Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton страница 30

Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

Скачать книгу

sagte Taff Caine, dem sein Kaffee plötzlich nicht mehr schmecken wollte. »Der Weise Elefant sucht uns heim, und mir schwant dabei nichts Gutes. Wussten Sie, dass er hierher kommen würde, Alexandros?«

      »Bestimmt nicht, Taff«, versicherte Demosthenes. »Ich habe auch keine Ahnung, was er hier will; als ich vor meinem Abflug mit ihm sprach, hat er nicht die geringste Andeutung gemacht.«

      »Dann war es wieder einer seiner berüchtigten Blitzentschlüsse«, vermutete Lars Gunnarsson. »Bereiten wir uns moralisch auf alles vor, dann können wir später nur angenehm enttäuscht werden. Fahren wir nach oben, um ihn zu empfangen?«

      »Ich denke nicht daran«, knurrte der Commander. »Zwar ist er neuerdings als VM auch unser höchster Vorgesetzter, aber deshalb springe ich noch lange nicht, sobald er auftaucht. Fange ich erst einmal damit an, ist unser spezielles Image bald dahin.«

      »Wahr gesprochen, Boss!«, grinste Luca.

      Min Jian-Ksu erschien in Begleitung einiger Raumfahrer, die der Crew flüchtig bekannt waren. Er begrüßte die anwesenden Khartonier und nickte dann Demosthenes und der Crew gemessen zu. Sein breitflächiges Gesicht war unbewegt, der kahle Schädel glänzte wie frisch poliert.

      »Die Begeisterung anlässlich meiner Ankunft springt Ihnen geradezu aus den Augen«, meinte er sarkastisch. »Ganz besonders Ihnen und Ihrer Crew, Taff! Mein Anblick aktiviert Ihr schlechtes Gewissen sozusagen automatisch, wie mir scheint.«

      Caine lächelte müde.

      »Unser Anblick wiederum scheint ihr Gehirn automatisch zur Produktion schlechter Bonmots anzuregen«, gab er nicht weniger spöttisch zurück. »Nachdem nun mit dem Austausch der diversen Liebenswürdigkeiten das übliche Zeremoniell erledigt ist, erlaube ich mir eine präzise Frage, Min: Was hat Sie hierher getrieben?«

      Jian-Ksu hob die Hände.

      »Unser verehrter Präsident, Vladim Storjew. Er wäre gern selbst gekommen, aber sein Terminkalender erlaubt es nicht. Deshalb hat er mich als Stellvertreter entsandt. Er ist der Meinung, dass das Abkommen zwischen Kharto und der Erde dadurch beträchtlich aufgewertet wird, wenn ich es mit unterzeichne. Das soll aber natürlich kein Affront für Sie sein, Alexandros«, fügte er hinzu.

      Demosthenes nickte. »So hätte ich es auch nie aufgefasst, Min. Sie sind gerade zum richtigen Zeitpunkt gekommen, der Vertrag ist aufgesetzt und wird soeben ausgefertigt. Er kann in spätestens einer Viertelstunde unterzeichnet werden.«

      »Große Männer zeichnen sich durch das Vermögen aus, sich stets im richtigen Zeitpunkt einzufinden«, lächelte der Asiate. »Übrigens hat die Regierung nochmals ihren Sonderetat strapaziert und eine weitere Ladung guter Dinge für Kharto zur Verfügung gestellt. Der Unterzeichnung soll ein großes Fest folgen, bei dem ich als Gastgeber fungieren darf.«

      »Ab und zu haben auch Männer in gehobener Position einmal gute Ideen«, lästerte Mitani N'Kasaa. »Das gibt also ein Fest, das uns einmal nichts kostet, Freunde! Wir haben ja gestern schon geübt, die Wiederholung wird allen ein besonderes Vergnügen sein.«

      »Allen – nur Ihnen nicht!«, konterte Min Jian-Ksu schadenfroh. »Zu meinem größten Bedauern muss ich Ihnen nämlich mitteilen, dass ich auch den Auftrag habe, der PROKYON einen Einsatzbefehl zu überbringen. Alexandros Demosthenes soll nach Nimboid fliegen, um Verhandlungen mit der neuen Regierung des Planeten zu führen. Wer wäre wohl besser dazu geeignet, ihn zu begleiten als Sie? Schließlich kennen Sie Toburu-Chan persönlich, Taff.«

      »Amen!«, murmelte Caine resigniert. »Sie haben nebenbei ein ganz besonderes Talent, einem Aufträge besonders schmackhaft zu machen, Min. Sie hätten im NGC 188 dabei sein sollen, dann wüssten Sie, welch besondere Gewächse die Nimboiden sind. Gäbe es nicht das Erbe des Drajur, wäre Toburu-Chan noch heute mein bester Feind.«

      »Er ist es aber nicht mehr«, sagte der Verteidigungsminister und Oberbefehlshaber der Terranischen Raumstreitkräfte mit Nachdruck. »Im Gegenteil, er hat bei Kontaktaufnahme zwischen Nimboid und uns ausdrücklich darum gebeten, Sie und Ihre Crew mitzuschicken. Alexa van Grooten hat zugestimmt, und damit ist es offiziell: Sie fliegen zusammen mit Alexandros los, sobald es geht.«

      »Wir überschlagen uns geradezu vor Freude«, kommentierte Lars säuerlich. »Kein zweites Fest, dafür aber den Besuch auf einer Welt mit hoher Schwerkraft und voller Vulkane, auf der mittlere Erdbeben das Essen ersetzen, wie man hört. Dazu dann noch die übergroße Herzlichkeit seiner Bewohner gegenüber allen Terranern – wirklich ein exzellenter Auftrag.«

      »Den wir trotzdem in bewährter Manier und guter Haltung absolvieren werden«, sagte Taff. »Er dürfte nicht risikoreicher werden als etwa fünf Dutzend zuvor, die wir alle überlebt haben. In Ordnung, Min, wir starten in zwei Stunden, vorausgesetzt, dass Alexandros bis dahin hier alles erledigt hat.«

      Das war schon nach einer halben Stunde der Fall.

      Danatun lieferte den Vertragstext, sauber ausgedruckt und in vierfacher Ausfertigung. Zwei Exemplare zu je achtzehn Seiten waren in terranischer Sprache abgefasst, die Gegenstücke dazu in Kharton. Sie alle wurden feierlich von den Vertretern des kleinen Volkes, Min Jian-Ksu, Alexandros Demosthenes und Taff Caine unterzeichnet, der Akt über Video in die ganze Station übertragen. Während Min noch eine kurze Ansprache an die Khartonier hielt, war die Crew mit dem Minister für Äußere Angelegenheiten bereits zu ihrem Schiff unterwegs.

      »Was sagen Sie zu all dem?«, fragte Taff.

      Demosthenes zuckte mit den Schultern. »Ich bin ein Gefangener meines Amtes, Taff, damit habe ich mich längst abgefunden. Im Grunde bin ich froh, dass es endlich zu einem Ausgleich mit Nimboid kommen soll, immer vorausgesetzt, dass wirklich alles gut abgeht. Dann wird es auch Ruhe unter den Kolonialwelten geben, so dass wir uns auf den wahren Feind konzentrieren können.«

      »Konzentrieren ist gut gesagt«, knurrte Caine. »Heute kann es hier brennen und morgen dort, überall und zu jeder Zeit kann alles Mögliche passieren. Selbst im siebentausend Lichtjahre entfernten NGC 188 hat das Drajur seine Spuren hinterlassen, und vermutlich werden wir sie auch noch an vielen anderen Stellen finden. Das Ganze erinnert fatal an die alte Geschichte vom Hasen und dem Igel.«

      Sie erreichten die PROKYON X und gingen an Bord. Zehn Minuten später glitt das Schiff aus dem Hangar der Raumstation und trat den Weg nach Nimboid an.

      3

      Für das neuartige Hyperraumaggregat der PROKYON war diese Reise nur ein besserer Katzensprung. Schon nach wenigen Stunden glitt der Kreuzer in den Normalraum zurück. Auf der zentralen Bildplatte stand der gleißende Ball der Sonne Alderamin im Sternbild Kepheus, fünfzig Lichtjahre von der Erde entfernt.

      Dieses Gestirn gehörte zur Spektralklasse A 7, war erheblich größer als Sol und etwa zwanzigmal so hell. Es wurde von vierzehn Planeten und einer Menge dazu gehörender Monde umkreist, von denen jedoch einer unwirtlicher als der andere war. Auch Nimboid, die siebente Welt des Systems, war nicht viel besser.

      Es hieß, dass dieser Planet eigentlich nur irrtümlich besiedelt worden war. Die Mannschaft des Erkundungsraumers, der ihn zuerst angeflogen hatte, musste mehr als nur schlampig gearbeitet haben, sonst wäre Nimboid nie zur Kolonisierung freigegeben worden.

      »Echos!«, meldete Orvid Bashkiri schon nach kurzer Zeit. »Im Raum um Nimboid sind mehrere Schiffe unterwegs, den Triebwerksemissionen nach sämtlich vom alten PROKYON-Typ.«

      »Vermutlich also

Скачать книгу