Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Box

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auf seinem Ruhesitz aufsuchte.

      Sie kaufte sich ein paar Zeitungen, bevor sie sich die ausgehändigte Speisekarte mehrerer Restaurants anschaute, bis sie sich dann doch nicht für das teuerste entschied.

      Es schaffte ihr doch Unbehagen, daß sie Schecks ausgeschrieben hatte, die kaum noch gedeckt sein konnten. Wenn ihr Vater dahinterkam, würde sie keine Nachsicht zu erwarten haben.

      Sie sah recht mitgenommen aus, als sie sich einen entlegenen Tisch aussuchte, die Speisekarte studierte und sich entsagungsvoll für ein Hühnerfrikassee entschied.

      Dann schlug sie die Zeitung auf, die gleich darauf wieder ihren Händen entglitt, als ihr Blick auf die Todesanzeigen fiel. Es war eine schlichte Anzeige. Gitta glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Peter Reinhold war tot.

      Es trauern um ihn Ralph Reinhold und Stefanie Linden las sie. Die Beerdigung fand im engsten Kreise statt.

      Gittas Gedanken überstürzten sich. Sie ließ das Essen stehen, zahlte und machte sich auf den Weg zu ihrem Vater. Jetzt hatte sie eine Idee, wie sie ihn versöhnlich stimmen könnte.

      *

      Gittas Vater, Siegfried Weber, war ein friedfertiger Mann, der sein beschauliches Leben liebte. Er hatte sich damit abgefunden, daß seine Tochter ein anderes vorzog und seine Zuneigung ausschließlich seinem wohlgeratenen Sohn und seinen zwei Enkeln zugewandt. Als Gitta plötzlich vor ihm stand, war er weit davon entfernt, sich zu freuen, aber sie spielte ihre Verzweiflung perfekt.

      »Ich weiß nicht mehr weiter, Vater. Du darfst mich jetzt nicht wegschicken. Peter ist tot. Das Unglück verfolgt mich.«

      »Was hast du mit Peter zu schaffen?« fragte er. »Ich habe gelesen, daß er gestorben ist. Du warst doch früher aber hinter Ralph her.«

      Da Tote nicht widersprechen konnten, hatte Gitta sich ihren Plan zurechtgelegt.

      »Peter und ich mochten uns sehr. Wir wollten heiraten, Vater. Er hat mich verstanden. Ich konnte nicht ahnen, daß Julian mich so enttäuschen würde. Er hat mich um alles Geld gebracht, aber Peter hat mir geholfen. Wir waren heimlich verlobt. Ralph war natürlich dagegen. Er wird auch nicht akzeptieren, daß ich Ansprüche geltend machen kann.«

      Siegfried Weber sah seine Tochter scharf an. »Was denn für Ansprüche?« fragte er verwundert.

      »Wir wollten doch heiraten«, sagte Gitta.

      »Ihr wolltet, aber es ist nicht dazu gekommen. Woran ist Peter denn eigentlich gestorben? Man hat überhaupt nichts gehört.«

      »Ich weiß es auch nicht so genau. Er hat nicht darüber gesprochen. Er hat nur manchmal gesagt, daß er mich versorgt wissen will, wenn ihm etwas passieren sollte.«

      Der alte Weber kniff die Augen zusammen. »Wer war auf der Beerdigung?« fragte er.

      »Ich weiß es nicht. Ich konnte nicht hingehen. Ich konnte es nicht über mich bringen. Er war noch so jung, Vater.«

      »Jünger als du«, sagte Siegfried Weber, »und ich finde es recht merkwürdig, daß du diese angeblich große Liebe so schnell nach deiner Scheidung von Julian gefunden hast.«

      Gitta warf den Kopf in den Nacken. »Julian ist schon wieder verheiratet«, stieß sie hervor. »Er hat sich eine steinreiche Frau geangelt.«

      »Na, dann kann er doch zurückzahlen, was er dir abgenommen hat«, sagte Siegfried Weber. »Wir werden einen Anwalt beauftragen. An einen Toten kann man keine Forderungen stellen, und da ich dich kenne, bin ich diesbezüglich auch etwas mißtrauisch. Ich werde zu gegebener Zeit mit Ralph reden.«

      »Das wirst du nicht tun!« brauste sie auf. »Ich will mit ihm nichts mehr zu schaffen haben. Er hat es nicht verwunden, daß ich ihm mal einen Korb gegeben habe. Er hat alles versucht, meine Verbindung mit Peter zu verhindern.«

      »Die Worte hör’ ich schon, allein mir fehlt der Glaube, Gitta. Du hast in deinem Leben schon zuviel gelogen. Ich werde mir Klarheit verschaffen. Ich möchte nicht, daß unser Name in den Schmutz gezogen wird, aber ich zerfließe auch nicht in Mitleid mit dir. Was immer du getan hast, hast du dir selber eingebrockt.«

      »Für dich zählt immer nur dein Sohn, der dir nach dem Mund redet«, schluchzte sie. »Du hast es mich immer spüren lassen. Ich habe meine Mitgift bekommen, und damit war alles für dich erledigt.«

      »Denk mal in Ruhe darüber nach, was du alles vor deiner Heirat mit Julian angestellt hast«, sagte Siegfried Weber.

      »Wenn du Schulden hast, werde ich sie bezahlen. Wenn du Forderungen an Julian zu stellen hast, werde ich dir zur Seite stehen. Aber dann wirst du endlich auch mal etwas Nützliches tun und dich nicht nur mit Nichts-tuern herumtreiben. Meinetwegen kannst du jetzt erst mal hierbleiben.«

      »Nein, ich muß nach München«, sagte Gitta. »Ich habe morgen eine Verabredung mit dem Bankdirektor. Ich bin plötzlich in einer verzweifelten Situation, Vater.«

      »Plötzlich«, sagte er heiser. »Aber mein Name wird nicht in den Schmutz gezogen, Gitta. Einmal helfe ich dir noch aus der Klemme, aber dann sind wir geschiedene Leute. Ich komme morgen nach München. Ich werde mit dem Bankdirektor sprechen. Und bis dahin überlegst du dir gut, was du gegen Julian unternehmen willst. Für Märchen hatte ich nie etwas übrig, das solltest du wissen.«

      »Glaub mir doch, Vater. Ich bin wirklich verzweifelt.«

      Ja, sie war verzweifelt, weil er sich nicht täuschen ließ und sie nicht mehr wußte, wie sie ohne seine Hilfe ihr Defizit ausgleichen sollte. Ihre Lügen um Peter bedrückten sie weniger. Er konnte sie nicht mehr widerlegen, und schließlich kannte sie ihn genausolange wie Ralph.

      Sie wußte auch schon, was sie nun tun würde.

      *

      Peters Beerdigung hatte wirklich im engsten Kreise stattgefunden. Mit Ralph, Stefanie, Katinka und Professor Weissenberger hatten nur die leitenden Angestellten an seinem Grabe gestanden, genauso erschüttert wie die, die mehr gewußt hatten. In der Fabrik ging die Arbeit weiter. Strengste Diskretion war gewahrt worden. Erst am Nachmittag wurde den Angestellten Peters Tod mitgeteilt.

      Als dann am nächsten Tag die offizielle Todesanzeige erschien, zweifelte niemand daran, daß Stefanie Linden zu Ralph gehörte. Er sprach mit Stefanie darüber.

      »Es ist besser so, Stefanie«, sagte er. »Ich kann nur hoffen, daß du eines Tages meine Frau werden wirst. Ja, ich kann es nur hoffen. Jetzt kann ich dich nicht fragen.«

      »Am Montag werde ich wieder ins Institut gehen«, sagte Stefanie. »Wir müssen Abstand gewinnen, Ralph.«

      Er nickte.

      »Ich werde auch wieder in meine Wohnung zurückgehen«, sagte sie. Er nickte wieder. »Katinka wird traurig sein, wenn du uns verläßt«, sagte er nach einem langen Schweigen.

      »Ich verlasse euch nicht«, erwiderte Stefanie, dann streckte sie ihm die Hand entgegen.

      Am nächsten Morgen fuhren sie zum Friedhof. Über Nacht war der Winter zurückgekommen, nachdem Bäume und Sträucher schon zu treiben begonnen hatten. Reif breitete sich über die Wiesen und wie glitzernde Kristalle lag er auf den Rosen, die Peters Grab deckten.

      Und da lag auch ein pompöser Kranz

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