HAUSER - IMMER FESTE DRUFF!. Andreas Zwengel
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу HAUSER - IMMER FESTE DRUFF! - Andreas Zwengel страница 15
»Vielleicht bringst du sogar den Leibwächter dazu, gegen seinen Boss auszusagen.«
»Bestimmt nicht, sein Leibwächter ist nämlich Bronson Feldmann.«
Hauser hob beeindruckt die Augenbrauen.
»Ganz genau«, bestätigte Lessing. »Die unangefochtene Nummer eins in diesem Gewerbe.«
»Wie kommt ein Schmalspurganove wie Cheviliecovic an jemanden wie Feldmann? Der spielt doch in einer ganz anderen Liga.«
»Indem er ihm das Doppelte seines ohnehin schon fürstlichen Gehalts zahlt. Chevy war schon immer der Ansicht, dass man Klasse kaufen kann. Er will mit den großen Hunden pinkeln.«
»Die ihn natürlich überhaupt nicht ernstnehmen.«
Lessing verschluckte sich fast an seinem Whiskey. »Natürlich nicht. Kerle wie Matze Keller oder Aldo Dorn lachen sich einen über ihn und unser oberster Don, der gute Silvio, nimmt ihn wahrscheinlich nicht einmal zur Kenntnis. Aber das ist auch egal, denn sie werden ihn eine ganze Weile nicht mehr zu sehen kriegen. Gegen fünf Zeugen kommt Chevy nicht an.«
»Glückwunsch«, sagte Hauser und stieß mit Lessing an, während er sich fragte, weshalb seine innere Stimme ihn gerade auslachte. Hauser konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, gerade einem Witz auf seine Kosten zu verpassen.
»Über die Identität der Zeugen kann ich dir natürlich nichts verraten. Die Leute sind in höchster Gefahr. Wenn Chevy sie in die Hände bekommt, wird man nie wieder von ihnen hören.«
»Ich kann schweigen, das weißt du doch.«
»Nimm‘s mir nicht übel, aber manchmal lässt du schon Bemerkungen fallen, die nicht an die falschen Ohren gelangen dürfen.«
Hauser grinste. »Das grenzt ja an Verleumdung.«
So langsam solltest selbst du es schnallen, meldete sich Hausers innere Stimme zu Wort und wischte sich ein paar Lachtränen aus den Augenwinkeln. Sein Unterbewusstsein konnte ziemlich überheblich sein und bestand in Hausers Vorstellung nicht aus Engelchen und Teufelchen, die ihn jeweils von einer Schulter aus bearbeiteten, sondern aus einer Miniaturausgabe seiner selbst, die sich immer irgendwo in der Nähe seines Kopfes herumfläzte und sarkastische Kommentare zum Besten gab.
»Kohl hieß der Tote?«, fragte er bei Lessing nach. Der nickte und leerte sein Glas. Hauser hatte den Namen erst vor kurzem gelesen. Dustin Kohl. Er stand auf einem der Briefkästen im Haus der Erben. Na also, kommentierte seine innere Stimme zufrieden. Jetzt hast du es begriffen.
Hauser wandte sich ab, damit Lessing sein Gesicht nicht sehen konnte. Der Polizist besaß eine nahezu unheimliche Begabung, in den Gesichtern anderer zu lesen. Es war fast unmöglich, ihm etwas vorzumachen. Hauser hielt nach einer Tüte Ausschau, um hineinzuatmen, aber er durfte nicht Lessings Misstrauen erwecken. Also entschuldigte er sich kurz und schloss sich im Bad ein.
Fünf Zeugen und fünf Erben. Ein Auftrag, vermittelt von Boris Schneider, dessen moralische Ansprüche gering genug waren, um auch einen zwielichtigen Mandanten wie Chevy Cheviliecovic zu vertreten. Von dem jeder wusste, dass er gern sein Geld für hochqualifiziertes Personal ausgab, das weit über seinem Niveau lag. Fehlte nur noch ein einfältiger Detektiv, der die Laufarbeit übernahm. Er zog sein iPhone hervor und googelte den Mordfall. Kurz darauf wusste er, weshalb ihm die Fassade des Hauses so bekannt vorgekommen war. Sie hatte die Titelseite mehrerer Lokalblätter geziert.
Hauser kam sich ausgesprochen dämlich vor, und seine innere Stimme applaudierte zustimmend.
»Ich muss unsere Feier leider beenden«, erklärte Hauser, als er aus dem Bad kam.
»Wieso?« Lessings Überraschung kam nicht von ungefähr, denn Hauser war noch nie derjenige gewesen, der eine Feier beendete. Für gewöhnlich schien es der Detektiv als seine Aufgabe zu betrachten, diese unnötig in die Länge zu ziehen.
Hauser ließ sein breites Grinsen stehen, während er sich innerlich bereits durch die Hintertür verdrückt hatte. Er war kein guter Schauspieler und Lessing ein viel zu erfahrener Menschenkenner, um ihn täuschen zu können. Da aber der Schock Hausers Gesichtszüge quasi eingefroren hatte, schöpfte der Polizist keinen Verdacht.
»Mir ist ein dringender Termin eingefallen, tut mir leid. Aber du kannst gern hierbleiben«, plapperte Hauser unruhig, während er sich auf die Tür zubewegte.
»Ich hatte ohnehin nicht vor, die Flasche leerzumachen. Ein paar Gläser auf den Erfolg, dann wollte ich mir ein Taxi nehmen. Ich muss morgen früh fit sein, denn das ist ohne Übertreibung der wichtigste Fall in meiner gesamten Karriere.«
Sag doch so was nicht, flehte Hauser in Gedanken. Er kam an den Tisch zurück und nahm sein Glas. Lessing tat es ihm nach, hätte dabei aber um ein Haar sein Glas umgestoßen. Der Kommissar war kein geübter Trinker. Er schätzte die Kontrolle über Körper und Verstand und trank deshalb nur selten. Stets zum Vergnügen und meist in vertrauter Runde. Außer mit Hauser. Da artete es meistens etwas aus.
Hauser mochte es normalerweise, mit Lessing zu trinken, denn sein Freund wurde selbst durch geringste Mengen nostalgisch und sentimental. Nie ausfällig oder aggressiv, sondern stets eine angenehme Gesellschaft. Heute könnte er eine Ausnahme davon machen, wenn er erfuhr, was Hauser getan hatte.
»Auf den Erfolg.« Hauser stürzte den Whiskey hinunter, winkte Lessing zum Abschied und verließ seine Wohnung. Im Aufzug kramte er das iPhone aus seinem Beutel und rief Melanie an.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.