Spreewaldkohle. Franziska Steinhauer
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Als die Pressekonferenz nach einer Stunde endete, die Journalisten grummelnd den Raum verließen, war Nachtigall noch immer voller Zorn.
Klapproth legte ihm beruhigend ihre Hand auf den Arm. »Ey, cool down, würde mein Bruder sagen. Wir finden den Täter, der bestimmt nichts mit dem Kohleausstieg zu tun hat.«
»Wie willst du das wissen? Gelegentlich wird für deutlich weniger als die eigene berufliche Zukunft oder die der eigenen Kinder getötet. Viele Menschen scheuen Veränderung, sie möchten, dass alles so bleibt, wie es ist. Gut, mehr Rente wäre schön. Billige Reiseangebote auch. Benzin sollte nicht teurer werden, die Miete auf Jahre hinaus nicht steigen. Aber sonst?«
Maja lachte leise.
»Du würdest dich gut mit Fabian verstehen. Auch ein Misanthrop. Heute ist er zu einer Diskussionsrunde zum Thema ›Wölfe in der Lausitz‹ gefahren. Hinter Casel, im Drehpunkt Göritz. Was ist der Drehpunkt Göritz überhaupt?«
»Heute ein Restaurant. Hat nur an einigen Tagen der Woche geöffnet, glaube ich. Es gibt einen großen Raum, der gern für Feiern, Vereinsabende oder andere Zusammenkünfte genutzt wird. Der Wolf polarisiert wie die Kohle. Da wird es sicher heiß hergehen.« Nachtigall klang besorgt. »Er wird doch so vernünftig sein aufzubrechen, wenn die Sache eskaliert?«
»Ja. Das haben die beiden Männer fest vereinbart. Und entscheiden über den richtigen Zeitpunkt zum Aufbruch darf nicht Fabian. Auch diesen Punkt haben die beiden ausverhandelt. Er hat versprochen, sich an diese Abmachung zu halten.« Sie schmunzelte. »Das Zusammenleben mit ihm ist leichter nach dem Umzug. In Köln war er immer angespannt, jetzt lacht er sogar gelegentlich.«
»Cottbus tut gut! Prima! Und wir fahren jetzt zur Mutter des Opfers. Mal sehen, kurz vor 18 Uhr. Ich rufe sicherheitshalber an, nicht, dass sie uns nicht mehr reinlässt, weil Damen um diese Zeit keinen Besuch mehr empfangen dürfen«, grinste der Kollege.
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