Lieblingsplätze Chiemgau. Klaus Bovers
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Auch dafür gibt es das H2o, manche verabreden sich dabei am »Kiosk«, was aber nur bedingt passt. Dieser lang gestreckt Bungalow mit dem Charme der späten 80er Jahre bietet eine locker freundliche Mischung aus Badeanstalt, Biergarten und Strandcafe, mit fließenden Grenzen Richtung Liegewiese und mit Blick auf den See. Essen und Trinken funktionieren bestens für alle die wissen, wie Selbstbedienung geht. Und wenn an schönen Tagen schon mal eine Schlange am Bestell-Fenster steht, ist das die beste Gelegenheit für einen Ratsch zwischen Bernauern und Sommergästen.
Der Höhensteiger Klaus, Pächter seit dem Jahr 2001, tut das seine, dass die Stimmung so bleibt. Damit »sich auch mal was rührt« gibt es bei ihm Grillabende, Motorradtreffen, Musikevents oder auch Freilicht-Filmabende. Die Miniküche fabriziert flink Handfestes aus der Region, »alles, was halt schnell geht«, meint der Klaus, »unsere Pommes sind besonders gefragt! Am See gibt’s schon Plätze, wo mehr los ist, doch wer den Rummel nicht mag, der kommt halt zu uns!« Es soll Bernauer geben, die im Sommer hier täglich in Ruhe frühstücken, mit frischen Semmeln versteht sich, und einem Top-Kaffee.
Nur ein paar Schritte weiter gibt es Elektro- und Ruderboote zu mieten. Bootsverleih Thomas Pfliegl, Birkenallee 54, 83233 Bernau am Chiemsee, 0175 3213783.
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Strandcafe H2o
Birkenallee 54
83233 Bernau am Chiemsee
0151 5756427
Bernau am Chiemsee: Schoko-Laden-Werkstatt
Schokolade macht glücklich, heißt es, und wer in der Bernauer Chiemseestraße 25 die Ladentüre öffnet, bekommt gleich eine erste Ahnung von diesem Glück. Alleine dieser Geruch, oder besser gesagt Duft! Egal, denn schon werden weitere Sinne angesprochen: Farben, Licht, angenehme Kühle und eine freundlich weibliche Stimme fragt auf Bairisch nach den Wünschen. Ein üblicher Schoko-Laden ist das hier offenbar nicht, denn wie erklären sich Hammer, Zange und sogar ein paar Zahnräder in Zellophan verpackt, gleich neben den Brotzeitbretteln mit Radi, Kas und Brezn? Freilich, in der Mitte des Ladens gibt’s auch Schokoherzen mit »Alles Gute« und »Gute Besserung«, außerdem gefüllte Präsentkörbe und weiter hinten eine Theke mit Pyramiden von Kugel-Pralinen. Ungewöhnlich sind deren Farben, curry, grün, blau, bronze oder bunt gemustert, und so richtig ebenmäßig rund sind sie auch nicht.
»Alles von Hand gemacht!«, betont Erika Kania, die Chefin der Manufaktur, und natürlich alles aus Schokolade allerbester Qualität. Im Gespräch erfahren wir viel Wissenswertes über Schokolade, die Geheimnisse ihrer Verarbeitung und der Zutaten und über verrückte Kundenwünsche (dunkle Schokolade mit Wasabi, oder auch mit Bacon!). Und für Kunden ohne Wünsche hat die kleine Mannschaft ausreichend eigenen Witz und Fantasie. »Wir sind zu viert«, erzählt die Konditormeisterin, und »alle können alles, sonst ginge es nicht.« Ein zweites Geschäft in Erding haben sie außerdem: »Ja, wir arbeiten wirklich viel!«
Wobei man ihnen durch große Glaswände zuschauen kann, Transparenz ist hier ernst gemeint. Gut ausgebuchte Kurse fürs Schokoladen- und Pralinen-Selbermachen sind auch im Angebot und auf die Scherzfrage nach den Zahnärzten als Kunden kommt die überraschende Antwort: »Sie gehören zu unseren Top-Kunden, die kommen richtig gerne, nicht mal anonym, sondern oft in voller Montur!« Vielleicht wegen der Werkstatt-Atmosphäre?
Kontrastprogramm im Curry & Pasta. Zwar wenig Ambiente, dafür original Indisches, schön scharf, auch zum Mitnehmen.
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Schoko-Laden-Werkstatt
Chiemseestraße 25
83233 Bernau am
Chiemsee
08051 9676282
Curry&Pasta
Bahnhofsplatz 6a
83233 Bernau am
Chiemsee
08051 9649911
Prien am Chiemsee: Filialkirche St. Jakobus in Urschalling
Wo die Römer ihre Landhäuser bauten und später die Falkensteiner ihre Burgen, an diesen bevorzugten Plätzen finden wir im Chiemgau oft die kleinen, alten Kirchen der besonderen Art. In Urschalling zum Beispiel, einem winzigen Weiler auf dem nacheiszeitlichen Hochufer des Chiemsees. Von Süden auf der Staatsstraße 2092 kurz vor Prien geht es 500 Meter nach dem Kreisel links den steilen Hang hinauf. Oben empfiehlt sich der Parkplatz der Mesnerstub’n, wo Kirchenbesucher alltäglich und deshalb gern gesehen sind. Einmal rechts ums Hauseck und da steht sie, klein, weiß, mit achteckigem Zwiebelturm: St. Jakobus in Urschalling. Vor der Hintertür des Wirts werden gerade Kartoffeln geschält, nur zehn Meter entfernt vom frommen Portal – so sieht sie aus, die altbayerische Nachbarschaft von Kirche und Wirtshaus.
Hier haben die Falkensteiner um 1160 ihre Burganlage erbaut, aus der auch die Kirche hervorgegangen sein soll. Der Ruf von Urschalling hat sich herumgesprochen, wir sind also in Gesellschaft. Jedem Neuankömmling, wenn er nicht gerade Kunsthistoriker ist, sehen wir beim Eintritt die Verblüffung an. Respektvolle Stille, Kommentare werden nur geflüstert, und das Gitter vor dem sakralen Raum akzeptiert jeder. Dieses weithin berühmte Fresken-Kleinod wurde mehrfach restauriert, zuletzt in den Jahren 1980 bis 1991, in denen auch der ursprüngliche Boden wieder ausgegraben wurde.
Die Fresken in der Apsis und im Chorjoch sind noch romanisch, um 1390 hat der letzte Falkensteiner auch den Laienraum mit einer farbigen biblia pauperum reich ausstatten lassen. Hier wurden für das leseunkundige Volk alle wichtigen Begebenheiten des Alten und Neuen Testaments bildlich dargestellt. Der ausliegende Kirchenführer verrät zwar viele Details, die einstündige Führung (organisiert vom Priener Tourismus) sollte man trotzdem besuchen!
Im behaglichen Biergarten des Mesnerwirts wird der Besucher mit bewährten Mitteln sehr schnell vom Mittelalter zurück in die Gegenwart geholt.
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St. Jakobus
Urschalling 3
83209 Prien am Chiemsee
Mesnerstub’n