Lieblingsplätze Engadin. Daniel Badraun
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Vom See aus kann man die Wanderung bis hinauf zur Fornohütte auf 2.574 Metern fortsetzen. Hier, im Fornogebiet, drehte Leni Riefenstahl mit Luis Trenker in der Hauptrolle den Film Der heilige Berg. Die Route führt gut gesichert über den Gletscher.
Auf dem Rückweg nach Maloja kommt man am Bildungszentrum Salecina vorbei. Lange Zeit galt das von Linksintellektuellen 1972 gegründete Zentrum als »verdächtig«. So sammelte der Staatsschutz im Kalten Krieg Daten über die Gäste aus der ganzen Welt. Heute ermöglicht sie auch Urlaubern mit kleinerem Geldbeutel ein paar Tage der Erholung im Engadin.
Im Sommer wird auf der Alp hinter dem See Ziegenkäse verschiedener Reifegrade verkauft. Bringen Sie Ihr Brot mit und geniessen Sie ein Picknick am See!
1
Staumauer von Orden
Startpunkt: Parkplatz Orden d’Ora
7516 Maloja
Lägh da Bitabergh/ Lägh da Cavloc
7516 Bregaglia
Fornohütte
7516 Maloja
0041 081 8243182
2 Fast eine Insel
Maloja: Wanderung zum Weiler Isola
»Isola« heisst auf Italienisch »Insel«. Der Ort liegt auf einem Flussdelta auf der südlichen Seite des Silsersees. Die Wege zum Weiler sind von Sils und Maloja aus gut beschildert. Parkmöglichkeiten finden sich im Parkhaus Sils und in Maloja Capolago/Cadlägh.
Anfang Winter, wenn der See noch nicht zugefroren ist, ist der Weiler schwer erreichbar, fast wie ein Eiland. Wenn Ende Januar die Sonne den Weiler wieder erreicht, wird bei der Pension Lagrev die Terrasse geöffnet. Langläufer und Spaziergänger kommen über den See, gehen bei der nördlichen Spitze des Sasc da Corn, einem bewaldeten Hügel, an Land und folgen den Wegen über das Delta hinauf zum kleinen Ort. Bei Polenta und Nusstorte sitzt man draussen in der Wintersonne oder in der gemütlichen, kleinen Gaststube. Natürlich ist die Küche das ganze Jahr über empfehlenswert. Wer Isola im Sommer besucht, hat zwei Möglichkeiten. Entweder gemächlich auf der Fahrstrasse von Maloja her oder über die Ebene von Sils den Pfad am Hang entlang, mit herrlichem Blick auf den See. Geniesser lassen sich keinen der beiden Wege entgehen.
Zwischen Isola und Sils verläuft die Sprachgrenze. Sils ist Teil des rätoromanischen Sprachraums, Isola gehört mit Maloja zum italienischsprachigen Bergell. Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein kamen die Bauern aus dem Südtal im Sommer mit ihren Tieren hinauf nach Isola, mähten die Wiesen und stellten Käse her, im Herbst wanderten sie zurück ins Bergell. In den Wintern, wenn der See zugefroren war, kamen die Männer mit den Tieren zurück und verfütterten das eingelagerte Heu.
Ein beeindruckendes Erlebnis – gerade für Kinder: die abendliche Rückkehr der Ziegenherde ins Dörfchen und wie die Tiere den steilen Hang oberhalb der Brücke meistern. Übrigens: Frischen Ziegenkäse bekommt man mitten im Dorf bei Familie Pedroni-Cadurisch.
Im Sommer ist ein Bad im See ein erquickendes Erlebnis. Geeignet ist das seichte Ufer gegen Maloja hin sowie die kleine Bucht rechts vom Sasc da Corn.
2
Isola am Silsersee
7516 Maloja
Startpunkt Wanderung: Parkplatz Capolago/Cadlägh
Capolago
7516 Maloja
Pensione Ristorante Lagrev
Isola
7516 Maloja
0041 081 8243591
Maloja: Aufstieg zum Lunghinsee
Am Ortseingang von Maloja in Cadlägh gibt es einen Parkplatz, von wo aus der direkte Aufstieg hinauf zum Lägh da Lunghin beginnt. Eine steile und schweisstreibende Plackerei, die am besten frühmorgens in Angriff genommen werden sollte. Entschädigt wird man durch den Blick auf den Silsersee und hinein ins Tal der Orlegna auf der anderen Talseite. Der Lägh dal Lunghin, ein kleiner tiefblauer Bergsee, liegt gut geschützt zwischen steilen Bergflanken. Kühe weiden an seinem Ufer. Kaum vorstellbar, dass der leise murmelnde Bach 517 Kilometer weiter talwärts zum mächtigen Alpenfluss Inn heranwächst.
Auf der südlichen Seite des Sees geht es weiter aufwärts. Für trittsichere Berggänger sei die Route über den Grat zum Gipfel des Piz Lunghin empfohlen. Wenn man dem Tal hinauf zum Pass folgt, so überquert man Geröllfelder, die noch vor einigen Jahrzehnten vom nun weggeschmolzenen Gletscher bedeckt waren. Pionierpflanzen bilden Kissen und besiedeln den kargen Boden.
Auf dem Pass Lunghin befindet sich die einzige dreifache Wasserscheide der Alpen. Aus einem kleinen Becken fliesst Wasser nach Norden über Julia und Rhein in die Nordsee, nach Westen über Maira und Po in die Adria und nach Osten über den Inn und die Donau ins Schwarze Meer. Unter uns liegt der von den Römern rege benutzte Septimerpass, der vom Bergell nach Bivio führt.
Der Weg hinunter nach Maloja führt vorbei an den Wasserfällen des jungen Inns hinunter in den Ortsteil Pila. Hier wurden vom legendären Metzger Renato Giovanoli die weitum besten Würste hergestellt. Leider fand sich kein Nachfolger, der die Tradition weiterführen konnte. Zurück in Maloja lohnt es sich, dem Atelier Segantini einen Besuch abzustatten. Im Pavillon gibt es wechselnde Ausstellungen zum Werk von Giovanni und Gottardo Segantini.
Der Sentiero Giovanni Segantini umfasst Stationen wie Wohnhaus, Atelier, Entstehungsorte bekannter Bilder sowie das Grab des Malers auf dem Friedhof.
3
Leij da Lunghin
Starpunkt Wanderung:
Parkplatz Capolago/Cadlägh
Capolago
7516 Maloja
Atelier Segantini
Via Giovanni Segantini 3
7516 Maloja
0041 79 442 27 23