Sophienlust Paket 4 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Sophienlust Paket 4 – Familienroman - Patricia Vandenberg Sophienlust Paket

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und verbiss sich ein Lächeln.

      Betti fand, dass seine Heiterkeit fehl am Platze war. Woher sollte denn das Brüderchen für Evi kommen? Ihr Verlobter Helmut wünschte sich keine Kinder und … Mit einem Schlag kam Betti eine niederschmetternde Tatsache zu Bewusstsein: Sobald Erich Gleisner gesund sein würde, würde er Anspruch auf seine Tochter erheben. Und dann würde er wieder heiraten. Gut aussehend, wie er war, würde es ihm nicht schwerfallen, eine neue Frau zu finden, dachte Betti niedergeschlagen. Evis Wunsch nach einem Brüderchen würde leicht zu erfüllen sein.

      »Warum siehst du denn so traurig drein, Betti?«, unterbrach Evi ihre Gedankengänge.

      »Ich sehe nicht traurig drein«, verwahrte sich Betti erschrocken. Sie hoffte sehr, dass Erich Gleisner ihre Gedanken nicht erraten hatte. Das wäre ihr zu peinlich gewesen. Schnell lenkte sie das Gespräch in eine andere Richtung, indem sie sich nach dem Ehepaar Haslinger erkundigte.

      »Auch Frau Haslinger ist froh, dass ich bald meine Stelle wieder werde einnehmen können. Sie plant bereits ihre Übersiedlung nach München«, erwiderte Erich Gleisner. »Ich war wohl sehr egoistisch …«

      Evi beachtete seine Selbstvorwürfe nicht, sondern rief: »Wenn Frau Haslinger ausgezogen ist, werden wir dann wieder Johannisbeersträucher einsetzen?«

      »Oh, du undankbares Ding«, entgegnete ihr Vater. »Gefallen dir denn die schönen Blumen nicht?«

      »Mann kann sie nicht essen.«

      »Bist du aber ein Naschkätzchen!«, sagte er lachend. Doch Betti musste sich dazu zwingen mitzulachen.

      *

      Als Betti und Evi wieder in Bachenau waren, bemühte sich Betti zwar, ihre Niedergeschlagenheit zu verbergen, aber das gelang ihr nicht restlos.

      Helmut Koster fiel ihr Wortkargheit auf. Er meinte: »Nun hast du also deinen Willen durchgesetzt und warst in München, um Herrn Gleisner zu besuchen, aber zufrieden scheinst du noch immer nicht zu sein.«

      »Ach, Helmut! Erich Gleisner wird wieder völlig gesund werden.«

      »Und das bedrückt dich auf einmal? Du warst doch zuvor so froh, dass die Operation gelungen ist. Wieso ist es dir jetzt nicht recht, dass er gesund wird?«

      »Aber es ist mir doch recht! Wie könnte es anders sein?«

      »Weshalb benimmst du dich dann so sonderbar? Du läufst mit einem Gesicht wie drei Tage Regenwetter herum. Was ist denn in München passiert?«

      »Nichts. Aber sobald Erich Gleisner wiederhergestellt ist, wird er sein Kind zurückverlangen.«

      »Nun, das ist sein gutes Recht«, sagte Helmut gelassen.

      »Und ich muss Evi hergeben.«

      »Ich habe dich von Anfang an gewarnt, Betti. Evi ist nun einmal nicht dein Kind. Damit musst du dich abfinden.«

      »Aber ich habe sie so lieb. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ohne sie sein wird«, schluchzte Betti.

      Helmut war nahe daran, eine aufbrausende Antwort zu geben, doch dann bezwang er sich und meinte tröstend: »Du wirst dich daran gewöhnen. Ich werde dich für Evis Verlust entschädigen.«

      Betti sah ihn überrascht an. Hatte er es sich anders überlegt? Wollte er nun doch bald eigene Kinder haben?

      Seine folgenden Worte klangen jedoch nicht danach. »Wenn wir erst bei einem Zirkus untergekommen sind, wirst du sehen, wie bunt und abwechslungsreich das Leben sein kann. Du wirst dann erleichtert sein, dass du dich nicht mit einem Kind abmühen musst.«

      Betti stieß einen langen Seufzer aus. Helmut verstand sie nicht, er würde sie nie verstehen. Das bunte und abwechslungsreiche Leben, das seiner Meinung nach vor ihr lag, reizte sie nicht im Mindesten.

      *

      Evi ahnte nichts von dem Zwiespalt, in dem Betti sich befand. Sie freute sich, dass ihr Vati bald wieder gesund sein würde, und plauderte unbefangen davon, wie schön es sein würde, wenn sie wieder bei ihm im Wald leben würde. Sie hatte noch nicht begriffen, dass sie sich dann von Betti würde trennen müssen, und Betti scheute davor zurück, es ihr zu sagen. Einstweilen sollte Evi glücklich sein.

      Doch auch Evi kamen mit der Zeit Zweifel. »Wenn ich bei meinem Vati bin, was geschieht dann mit Peterle?«, fragte sie. »Kann Peterle mitkommen?«

      »Nein, das geht nicht«, erwiderte Betti. »Peterle ist hier zu Hause. Er gehört zu seinen Eltern.«

      »Schade. Dann werde ich niemanden zum Spielen haben«, stellte Evi bedrückt fest. Dass sie auch von Betti würde Abschied nehmen müssen, darauf kam sie nicht. Allem Anschein nach war es für sie eine Selbstverständlichkeit, dass sie und Betti immer beisammenbleiben würden. Betti war schließlich ihre neue Mutti.

      *

      Eines Tages kam von Erich Gleisner die Nachricht, dass er ins Forsthaus zurückgekehrt und bereit sei, seinen Dienst wieder aufzunehmen. Herr und Frau Haslinger hätten vor, nach München zu fahren, aber vorher möchten sie noch Betti und Evi im Forsthaus begrüßen. Seine Genesung sollte gebührend gefeiert werden, und da dürften Betti und Evi nicht fehlen.

      Betti hielt den Brief Erich Gleisners in der Hand und flüsterte bestürzt: »Sobald schon.«

      »Hast du etwas zu mir gesagt?«, fragte Evi, die sich wie gewöhnlich in Bettis Nähe aufhielt.

      »Nein, ich habe mit mir selbst geredet«, erwiderte Betti.

      »Von wem ist der Brief, den du da hast?«

      »Von deinem Vati.«

      »Von Vati? Vati hat dir geschrieben? Was denn?«

      »Dass er wieder im Wald ist und dass er uns erwartet«, lautete Bettis knappe Antwort.

      »Fein! Das ist herrlich. Wir wollen sofort hinfahren.« Evi führte einen Freudentanz auf, bei dem Betti ihr mit gemischten Gefühlen zusah.

      Der Lärm lockte Andrea von Lehn in die Küche. »Was geht denn hier vor?«, fragte sie verblüfft. »Warum schreist du so, Evi?«

      »Weil ich zu meinem Vati fahre!«, jubelte Evi.

      »So?«

      Wortlos reichte Betti Andrea von Lehn den erhaltenen Brief, den diese schnell überflog.

      »Geh ins Kinderzimmer zu Peterle, er ist allein«, sagte Andrea zu Evi, nachdem sie den Brief gelesen hatte.

      Evi lief aus der Küche, und Betti sagte bedrückt zu Andrea: »Ich muss wohl fahren. Ich freue mich natürlich, dass alles gut ausgegangen ist, aber die Trennung von Evi fällt mir schwer. Nun ist es wohl so weit …«

      »Davon schreibt er nichts«, meinte Andrea und las den Brief stirnrunzelnd ein zweites Mal.

      »Nein, aber das liegt doch auf der Hand. Wie soll ich es nur Evi beibringen?«

      »Gar nicht. Überlassen Sie das lieber ihrem Vater.«

      »Aber vielleicht muss ich Evi gleich dort lassen. Sollte ich das Evi nicht

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