockendem Moor

       Und der Verwesung grünlichem Moder,

       Ruft er: (Land)! und rudert drauf hin

       Und besteigt's—und sinkt—und sinkt—

       Und wird nicht mehr gesehn!

       Armer Vater, armer Mann!

       Es steigen auf vor meinen Blicken

       Düstrer Ahnungen Schauergestalten,

       Aber verhüllt und abgewandt

       Ich kann nicht erkennen ihr Antlitz!

       Zeigt euch mir (ganz), oder verschwindet

       Und laßt mir Ruh, träumende Ruh!

       Armer Vater! Armer Mann!—

       Aber der Wille kann viel—und ich will.

       Will ihn erretten, will ihn befrein

       Oder untergehn mit ihm!

       Dunkle Kunst, die mich die Mutter gelehrt

       Die den Stamm du treibst in des Lebens Lüfte

       Und die Wurzeln geheimnisvoll

       Hinabsenkst zu den Klüften der Unterwelt,

       Sei mir gewärtig!—Medea (will)!

       Ans Werk denn!

      (Zu einigen Jungfrauen die am Eingange des Turmes erscheinen.)

      Und ihr des Dienstes Beflißne

       Bereitet die Höhle, bereitet den Altar!

       Medea will zu den Geistern rufen,

       Zu den düstern Geistern der schaurigen Nacht

       Um Rat, um Hilfe, um Stärke, um Macht!

      (Ab in den Turm.)

      (Pause. Dann tritt) Jason (rasch auf.)

      Jason.

       Hier hört' ich Stimmen!—Hier muß—Niemand hier?

      Milo (hinter der Szene).

       Holla!

      Jason.

      

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