Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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»Sie werden uns helfen?« fragte Leonore.
»Sehr gern.«
»Aber mehr wollen Sie nicht sagen?«
»Das werden Sie schon noch alles erfahren, von denen, die es besser wissen als ich.«
*
Dr. Norden hatte Elisabeth gerade noch telefonisch erreicht. Da Bastian der Wagen von Dr. Urban zur Verfügung stand, wollten sie es lieber doch vorziehen, mit diesem zu fahren, als die sehr umständliche Bahnfahrt mit mehrmaligem Umsteigen auf sich zu nehmen.
Dr. Norden wußte zwar nichts von Elisabeths persönlichen Motiven, Bastian zu begleiten, aber er war recht froh, sie als Vorhut einschalten zu können, damit Luise Urban darauf vorbereitet wurde, daß Sandras Baby abgeholt werden würde.
»Mutter wird nicht ganz einverstanden sein«, meinte Bastian dazu.
»Aber da die Beerdigung vor der Tür steht, wird sie sich nicht nur auf das Baby konzentrieren können«, meinte Elisabeth. »Immerhin halte ich es auch für richtig, daß diejenigen, die Verantwortung übernehmen sollten, die dafür zuständig sind.«
»Du bist sehr konsequent«, bemerkte Bastian.
»Ja, das bin ich. Damit mußt du dich abfinden.«
»Ich brauche mich nicht abzufinden, ich erkenne es an, allerliebste Elisabeth. Mutter läßt sich nur vom Gefühl leiten, bei dir ist es mit dem Verstand kompensiert.«
»Du kannst dich sehr geschickt ausdrücken, Bastian«, sagte Elisabeth lächelnd.
»Ich bin nicht von gestern, Herzallerliebste.«
»Sonst hättest du es auch nicht so weit gebracht«, erwiderte sie im gleichen neckenden Ton. »Aber damit wir uns einig sind, die Bücher werden von mir geführt.«
Er lachte leise auf. »Was bin ich froh darüber. Dazu fehlt mir das Talent. Aber falls du in die Verlegenheit kommen solltest, auch mal Bier einzuschenken, wenn Hochbetrieb ist, sei bitte auch so korrekt. Unsere Mitbürger nehmen es sehr genau.«
»Ich auch, und ich werde bestimmt niemanden vergraulen. Ich hoffe, daß du nichts an mir auszusetzen hast, Bastian.«
Er hielt schnell mal an und gab ihr einen langen Kuß. »Ich habe überhaupt nichts auszusetzen, Elisabeth.« Und sie spürte, wie gern er ihren Namen aussprach, wie er es geradezu genoß. Sie wollte sich gar nicht mehr daran erinnern, daß sie es oft bedauert hatte, daß man ihr diesen altmodischen Namen in die Wiege legte.
Es war schön, so an seiner Seite zu sitzen und einem neuen Leben entgegenzufahren, dabei nur ein gutes Gefühl zu haben und keine zwiespältigen Gefühle, ein Wagnis einzugehen.
»Bei uns wird alles seine Ordnung haben«, sagte Bastian, »wenn es mir auch verdammt schwer fällt. Aber zuerst wird geheiratet, und dann wird an Zuwachs gedacht. Du sollst es nicht so schwer haben wie Mutter. Passieren kann ja immer mal was.«
»Sag das nicht, Bastian«, flüsterte Elisabeth.
»Man darf die Augen nicht verschließen, mein Mädchen. Was täte denn Sandra, wenn ihr Mann nicht zurückgekommen wäre? Und an Hilde müssen wir auch denken. Leicht wird sie es nicht haben, wenn wir es ihr auch ein bißchen leichter machen können als Mutter es hatte. Gut wäre es schon, wenn sie einen anständigen Mann finden würde, der ihrem Kind auch ein guter Vater wäre. Ich weiß, wie es ist, wenn man keinen Vater hat, zu dem man aufblicken kann.«
Elisabeth lehnte mit einem beglückenden Gefühl den Kopf an seine Schulter, denn sie wußte, daß ihre Kinder einen Vater haben würden, zu dem sie aufblicken konnten. Sie wünschte sich viele Kinder, die Bastian ähnlich würden.
»Morgen muß ich Herrn von Hellbrink Bescheid geben«, sagte sie gedankenverloren.
»So ein kleines Ferngespräch können wir leicht verkraften«, meinte er. »Du kannst ihn ja zu unserer Hochzeit einladen.«
»Da bin ich aber sehr gespannt, was er erwidern wird«, erwiderte sie lächelnd.
»Du kannst es ja erfahren. Schuldig bist du ihm nichts. Und Mutter wird nichts dafür verlangen, daß sie sein Enkelkind versorgt hat.«
So etwas wäre Luise freilich nicht in den Sinn gekommen. Aber wehmütig war es ihr ums Herz, als sie den Kleinen in den Arm nahm.
»Nun muß ich dich schon bald wieder hergeben, mein Herzepoppel«, sagte sie leise, nachdem Elisabeth ihr erklärt hatte, daß Götz seinen Sohn holen wollte.
»Es wird dich hoffentlich noch mehr freuen, wenn du mal eigene Enkel im Arm wiegen wirst, Mutterl«, sagte Bastian.
»Wie lange muß dich darauf noch warten?« fragte sie.
»Frag Elisabeth. Meinetwegen können wir nächste Woche heiraten. Hoffentlich verschwendest du nicht zuviel Liebe an Hildes Kind.«
Luise konnte es nicht gleich begreifen, was er da gesagt hatte. Wie sollte sie auch? Bisher hatte Bastian noch nie ernstes Interesse für eine Frau gezeigt.
»Ihr wollt heiraten?« fragte sie mit zitternder Stimme.
»Gefällt dir das nicht?« fragte Bastian, während Hilde ihre Schwester völlig verwirrt anblickte.
»Gefallen tät’ es mir schon, aber ihr habt euch doch grad erst kennengelernt.«
»Ich hätte es auch nicht geglaubt, daß man es schon nach so kurzer Zeit so genau wissen könnte, Mutter Luise«, sagte Elisabeth leise. »Aber dein Sohn hat das Zeug, selbst den kritischsten Menschen zu überzeugen, wie gut es ist, ihn zur Seite zu haben.«
Luise legte das Baby in das Körbchen, das jedoch lauthals zu schreien begann.
»Jetzt bist mal stad«, sagte sie. »Ich muß meine Kinder in die Arme nehmen, dann kommst du wieder an die Reihe.«
Und dann hielt sie Bastian und Elisabeth mütterlich umfangen. »Das ist eine Freude«, murmelte sie. »Ich kann’s noch gar nicht fassen. Da könnt’ man doch gleich narrisch werden. Und der Gottlieb würde es uns nicht verübeln, wenn wir bald Hochzeit feiern. Nächste Woche, hast du gesagt, Bastian?«
»Sagen wir übernächste«, erwiderte er. »So lange kann ich schon noch warten. Herrichten muß ich ja auch noch einiges. Und Elisabeth kann doch bei dir bleiben, damit ja nicht erst ein Gerede aufkommt, Mutterl?«
»Recht ist es mir schon, aber warum sollen die Leut’ net reden, wenn zwei sich so lieb haben? Du liebes Herrgöttle, wo ist die Hilde?« fragte sie dann.
Hilde war hinausgelaufen. Was Glück, was wirkliche Liebe war, hatte sie plötzlich, ein bißchen zu schmerzhaft, begriffen. Es tat weh. Es machte ihr auch klar, welchen falschen Worten sie Glauben geschenkt hatte.
Selbst vor ihrer Schwester hatte sie Heimlichkeiten gehabt, als sie sich mit Kurt Fechner eingelassen hatte. Und sie hatte nicht begriffen, daß wahre Liebe keine Heimlichkeiten kannte.
Worte, nur Worte waren da gewesen und seine Gier, sie zu besitzen. Ja, er hatte