Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband). Ernst Vlcek
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband) - Ernst Vlcek страница 4
»Wunderbar«, freute sich die Siganesin. »Wir haben also einen Ansatzpunkt, der uns helfen könnte, das Geheimnis zu lüften. Ich schlage vor, wir koppeln die ACHTERDECK ab und suchen Ciclaun. Die anderen werden wohl nichts einzuwenden haben.«
»Ich befürchte, dass wir trotz allem einem Phantom hinterherrennen. Womöglich hat sich jemand nur einen üblen Scherz erlaubt.«
»Selbst wenn, wäre das nicht schlimm«, widersprach Jizi. »Wir klären die Sache, Punktum. Einverstanden?«
Rainer Deike wiegte den Kopf. »Eines irritiert mich: Die Stimme auf dem Draht ging davon aus, dass die Person, die ihre Nachricht hört, ebenfalls weiblich ist. Wie will sie das im Voraus gewusst haben?«
Jizi zuckte mit den Schultern. »Es könnte daran liegen, dass Comanzatara sich selbst als weiblich versteht.«
»Korks hat das ebenfalls vermutet. Und daraus geschlossen, was Comanzatara nicht ausdrücken konnte oder wollte.«
»Heraus mit der Sprache, Langer!«
»Sie sucht etwas.«
»Und? Was?«
»Ein männliches Exemplar. Erinnere dich, dass sie Zweifel äußerte, ob sie einmalig sei oder nicht.«
»Wenn das stimmt, ist Comanzatara wohl das einsamste Wesen hier in Erendyra.«
»Sie ist eine Pflanze«, stellte Deike richtig. Es klang eher hilflos, schon gar nicht überzeugend.
Da die Siganesin schwieg, wechselte er das Thema: »Was plant Reginald Bull?«
»Wir werden ein Sonnensystem anfliegen, in dem es fünf Elysische Ringe geben soll. So recht scheint Bully aber selbst nicht zu wissen, was ihn dort erwartet.«
Deike winkte ab.
»Die verwüstete Welt war wohl nicht so ganz tot«, redete Jizi weiter. »Bully stieß auf ein seltsames Wesen namens Cruhl. Es bezeichnete sich selbst als Elfahder – ein Name, ein Begriff, keine Ahnung. Mehr scheint nicht bekannt zu sein, denn Cruhl sprengte sich selbst in die Luft. Frag mich nicht, warum, Langer, ich weiß es nicht. Es genügt, wenn Bully sich darum kümmert.«
Deike grinste breit. »Du bist und bleibst eine kleine Hexe«, seufzte er, rief nach Käpt'n und bat um eine Verbindung zu allen Sektoren der ACHTERDECK.
Keiner an Bord hatte einen Einwand gegen ein erneutes Abkoppeln. Das Ziel, Ciclaun, lag ohnehin nur 28 Lichtjahre entfernt.
Sofort nach dem Rückruf meldete sich Deike bei Seg-1 ab, der eigentlichen EXPLORER. Eine reine Formalität.
»Ich wünsche euch viel Spaß am neuen Ziel«, scherzte er. »Hat es schon einen Namen?«
»Die Sonne bezeichnen wir als Virgo-Tor«, antwortete die sanfte Stimme aus Bulls Schiff. »Und den Planeten nennen wir Eremit, weil er als einziger die Sonne umkreist.«
Deike wandte sich wieder an die Seele des Schiffes: »Abkoppeln, und Kurs auf Ciclaun!«
»Aye, aye, Sir!«, erwiderte Käpt'n.
Vathin bekleidete die Funktion eines Oberwächters. Das bedeutete, dass er jeweils elf Tage in der Außenstation seiner eigentlichen Aufgabe nachgehen musste und anschließend drei freie Tage hatte, die er auf Ciclaun verbringen durfte. Der Cloreone war ein Einzelgänger, der in seiner Mission aufging. Oft hatte er seine freien Tage schon in der Station verbracht, weil ihn nichts auf seine Heimatwelt zog. Alle Vorgesetzten rechneten ihm dies hoch an, zumal sein Eifer mithalf, die Anzahl der Kurierflüge zwischen den Außenstationen und der Mutterwelt gering zu halten.
Der Tag X kam näher. Admiral Tarcicar hielt fast täglich eine flammende Rede auf sämtlichen Kanälen. Die Schlagworte darin wiederholten sich regelmäßig: der Krieger Kalmer; die Letzte Schlacht; die Bewährungsprobe. Vathin kannte viele dieser Reden auswendig, denn sie wurden immer wieder gesendet. Er verfolgte den Aufmarsch der Flotten, die sich nahe bei Ciclaun sammelten. 2500 Schiffe waren schon da, 3000 sollten es werden.
Die Außenstation, in der Vathin Dienst tat, stand über zwei Lichtstunden von Ciclaun entfernt und damit außerhalb des Sektors, in dem sich die Flotte für die Letzte Schlacht einfand. Bald würde Vathin seinen Posten verlassen, denn er gehörte zur Blauen Garde von Ciclaun und war längst einem Schiff zugeteilt. Er freute sich auf diese neue Aufgabe und übersah dabei geflissentlich, dass er überhaupt nicht wusste, wer der Gegner war.
Wieder lief eine Sendung von Ciclaun ein. Die sechs Oberbefehlshaber der Vereinigten Kolonialflotte diskutierten. Admiral Tarcicar wirkte schon durch seine stämmige Erscheinung und die tiefblaue Uniform. Er stand hinter einem Pult und hatte seine kräftigen Arme aufgestützt. Sein halbkugelförmiger Kopf mit den 36 Augen zuckte leicht und verriet Nervosität.
Der Atemschlitz am Übergang vom Kopf zum Rumpf schnappte nach Luft. Vathin dachte daran, dass Tarcicars Großahn einst Ciclauns Flotte gegen Sans-Cror und Vilyandoc geführt hatte. Die Zeiten, in denen die Kolonial-Cloreonen sich gegenseitig das Leben schwer gemacht hatten, waren zum Glück vorbei. Ihre Einigkeit war gewachsen, je näher der Tag X rückte, den der Ewige Krieger Kalmer vor 5000 Jahren festgelegt hatte.
Vathin war von der Erscheinung des Admirals derart beeindruckt, dass er kaum auf dessen Worte achtete. Erst als Tarcicar das Pult verließ, erfasste die Kamera seine Gesprächspartner. Admiral Gilgamel von den Grünen Garden des Planeten Perpetim verneigte sich leicht, während sein Name genannt wurde. Neben ihm erhob sich Taff-Cror, auf dessen roter Uniform das Symbol seiner Herkunftswelt Sans-Cror prangte. Edamoo von Alvaandoree, zwei Kopf kleiner als die anderen, blieb in der Gruppe unscheinbar.
»Zu Ehren des Ewigen Kriegers!«, brüllte Admiral Paranguard und reckte die Fäuste. Er war der Oberste Führers von Manludum, doch seine purpurfarbene Uniform mutete alt an und abgetragen.
Den Schluss in der Vorstellung bildete Admiral Sparzer von der Kolonialwelt Vilyandoc. Die Farbpunkte auf seiner schwarzen Uniform stachen grell hervor.
»Völker von Ciclaun, Perpetim und Sans-Cror«, begann Tarcicar, und nun hörte Vathin aufmerksam zu, »von Vilyandoc, Manludum und Alvaandoree! Die Stunde der Letzten Schlacht naht. Einst gaben der Krieger Kalmer und der Elfahder Volcayr unserem Volk die Aufgabe, uns für die Letzte Schlacht zu rüsten. Wir können uns glücklich schätzen, dass unsere sechs Kolonien die Bande zur Heimat Cloreon durchschnitten haben. Wir haben unsere eigene Flotte aufgebaut, die dem Ewigen Krieger alle Ehre machen wird. Diese Flotte wird in Kürze aufbrechen. Unser Ziel ist Cloreon, die Heimat der Ahnen. Cloreon wurde vom Ewigen Krieger in ein Energiefeld gehüllt, das niemand von innen nach außen durchdringen kann. Deshalb wissen wir nicht, wie es heute auf Cloreon aussieht, nicht einmal, wie sich unsere Urheimat vorbereitet hat. Aber das muss uns nicht interessieren. Wir wissen, dass wir zu kämpfen haben, um die Ehre des Kriegers neu entstehen zu lassen.«
Vathin hatte sich bisweilen eigene Gedanken über die Geschichte seines Volkes gemacht. Die Gesellschaft war militärisch straff organisiert. Die Cloreonen hatten sechs Sonnensysteme besiedelt, die nah beieinanderstanden. Vier Lichtjahre betrug die durchschnittliche Entfernung zwischen den längst selbstständigen Kolonien.
Der