Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

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Crew fest.

      »Das habe ich nicht gewollt«, murmelte Luca zerknirscht, als sie in den Festsaal zurückkehrten. Taff hob resigniert die Hände.

      »Du hast ja auch nicht ahnen können, dass wir gerade heute hierher kommen würden, und was sich daraus entwickeln würde. Deine Selbstvorwürfe sind also unberechtigt, Computerbändiger. Es sollte allem Anschein nach wohl so kommen, wie es kam.«

      »Zudem enthebt es uns der Mühe, uns nach einer neuen Funkerin umsehen zu müssen!«, ergänzte Orvid Bashkiri lakonisch. »So hat eben alles im Leben seine zwei Seiten – hicks.«

      Das Fest aber ging weiter, einen ganzen irdischen Tag lang. Dann verstummten die Lautsprecher, die letzten Unentwegten suchten mehr oder weniger schwankend ihre Unterkünfte auf.

      2

      Am nächsten Tag, als alle ausgeschlafen und die diversen Kater vertrieben hatten, begannen die Verhandlungen zwischen Khartoniern und Terranern.

      Schon nach kurzer Zeit stand fest, dass es für beide Seiten keine schwierigen oder gar unlösbaren Probleme gab.

      Die überwiegende Mehrheit der kleinen blauhäutigen Menschen war dafür, das Sonnensystem zu verlassen, um sich auf einem Planeten eine neue Heimat zu suchen, der in etwa der Erde entsprach. Aus den Nachrichtensendungen waren sie über alle Vorgänge im Sternhaufen NGC 188 informiert. Dort herrschte nun Ruhe, und sie waren bestrebt, sich aus den politischen Umtrieben innerhalb der Raumkugel herauszuhalten. Misjalda und die männlichen Sprecher der Raumstation plädierten deshalb dafür, ihre kleine Welt auf Kurs zum NGC 188 zu bringen. Dort wollten sie sich selbst einen Planeten aussuchen, der ihren Vorstellungen entsprach.

      »Wir werden Kharto in eine Umlaufbahn um die betreffende Welt bringen«, erklärte Misjalda. »Natürlich wird es uns nicht möglich sein, alle Bewohner auf einmal dort anzusiedeln. Wir werden uns zunächst darauf beschränken müssen, Vorauskommandos auszusenden, die alle nötigen Vorarbeiten leisten. Das Konzept dafür können wir von Danatun erstellen lassen. Dann werden wir nach und nach mit der Übersiedlung fortfahren, ohne aber Kharto ganz aufzugeben. Es gibt unter uns auch eine Gruppe, die die Station nicht verlassen und weiter für ihre Funktionsfähigkeit sorgen will. Allerdings wird das Übersiedlungsprojekt unsere Mittel voraussichtlich übersteigen. Inwieweit können wir auf Hilfe durch die Erde zählen?«

      Alexandros Demosthenes war, in mehrfacher Hinsicht ernüchtert, wieder auf den Boden der Sachlichkeit zurückgekehrt. Er hatte von der Erdregierung weitgehende Vollmachten erhalten, war also imstande, bindende Abmachungen zu treffen.

      »In jeder Weise«, versicherte er. »Terra stellt Ihnen für den Anfang unentgeltlich Arbeitsroboter, Bauelemente, technische Anlagen, Saatgut und Basisherden von verschiedenen Nutztieren zur Verfügung. Falls nötig, kann Kharto anschließend langfristige zinslose Kredite erhalten, für deren Gegenwert weitere Güter geliefert werden. Ihre Abgeltung kann auch mit etwaigen Leistungen verrechnet werden, die Kharto für Terra erbringt.«

      »Das verstehen wir nicht ganz«, warf einer der kleinen Menschen ein. »Kharto ist eine kollektive Gemeinschaft, in der es Zahlungsmittel wie bei Ihnen nie gegeben hat. Dürfen wir Sie um weitergehende Erläuterungen bitten?«

      Taff Caine schaltete sich ein. Er erklärte, dass die für später in Aussicht gestellten Mittel praktisch verlorene Kredite waren. Sofern es auf dem zur Besiedlung bestimmten Planeten – wie mit Sicherheit zu erwarten war – Bodenschätze gab, deren Ausbeutung sich lohnte, war die Rückfinanzierung eine vollkommen risikolose Angelegenheit. Bestimmte Metalle gab es auf der Erde überhaupt nicht mehr, und die Kolonialwelten verlangten für sie gesalzene Preise. Der gleiche Kurs sollte auch für die Khartonier gelten, so dass sie ihre etwaigen Verpflichtungen ohne große Mühe in Naturalien abgelten konnten.

      »Damit sind wir einverstanden«, sagte Misjalda nach einer kurzen Beratung. »Danatun hat unsere Verhandlungen mitverfolgt und ebenfalls seine Zustimmung erklärt.«

      »Sehr gut«, gab Alexandros Demosthenes zurück. »Dann sind wir uns also im Grunde einig und können zur Paraphierung eines beiderseitigen Abkommens übergehen. Ich schlage vor, alle Einzelheiten unserer weiteren Gespräche direkt von Danatun aufnehmen und von dem Gehirn verbindlich festhalten zu lassen. So können alle Missverständnisse eliminiert werden, die sich durch verschiedene Auslegung der mündlichen Absprachen vielleicht doch ergeben könnten.«

      Mitani N'Kasaa lächelte.

      »Er kann den Sohn eines gewieften Geschäftsmannes eben nicht verleugnen«, flüsterte sie Taff zu. »Ob er wirklich glaubt, dass die Khartonier versuchen könnten, Terra irgendwie übers Ohr zu hauen?«

      »Nein, das ganz bestimmt nicht«, sagte er ebenso leise. »Abgesehen davon, dass sie das auch gar nicht könnten, denn trotz ihrer neuen Unabhängigkeit sind sie ja nach wie vor auf die Erde angewiesen. Einen Vertrag brauchen wir eigentlich nur im Hinblick auf unsere lieben Mitbewohner der Raumkugel. Wenn alles schriftlich fixiert, unterschrieben und besiegelt ist, können wir ihn dann vorweisen, wenn sie auch hier mit Verdächtigungen aufwarten sollten, wie oft genug gehabt.«

      Das Abkommen wurde während der nächsten Stunden aufgesetzt. Auch die PROKYON-Crew wurde dazu herangezogen. Ihre Mitglieder wussten am besten, was alles für die Kolonisierung eines Planeten durch dreißigtausend Menschen erforderlich war. Demosthenes formulierte in Zusammenarbeit mit Danatun den Text der einzelnen Artikel so klar wie möglich.

      Eine Stunde Pause wurde eingelegt, als die Zeit zum Mittagessen gekommen war. Dann ging es weiter, allerdings ohne Luca Ladora. Er hatte sich mit Erethreja zurückgezogen, denn auch sie sahen sich vor Probleme gestellt.

      »Ich habe mich entschlossen, mit unter die Siedler zu gehen«, erklärte das Mädchen. »Wir Blumenkinder mit unseren besonderen Fähigkeiten müssen den anderen vorangehen und ihnen ein Beispiel geben. Es wird viel Arbeit für uns geben, und vielen wird die Umstellung von ihrem gewohnten Dasein zu einem Leben auf einem Planeten nicht leicht fallen. Sie wird mir über die unausweichliche Trennung von dir hinweghelfen müssen.«

      Ihre Stimme war leiser geworden, sie hatte den Kopf gesenkt. Der Mann griff ihr unters Kinn, hob ihn wieder hoch und sah die Tränen in ihren Augen.

      »Es wird keine Trennung für immer sein«, tröstete er sie. »Gewiss, NGC 188 ist weit, aber wo ein Wille ist, findet sich bekanntlich auch immer ein Weg. Ich verspreche dir feierlich, dass ich dich auf der neuen Welt besuchen werde, sooft es nur geht. Schließlich habe ich noch eine Menge Urlaub gut, und notfalls muss die Crew eben für einige Zeit auch mal ohne mich auskommen.«

      Das war ernst gemeint, und das Mädchen spürte es. Es schmiegte sich an ihn, die Tränen versiegten, und ein erstes Lächeln flog über sein Gesicht.

      »So ist es wieder besser, Kleines«, sagte Luca und lächelte zurück. »Komm, gehen wir wieder zu den anderen, vielleicht werden wir dort gebraucht. Der Papierkrieg ist der schlimmste aller Kriege, obwohl er unblutig verläuft.«

      Sie stellten jedoch fest, dass die Abfassung des Vertrags bereits abgeschlossen war. Danatun war dabei, ihn auszudrucken, nachdem er durch Blitzkonsultation von TAC einige unklare Punkte geklärt hatte. Menschen und Khartonier standen in lockeren Gruppen herum und tranken Kaffee, ein Mitbringsel der PROKYON-Crew.

      Plötzlich sprach ein Videophon an, das Gesicht eines Technikers erschien auf der Bildfläche.

      »Ein weiteres Schiff von der Erde ist am Anflug und wird in zehn Minuten Kharto erreichen«, meldete er. »An Bord befindet sich der Verteidigungsminister

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