Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 5
»Aber wenn Peter hierbleibt, dann wirst du ihm keinen Korb geben, wenn er mit dir zusammensein will.«
Bevor sie etwas sagen konnte, war Peter schon wieder zurück. »Entschuldigung«, sagte er, »mir wurde plötzlich so heiß.«
»Du hast Fieber«, stellte Stefanie fest. »Es ist besser, wenn wir unser Beisammensein nicht ausdehnen. Ich fühle mich auch nicht wohl. Ruf doch lieber Dr. Norden an, Ralph.«
»Nein, ich brauche ihn nicht«, widersprach Peter. »Es tut mir leid, daß ich heute ein richtiger Störenfried bin, aber man ist nicht immer in Form.«
Hoffentlich sagt Ralph jetzt nicht etwas Unpassendes, dachte Stefanie, aber Ralph schwieg.
»Ich wünsche dir gute Besserung, Peter«, sagte sie. »Wir werden uns ja noch sehen, bevor ihr in Urlaub fahrt.«
»Aber das steht doch fest«, sagte Peter stockend. »Es tut mir so leid, daß ich so mies beieinander bin.«
»Ich möchte nicht, daß du allein heimfährst, wenn du dich auch nicht wohl fühlst, Stefanie«, sagte Ralph.
»So schlimm ist es bei mir nicht. Hoffentlich erwischt dich die Grippe nicht auch noch, Ralph.«
Ihm gelang es nicht, ein paar Worte mit ihr allein zu wechseln, denn Peter blieb bei ihnen, bis Stefanie gegangen war. Und dann brauste er auf.
»Du wirst sie mir nicht wegnehmen, Ralph. Entweder ich bekomme sie oder keiner von uns beiden«, sagte er drohend. Zum Glück hörte das Stefanie nicht mehr.
Ralph blieb ruhig. »Du hast Fieber, Peter. Geh wieder zu Bett.«
»Du machst mich krank«, zischte der Bruder. »Du willst unbedingt, daß ich mit dir fahre, aber ich fahre nicht mit. Und du wirst es nicht verhindern können, wenn ich Stefanie treffe.«
»Es ist ihre Entscheidung«, sagte Ralph ruhig. »Ich finde dein Benehmen, bei allem Wohlwollen, reichlich albern.«
Er schnippte mit den Fingern. »Gute Besserung, Peter.« Dann zog er sich in sein Zimmer zurück.
Es hätte ihn wohl doch erschreckt, hätte er gesehen, wie mühsam sich Peter nun in sein Zimmer schleppte, so, als wäre er betrunken, aber er hatte ja keinen Schluck Alkohol zu sich genommen.
Ralph wartete eine halbe Stunde, dann wählte er Stefanies Nummer, doch es kam das Besetztzeichen. Peter konnte nicht mit ihr telefonieren. Mit wem sprach sie dann? Eifersucht brannte in ihm, denn jetzt wurde es ihm erst recht bewußt, wie eigenartig ihr Benehmen gewesen war, ganz anders als sonst. Gab es schon einen anderen Mann in ihrem Leben? War es gar der Professor, mit dem sie arbeitete?
*
Mit dem telefonierte Stefanie allerdings, aber nicht er hatte sie, sondern sie hatte ihn angerufen, um ihm zu berichten, was ihr an Peter aufgefallen war. Sie mußte einfach mit jemandem darüber sprechen, wenn es auch schon spät war. Daran hatte sie zuerst gar nicht gedacht, aber Professor Weissenberger nahm es ihr nicht übel. Wann konnte er denn schon mal früh einschlafen? Bis tief in die Nacht hinein grübelte er immer über die mageren Erkenntnisse nach, die er in all den Jahren gesammelt hatte. Er jedenfalls betrachtete sie als mager, obgleich sie für andere schon wegweisend waren. Er behielt sein Wissen nicht für sich. Er war nicht darauf erpicht, Ehren einzuheimsen, wenn er einen Schritt weitergekommen war. Ihm bedeutete es viel, wenn es ein paar Kollegen gab, die sich für sein Bemühen interessierten.
Er notierte sich alles, was Stefanie ihm sagte. Einen Kommentar gab er nicht dazu, denn erst wollte er Peter selbst kennenlernen.
Stefanie hatte kaum den Hörer aufgelegt, als das Telefon wieder läutete. Sie dachte, es wäre Peter, aber es war Ralphs Stimme, die an ihr Ohr tönte.
»Sei nicht böse, Steffi, daß ich so spät noch anrufe, aber deine Leitung war besetzt«, sagte er.
»Ja, ich habe telefoniert«, erwiderte sie.
Es wäre unpassend gewesen, sie zu fragen, mit wem sie telefoniert hatte. Sie hätte es ihm auch nicht gesagt.
»Ich muß unbedingt mit dir allein sprechen, Stefanie«, sagte Ralph bittend. »Peters Benehmen ist mehr als eigenartig, findest du nicht?«
Ob er sich auch ernsthaft Gedanken macht, fragte sich Stefanie. Aber am Telefon wollte sie dies nicht erörtern.
»Gut, morgen in der Mittagspause«, schlug sie vor, »wenn es dir paßt. Bei uns in der Nähe ist ein kleines Lokal. Klosterstüberl heißt es. Da esse ich.«
»Wann?« fragte er.
»Zwölf Uhr, aber mehr als eine Stunde habe ich nicht Zeit.«
»Ich bin pünktlich«, erwiderte er. »Danke, Stefanie, und jetzt wünsche ich dir eine gute Nacht.«
Ein frommer Wunsch war das. Sie konnte keine Ruhe finden. Sie wanderte in ihrer hübschen kleinen Wohnung hin und her, und endlich griff sie zu einer Beruhigungstablette. Es war die letzte von jenen, die ihr verschrieben worden waren, als sie vor drei Monaten Ärger mit ihrem früheren Chef bekommen hatte. Es waren ganz persönliche Differenzen gewesen. Er wollte sich ihretwegen scheiden lassen, obgleich sie ihm niemals Hoffnungen gemacht hatte. Er drohte, sich umzubringen, wenn sie ihn nicht erhören würde. Und dann hatte seine Frau einen Selbstmordversuch unternommen. Es war eine schlimme Zeit für sie gewesen, aber sie hatte mit niemandem darüber gesprochen, auch nicht mit Ralph und Peter. Sie hatte gekündigt, dann aber sehr schnell die Stellung bei Professor Weissenberger gefunden.
An diesem Abend kam Stefanie zu der Überzeugung, daß Männer ihr nur Unglück brächten.
*
Ausnahmsweise waren die Nordens und die Delormes an diesem Abend nicht gleich heimgefahren, wie es eigentlich vorgesehen war. Sie hatten sich im Foyer getroffen, aber dort wurden sie schon von einem jungen Paar erwartet.
David bemerkte es erst, als sein Name gerufen wurde. Die Überraschung war perfekt. Er erkannte in dem Mann einen Studienfreund, den ebenfalls sehr begabten Geiger Christopher Bentham. Die Frau an seiner Seite war eine auffallende Schönheit, aber von so mädchenhaftem Liebreiz, daß sie sofort Sympathie gewinnen mußte.
David und Christopher hatten sich herzlich begrüßt. Man machte sich bekannt. Christophers junge Frau Va-nessa blickte Daniel forschend an, als David erklärte, daß sein Schwager Arzt sei. Ihr zartes Gesicht belebte sich.
»Oh, Christopher, vielleicht kann Dr. Norden uns behilflich sein, einen Spezialisten zu finden«, sagte sie leise.
»Was für einen Spezialisten?« fragte David.
»Mit ein paar Worten ist das nicht zu erklären«, sagte Christopher. »Und fast habe ich die Hoffnung auch schon aufgegeben. Aber…«
Seine Frau unterbrach ihn. »Aber vielleicht dürfen wir Sie zu einem Drink einladen. Wir würden uns sehr freuen.«
»Ein Glas Wein könnte nicht schaden, aber vorher eine große Flasche Wasser«, sagte David. »Ich habe höllischen Durst. Die Luft war so trocken im Saal. Mir kam es auch so vor, als hätten die Töne nicht richtig angesprochen.«
»Du hast wundervoll gespielt, David«, sagte Christopher. »Dir ist das Glück