Der Mensch ist böse. Julian Hannes

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Der Mensch ist böse - Julian Hannes

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      © eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

      © Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

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      Projektleitung: Simone Kohl

      Lektorat: Sylvie Hinderberger

      Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

      eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl

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      ISBN 978-3-8338-7210-5

      1. Auflage 2019

      Bildnachweis

      Coverabbildung: Gettyimages

      Illustrationen: Adobe Stock; iStock

      Fotos: Gettyimages

      Syndication: www.seasons.agency

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      Fr: 9.00 bis 16.00 Uhr (*gebührenfrei in D,A,CH)

      Mord, Totschlag, Diebstahl, Entführung und Einbruch. Jeden Tag passieren überall auf der Welt die schlimmsten Verbrechen. In unserer Fantasie finden diese Taten immer an dunklen, einsamen Orten statt und der Täter ist ein geheimnisvoller Unbekannter. Die Realität sieht völlig anders aus. Nicht umsonst ermittelt die Polizei immer zuerst im Umfeld des Opfers. Die Täter sind oft der eigene Partner, der Nachbar oder der beste Freund.

      In seinen Geschichten zeigt Julian Hannes alias Jarow die schlimmsten menschlichen Abgründe: Eine Mutter entführt ihr eigenes Kind. Ein charmanter Arzt baut ein Hotel voller Geheimgänge, in der er Leute grausam ermordet. Ein Mädchen engagiert Auftragskiller für ihre eigenen Eltern.

      Und der Criminal Profiler Mark T. Hofmann erklärt uns, wie es passieren kann, das eigentlich ganz normale Menschen zu solch schlimmen Verbrechen fähig sind.

      JETZT WIRD’S GRUSELIG ...

      Das Geräusch des prasselnden Regens hatte fast etwas Beruhigendes. Rhythmisch schlugen die Tropfen auf den schwarzen Asphalt und bildeten immer größere Pfützen. Auf den sonst so belebten Straßen der Großstadt war niemand zu sehen oder zu hören. Nur eine junge Frau lief schnellen Schrittes durch die Gassen, die Kapuze ihrer Jacke tief ins Gesicht gezogen, um sich vor dem immer stärker werdenden Regen zu schützen. Sie kam von einer Party und hatte sich entschieden, das Geld fürs Taxi zu sparen und die 15 Minuten zu ihrem Wohnheim zu Fuß zu gehen. Ängstlich schaute sie sich an jeder Kreuzung um, doch die Gegend war wie ausgestorben. Die Autos standen still. Die Bars waren geschlossen. Keine Menschenseele weit und breit.

      Das letzte Stück ihres Heimweges führte durch einen Park, der nur spärlich von Straßenlaternen beleuchtet wurde. Sie kannte den Ort gut, bei Tageslicht war er eine grüne Ader in den Häuserschluchten. Jetzt, bei Dunkelheit, jedoch wirkte alles ganz anders. Finster und bedrohlich. Sie dachte kurz daran, einen Umweg zu nehmen, entschied sich aber dagegen. Es würde keine drei Minuten dauern, den Park zu durchqueren. Und sie war einfach nur müde und wollte ins Bett.

      Sie hielt ihr Handy ans Ohr und drückte eine Kurzwahltaste, die sie mit ihrer besten Freundin verbinden sollte. Sie wollte wenigstens eine Stimme bei sich haben, die sie auf diesem dunklen Weg begleitete. Aber es klingelte vergeblich. Also steckte sich die Frau ihre Kopfhörer ins Ohr, um etwas Musik zu hören.

      Sie sah ihn weder, noch hörte sie ihn kommen. Er dagegen hatte sie schon von Weitem beobachtet. Hatte sich versteckt. Ihr aufgelauert wie ein Jäger seiner Beute. Und sich dann herangepirscht. Die Dunkelheit war seine Verbündete. Es war eine Sache von Sekunden. Wie aus dem Nichts presste er das Tuch auf ihr Gesicht. Sie war viel zu überrascht, um sich zu wehren. Hilflos zappelte sie ein letztes Mal, konnte gerade so realisieren, was passiert war, da wirkte bereits das Chloroform …

      Diese fiktive Geschichte gibt wieder, wie wir uns ein Verbrechen vorstellen: Es findet nachts statt, im Dunkeln, an einem einsamen Ort. So kennen wir Morde aus Filmen und Serien. Und deswegen hat man manchmal den Eindruck, hinter jeder Ecke lauere ein Serienmörder, ein Psychopath oder Killer. Die Wahrheit jedoch ist eine andere.

      Die

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