Zukunft braucht Herkunft. Philosophische Essays. Odo Marquard

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Zukunft braucht Herkunft. Philosophische Essays - Odo Marquard Reclam Taschenbuch

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über die Ästhetik« (1818 ff.), in: Werke in 20 Bänden, Theorie-Werkausg., Red. E. Moldenhauer und K. M. Michel, Bd. 13, Frankfurt a. M. 1970, S. 107–109, 389–391.

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      M. Weber, Wissenschaft als Beruf, Berlin 51967, S. 28: vgl. Landmann, Pluralität und Antinomie, S. 129–132.

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      Vgl. Schelsky, Systemüberwindung, S. 57: »Was dieses Prinzip Gewaltenteilung für die Situation und das Verhalten der einzelnen Menschen […] bewirkt, […] ist ein […] Schutz des einzelnen gegenüber allen Machtkonstellationen. […] Die Lebensinteressen des einzelnen […] werden in ihrer Vielfältigkeit, Widersprüchlichkeit und Individualisierung vor allem dadurch geschützt, dass der einzelne für die verschiedensten Bereiche seines Lebens politische Vertreter und Schutzpatrone findet, die seine jeweiligen Interessen sachlich, mit Engagement und ohne Rücksicht darauf vertreten, ob er zur Mehrheit oder zur Minderheit der Wähler der jeweiligen politischen Herrschaft gehört, welcher Partei er angehört oder für welche er votiert hat. Konkret: Meine Freiheit als einzelner besteht darin, dass ich mit meinem Votum als Bundestags- oder Landtagswähler nicht auch meine Interessenvertretung als Arbeitnehmer oder Beamter, als Elternteil oder Rundfunkhörer, als Hausbesitzer oder Sparer entschieden habe und in allen diesen Lebensbereichen auf politisch gleich vorprogrammierte Entscheidungs- und Verwaltungsinstanzen treffe. Die Vielfalt der in eigener ›politischer‹ Verantwortung entscheidenden Institutionen einer Gesellschaft, die institutionelle Pluralisierung der Macht, bietet die entscheidende Garantie für die Freiheit des einzelnen, seine vielfältigen Interessen und Lebensansprüche verhältnismäßig ›herrschaftsfrei‹ verfolgen zu können.«

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      Barthes, Mythen des Alltags, S. 141: »Der Mythos entzieht dem Objekt, von dem er spricht, jede Geschichte. Die Geschichte verflüchtigt sich aus ihm«: Barthes will damit begründen, dass »der Mythos«, »statistisch gesehen […] rechts« ist (S. 138), was ich bezweifle und was von Barthes auch nur durch einen Hilfsirrtum gestützt werden kann: »der linke Mythos ist nicht essentiell« (S. 136); Baeumler, »Bachofen«, S. XCI: »Der Mythos ist schlechterdings ungeschichtlich.«

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      Für den historischen Sinn zeigen dies Ritter, »Die Aufgabe der Geisteswissenschaften in der modernen Gesellschaft«, in: J. R., Subjektivität, bes. S. 120–122, und Lübbe, Geschichtsbegriff und Geschichtsinteresse, bes. S. 304–306; für den Roman erläutert seine »Zugehörigkeit […] zum [sc. neuzeitlichen] Wirklichkeitsbegriff der immanenten Konsistenz« H. Blumenberg, »Wirklichkeitsbegriff und Möglichkeit des Romans«, in: H. R. Jauß (Hrsg.), Nachahmung und Illusion, München 1964, S. 9–27.

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      G. Lukács, Die Theorie des Romans (1920), Neuwied/Berlin 1971, S. 77. Zur Korrelation Mythos–Geschichtsschreibung vgl. C. Lévi-Strauss, Das Rohe und das Gekochte, Frankfurt a. M. 1976, S. 27 (Mythologica, Bd. 1): Es »wird eine scharfblickende Geschichtswissenschaft zugeben, dass sie niemals völlig der Natur des Mythos entgeht«; zur Korrelation Mythos–Roman vgl. C. L.-S., Der Ursprung der Tischsitten, Frankfurt a. M. 1976 (Mythologica, Bd. 3), bes. S. 134 f.

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      C. Lévi-Strauss bezieht hier zentral die Musik ein, vgl. Der nackte Mensch, T. 2, Frankfurt a. M. 1975 (Mythologica, Bd. 4), S. 765–767, und bevorzugt – vorbereitet durch die »Ouvertüre« in Das Rohe und das Gekochte, bes. S. 29–31 – folgende These: In »der modernen Zeit, in der die Formen des mythischen Denkens ihren Einfluss zugunsten des entstehenden wissenschaftlichen Denkens lockern und neuen Formen des literarischen Ausdrucks Platz machen […], übernimmt die Musik die Strukturen des mythischen Denkens in dem Augenblick, da die literarische Erzählung, die von einer mythischen zu einer romanesken geworden ist, sie ausräumt. Der Mythos musste folglich als solcher sterben, damit seine Form ihm entwich wie die Seele dem Körper und von der Musik das Mittel einer erneuten Verkörperung forderte. Alles in allem sieht es so aus, als ob die Musik und die Literatur sich das Erbe des Mythos geteilt hätten. Die Musik, die mit Frescobaldi, dann mit Bach modern wurde, hat sich seiner Form bedient, während der Roman, der ungefähr zur selben Zeit entstand, sich der entformalisierten Reste des Mythos bediente und, von den Zwängen der Symmetrie emanzipiert, das Mittel fand, als freie Erzählung aufzutreten. So könnten wir den komplementären Charakter der Musik und der Romanliteratur vom 17. und 18. Jahrhundert bis heute besser verstehen.« Generell gilt: »Wenn der Mythos stirbt, wird die Musik auf dieselbe Weise mythisch, wie die Kunstwerke, wenn die Religion stirbt, aufhören, einfach nur schön zu sein, und heilig werden« (S. 765 f.): Das ist bei Wagner bewusst geworden (S. 767); so gilt »zumindest für jene Periode der westlichen Zivilisation«, »dass die Musik auf ihre Weise eine Rolle vergleichbar der der Mythologie erfüllt« als »Mythos, der in Tönen statt in Worten codiert ist« (S. 774).

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