Mach's einfach: 98 Anleitungen Heimnetzwerke. Stephan Brey
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Virtual Private Network (VPN)
Ein Virtual Privat Network (VPN) ist ein virtuelles Kommunikationsnetz, das die Infrastruktur eines physischen Netzwerks nutzt, um Computersysteme logisch zu verbinden. Dabei kann es sich um jeden der oben dargestellten Netzwerktypen handeln. Am gängigsten ist jedoch das Internet als Transportmedium. Es verbindet nahezu alle Rechner weltweit und steht im Gegensatz zu privat betriebenen MANs oder WANs kostenlos zur Verfügung. Der Datentransfer erfolgt innerhalb eines virtuellen Tunnels, der zwischen einem VPN-Client und einem VPN-Server aufgebaut wird.
Kommt das öffentliche Netz als Transportmedium zum Einsatz, werden Virtual Private Networks in der Regel verschlüsselt, um die Vertraulichkeit der Daten sicherzustellen. VPNs kommen zum Einsatz, um LANs über das Internet zu vernetzen oder einen Fernzugriff auf ein Netzwerk oder einen Einzelrechner über die öffentliche Verbindung zu ermöglichen.
VPN (Quelle: https://privacycanada.net)
3 | Geräteanforderungen im Netzwerk |
Ein Heimnetzwerk verbindet netzwerkfähige Geräte und erlaubt es ihnen, untereinander und mit dem Internet zu kommunizieren (ein Internetzugang vorausgesetzt). Heute sind nur Geräte üblich, die entweder WLAN integriert haben oder eine Schnittstelle für kabelgebundenes Ethernet besitzen – oder natürlich beides. Gerade wenn Sie Geräte an Ihr Netzwerk anschließen möchten, die entweder nur WLAN oder nur eine Ethernet-Buchse anbieten, ist dies schon gleich eine Information darüber, welches Übertragungsmedium Sie für welches Gerät brauchen.
Falls beides unterstützt wird oder einfach modular nachgerüstet werden kann, wie z. B. bei einem klassischen PC, wird es von den Benutzern und vor allem ihren Anwendungen abhängen, welches Übertragungsmedium das geeignetere ist. Wenn Sie sehr viele Geräte im Heimnetz eingebunden haben, können Sie den Datentransfer der einzelnen Geräte priorisieren.
Eine Ethernet-Buchse erkennen Sie an der klassischen sogenannten RJ45-Bauform mit acht Kontakten.
Da andere Technologien (wie z. B. ISDN) Buchsen mit gleicher Bauform verwenden, empfiehlt es sich im Zweifel, einen Blick auf die Buchse zu werfen. Bei vielen Geräten ist die Buchse schon mit dem Schriftzug „Ethernet“ gekennzeichnet. Bleibt immer noch Unsicherheit, können Sie über die Dokumentation eines Geräts prüfen, ob es sich um eine Ethernet-Buchse handelt. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass ISDN eigentlich keine Wahl mehr ist.
ISDN ist out. Lange lebe DSL!
Neben der Schnittstelle für das Netzwerk ist auch der zukünftige Standort für das Gerät von Interesse. Schon allein wegen des Standorts kann sich WLAN oder kabelgebundenes Ethernet anbieten, da es z. B. aufwendig sein kann, ein neues Kabel zu verlegen, oder Stahlbetondecken die Nutzung von WLAN erschweren.
Neben schon genannten Kriterien ist auch die Anzahl der Geräte wichtig, die über WLAN oder Ethernet betrieben werden sollen. Möchten Sie z. B viele Geräte über Ethernet betreiben, müssen entsprechend viele Ethernet-Anschlüsse zur Verfügung gestellt werden.
Ob Sie ein sogenanntes Virtual Private Network (VPN) einrichten sollten, hängt von Ihrer Anforderung ab – etwa ob von außerhalb Ihres Heims oder Büros vom Internet aus auf eines oder mehrere Ihrer Geräte zugegriffen werden soll.
Auch das Thema Heimautomatisierung (Smart Home) sollten Sie kurz überdenken. Möchte man z. B. eine Türsprechanlage in seinem Heim installieren, kann man auf Systeme zurückgreifen, die über das Heimnetzwerk angebunden werden können. Wie bei der Heimtelefonie ergibt sich der Vorteil, dass man keine veralteten Vier-Draht-Kabel mehr verlegen muss, sondern ein reguläres Netzwerkkabel, das später flexibel auch für andere Anwendungen genutzt werden kann.
Mögliche Endgeräte im Netzwerk:
•Internetrouter
•Ethernet-Switch
•WLAN-Access-Point
•WLAN-Repeater
•WLAN-Client-Bridge
•WLAN-Client
•PowerLine-Adapter
•Kabel für das Ethernet
FRITZ!SmartHome mit FRITZ!Powerline
Im Bereich der Heimautomatisierung gibt es derzeit eine Vielzahl von konkurrierenden Schnittstellen, vor allem für das Übertragungsmedium Funk. Wir bevorzugen FRITZ!SmartHome mit FRITZ!Powerline. Warum? Weil es im Kontext mit der FRITZ!Box einfach ausgereift ist.
4 | Benutzeranforderungen im Netzwerk |
Welche Anforderungen bestehen, wenn im Heimnetzwerk mehr als ein Anwender (User) vorhanden ist oder mehrere User geplant sind? In einem Familiennetzwerk zum Beispiel sollen Sohn, Tochter und Oma in das Heimnetz integriert werden. Jedes Mitglied dieser Familie hat eigene Bedürfnisse und erledigt andere Dinge. Wie ist es da mit der Bandbreite? Ist WLAN noch sinnvoll oder eher Kabel?
Letztlich erwartet ein User von einem Heimnetzwerk, dass es für ihn transparent ist. Darunter ist zu verstehen, dass der Anwender es möglichst intuitiv versteht. Damit sind jedoch keine technischen Hintergründe gemeint, sondern ein Netzwerk sollte für den User so einfach und so verständlich wie möglich sein. Der User surft im Internet, lädt Daten in die Cloud, spielt online, sieht sich einen Film an, und diese Anwendungen müssen tadellos funktionieren.
Doch Personen und ihre Erwartungen sind individuell, und der Begriff „tadellos“ ist sehr dehnbar. Wenn jemand online ein Echtzeitstrategiespiel spielt oder unter Wettbewerbsbedingungen einen Shooter, möchte er die Verzögerungen für die Datenübertragung auf ein Minimum beschränken, denn jede Millisekunde ist kostbar. Wenn man ein Telefongespräch (Voice-over-IP) über sein Netzwerk führt, sollte das Gespräch stabil, ohne hörbare Störungen und flüssig im Dialog verlaufen. Das Nachladen einer Seite der Tageszeitung auf dem Tablet sollte spätestens nach einem Schluck Kaffee abgeschlossen sein.
Doch warum sind solche Überlegungen überhaupt hilfreich? Als Antwort zwei Beispiele: WLAN bietet den Vorteil der kabellosen Mobilität, doch die WLAN-bedingte Zugriffskontrolle auf das geteilte Medium der Funkschnittstelle kann schnell dazu führen, dass Daten verzögert gesendet werden. Das ist üblicherweise kein Problem für die meisten Anwendungen, doch wenn man für das Onlinegaming die Zugriffszeiten zuverlässig optimieren möchte, empfiehlt sich ein kabelgebundenes Übertragungsmedium. Wichtige Daten sollten regelmäßig als Backup auf ein externes Network Attached Storage-(NAS-)Gerät gespeichert werden. Schon heute ist ein Datenvolumen von mehreren Gigabytes eher die Regel als die Ausnahme. Eine hohe Bandbreite des Übertragungsmediums und somit der Einsatz von Gigabit-Ethernet oder dem aktuellsten WLAN-Standard sind hier von Vorteil.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bezüglich der Anforderungen an Ihr Heimnetzwerk ist die Sicherheit. Die Hauptpunkte sind die Absicherung gegen unautorisierten Zugriff von außen und die Frage, ob und in welchem Umfang bestimmte Benutzerkategorien Zugriff auf Ihr Netzwerk haben sollten. Hier einige Kriterien, die Sie beachten müssen.:
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