Praxis Dr. Norden Box 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Praxis Dr. Norden Box 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg Praxis Dr. Norden Box

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ich deinen Vater informieren?«

      »Der hat jetzt Sprechstunde. Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, müsste ich dringend mal telefonieren.«

      Janine verstand den Wink mit dem Zaunpfahl.

      »Wir sind schon weg«, erwiderte sie.

      Ein paar Minuten später machte sie ihr Versprechen wahr und verließ gemeinsam mit Danny Norden das Zimmer.

      *

      »Na bitte! Ich habe dir doch gesagt, dass Malte dich nicht absichtlich versetzt hat.« Nele Kiesbauer hatte es sich auf ihrem Lieblingsstuhl im Café ›Schöne Aussichten‹ bequem gemacht. Ihre Freundin Antonie legte das Mobiltelefon zurück auf den Nierentisch. »Was ist denn überhaupt passiert?«

      »Er ist mit dem Hoverboard gestürzt.« Falten kräuselten Antonies Stirn. »Zum Glück hat er einen Arzt über den Haufen gefahren. Der hat ihn gleich mit in die Praxis genommen.«

      Nele beugte sich vor und angelte ihre Schokomilch vom Tisch.

      »Dann können wir ja zusammen ins Jugendzentrum gehen. Ich will unbedingt die Band sehen, die dort auftritt.«

      »Das kann ich nicht machen. Ich habe Malte versprochen, mit ihm dort hinzugehen.«

      »Aber wenn er nicht laufen kann …«

      Antonie zuckte mit den Schultern und schob die Gabel in den Mund. Schokoladenkuchen mit Kirschen. Bittersüß wie die Liebe.

      »Dann muss ich eben darauf verzichten«, erklärte sie schließlich.

      Nele nahm ihre Freundin ins Visier.

      »Seid ihr jetzt eigentlich zusammen?«

      Antonie beugte sich vor. Die Haare fielen ihr ins Gesicht.

      »Keine Ahnung.«

      »Wer weiß es denn, wenn nicht du?«

      »Malte vielleicht?« Antonie zuckte mit den Schultern. Versonnen lächelte sie den Kuchen an. »Ich finde ihn einfach nett.«

      »Nur nett?«

      »Ja. Nein. Ach, was weiß ich.« Antonie beschloss, die Herausforderung anzunehmen. Sie warf das Haar in den Nacken und sah ihre Freundin offen an. »Er ist irgendwie anders als die anderen Jungs. Er redet nicht die ganze Zeit nur über sich selbst und prahlt mit seinen Heldentaten. Wir können uns richtig gut unterhalten. Er stellt mir Fragen und interessiert sich für mich. Und er bringt mich zum Lachen.« Je mehr sie ins Schwärmen geriet, umso strahlender wurde das Leuchten in ihren Augen. »Außerdem mögen wir die gleiche Musik und schauen die gleichen Serien.«

      »Klingt ja nach einem echten Traummann.« Nele erschrak selbst über ihren Ton.

      Antonia zuckte zusammen.

      »Du bist doch nur neidisch, weil Lars dich wegen Anna sitzen gelassen hat.«

      Die Spitze saß. Nele biss sich auf die Unterlippe. Sie zwirbelte eine Strähne zwischen den Fingern und schickte ihrer Freundin einen entschuldigenden Blick.

      »Tut mir leid. War nicht so gemeint«, murmelte sie. »Ich will nur nicht, dass unsere Freundschaft wegen einem Kerl kaputtgeht.«

      Antonie überlegte kurz. Dann gab sie sich einen Ruck. Streckte die Hand über den niedrigen Nierentisch.

      »Das wird nicht passieren. Nicht wegen Malte.«

      »Das würde ich auch gar nicht zulassen.«

      *

      »Guten Tag, die Damen!«, grüßte Arndt Stein die beiden Assistentinnen der Praxis Dr. Norden. Gleichzeitig sah er sich im Praxisflur um. »Wo ist Malte?«

      »Ich bringe dich zu ihm«, bot Janine an und kam um den Tresen herum. Sie überlegte kurz, ob sie ihn mit einem Kuss begrüßten sollte, entschied sich aber dagegen. Das hier war nicht der richtige Ort für Vertraulichkeiten dieser Art. »Mach dir keine Sorgen. Soweit ist alles in Ordnung.«

      »Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.« Arndt heftete sich an ihre Fersen. »Dummerweise ist es nicht einfach, sich abzuseilen, wenn man allein in der Praxis ist.«

      »Was ist denn mit deiner Sprechstundenhilfe?«

      »Gisela musste früher weg.« Vor dem Behandlungszimmer blieben sie stehen. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schwierig es heutzutage ist, zuverlässiges Personal zu bekommen.« Unvermittelt griff Arndt nach Janines Händen. »Warum kommst du nicht zu mir? Das wäre die perfekte Lösung. Dann könnten wir uns jeden Tag sehen und müssten nicht immer Abschied voneinander nehmen. Mal abgesehen davon, dass ich die beste Assistentin der Stadt, ach was, des ganzen Landes hätte.«

      Janine lachte. Ihre Wangen glühten.

      »Jetzt ist nicht der richtige Moment für Scherze.«

      »Das ist kein Scherz.« Arndts Miene bestätigte seine Worte. »Du interessierst dich für Homöopathie und traditionelle chinesische Medizin, bist gelernte Krankenschwester und hast eine Zusatzausbildung in ambulantem Operieren. Besser geht es nicht.«

      »Deine Anerkennung ehrt mich. Aber findest du das nicht ein bisschen überstürzt? Ich habe erst heute deinen Sohn kennengelernt.«

      Arndt zog eine Augenbraue hoch.

      »Und? Versteht ihr euch nicht?«

      »Doch. Malte ist ein ausgesprochen netter junger Mann, den du jetzt besuchen solltest.« Um die Diskussion zu beenden, öffnete Janine die Tür.

      »Na endlich. Ich dachte schon, du hättest mich vergessen«, begrüßte Malte seinen Vater.

      Janine zog sich diskret zurück.

      »Die Patienten kennen kein Pardon«, entschuldigte sich Arndt und trat zu seinem Sohn. »Was machst du denn für Sachen?«

      Malte schnitt eine Grimasse.

      »Ich kann nichts dafür, dass Dr. Norden nicht aus dem Weg gegangen ist.«

      »Lass mich raten! Du bist wieder mit diesem Höllenteil gefahren und hast dabei Musik gehört.«

      »Aber ich hatte einen Helm auf.«

      Arndt lachte und schüttelte den Kopf.

      »Du bist unmöglich. Lass mal sehen!« Er beugte sich über das Knie. »Tut es sehr weh?«

      »Solange ich mich nicht bewege, geht es.«

      Arndt prüfte den Sitz der Bandage.

      »Sieht aus, als hätte der Kollege Norden gute Arbeit geleistet.«

      »Du hättest es bestimmt genauso gut gemacht. Wenn nicht besser.«

      »Dein Vertrauen ehrt mich.« Arndt klopfte seinem Sohn auf die Schulter.

      »Ich verstehe nur nicht, warum er mir Blut abgenommen hat«, fuhr der junge Mann fort und deutete auf

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