Chefarzt Dr. Norden Box 8 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Chefarzt Dr. Norden Box 8 – Arztroman - Patricia Vandenberg Chefarzt Dr. Norden

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war.

      »Keine Beatmung«, erklärte Manfred Tuck.

      Daniels Kugelschreiber schwebte über dem Formular.

      »Sind Sie sicher?«

      »Absolut.«

      Dr. Norden setzte den Haken.

      »Gut. Dann fehlt nur noch Ihre Unterschrift.« Er hielt seinem Patienten Klemmbrett und Kugelschreiber hin.

      Ein kurzes Kratzen, und das Werk war vollbracht. Erschöpft sank Manfred zurück in die Kissen.

      »Meinetwegen können Sie jetzt loslegen.«

      Es klopfte. Die Tür öffnete sich.

      »Besuch für Sie, Herr Tuck«, verkündete eine Schwester.

      Eine Frau in Jeans und schwarzem Pullover trat ein. Wie ein Vogelnest saß das blonde Haar auf ihrem Kopf. Das runde Matrjoschkagesicht war ungeschminkt. Die Schatten um die Augen verrieten eine schlaflose Nacht. Um ein Haar hätte Manfred seine eigene Frau nicht wiedererkannt.

      »Eva? Wie siehst du denn aus?«

      Sie lächelte nicht.

      »Wie heißt es so schön? Das Äußere spiegelt das Innere wieder.«

      Solche Worte aus Evas Mund? Damit hatte selbst Daniel Norden nicht gerechnet.

      Manfred wischte sich über die Augen.

      »Hast du nicht verstanden, was ich gestern gesagt habe? Ich will dich nicht mehr sehen.«

      Unbeirrt trat Eva ans Bett.

      »Was ist das?« Sie hatte das Formular auf der Bettdecke entdeckt.

      »Eine Patientenverfügung.«

      Eva streckte die Hand aus. Nur ihre Fingernägel waren von der Verwandlung verschont geblieben. Pinkfarbene Pfeilspitzen trafen das Klemmbrett. Sie überflog das Formular.

      »Spinnst du?« Ihre Stimme kletterte zwei Oktaven höher. »Du bist mein Mann. Ich liebe dich. Und ich will ein Leben mit dir.«

      Manfred schloss kurz die Augen. Als er sie wieder öffnete, seufzte er tief.

      »Wir hatten ein Leben. Das ist jetzt vorbei. Für dich und für mich.«

      »Das kann ich immer noch selbst entscheiden.« Ihre Stimme brachte das Glas auf dem Nachttisch zum Klingen.

      »Kannst du das? Wirklich?«

      Das reichte!

      »Beruhigen Sie sich!«, sprach Dr. Daniel Norden ein Machtwort. »Alle beide.«

      Eva presste die Lippen aufeinander. Manfred drehte den Kopf weg.

      Zufrieden mit der Wirkung seiner Worte brachte Dr. Norden die Nierenschale nach draußen. Diese Gelegenheit nutzte Manfred.

      »Du darfst dein Leben nicht wegwerfen, Eva.«

      »Wer wirft sein Leben weg?« Sie deutete auf die Verfügung. »Ich helfe dir bestimmt nicht bei deinem Selbstmord«, zischte sie verächtlich.

      »Keine Sorge. Das war mir schon klar.« Manfred zog den rechten Mundwinkel hoch. »Deshalb habe ich auch Dr. Norden als Bevollmächtigten eingesetzt.« Er sah hinüber zur Tür. »Doktor!«

      Als hätte er nur darauf gewartet, kehrte Daniel zurück. Manfred drückte ihm das Klemmbrett in die Hand. Der Klinikchef nahm es. Hielt es einen Moment fest. Suchte Evas Blick.

      »Ihr Mann hat das Recht, selbst über sein Leben zu bestimmen.« Er nickte ihr zu. »Und jetzt müssen Sie uns leider entschuldigen. Das OP-Team erwartet uns.«

      *

      »Und du sagst mir sofort Bescheid, sobald du was von der Kommission hörst. In Ordnung?«, fragte Dr. Weigand.

      Seit zehn Minuten wollte er auf dem Weg zum Operationssaal sein, wo ihn das Operationsteam um Dr. Norden erwartete. Doch jedes Mal wieder fand er einen Grund, um den Abschied hinauszuzögern.

      Sophie saß mit einem Berg Patientenakten am Schreibtisch und blickte noch nicht einmal mehr hoch. Stattdessen warf sie einen Blick auf die Uhr.

      »Solltest du nicht längst im OP sein?«, fragte sie und blätterte eine Seite um.

      »Wie spät ist es denn?«

      »Gleich fünf nach acht.«

      »Verdammt!« Matthias verschwand aus der Tür. Im nächsten Atemzug tauchte er wieder auf. »Du sagst mir Bescheid, ja?«

      Sophie rollte mit den Augen.

      »Wenn du so weitermachst, muss ich demnächst das Geld für uns beide verdienen.«

      Ein gedämpftes Klingeln. Sophie griff in die Kitteltasche. Beim Blick auf das Display erstarrte ihre Miene.

      »Petzold.«

      Matthias kehrte ins Büro zurück. Stellte sich hinter seine Verlobte und spitzte die Ohren.

      »Ja … hmmm … in Ordnung … Ja …«, sagte Sophie, wenn das Kauderwelsch am anderen Ende der Leitung verstummte. »Ja … ja, ich habe verstanden. Vielen Dank für Ihren Anruf.« Sie drückte die Taste mit dem roten Hörer.

      Ohrenbetäubende Stille.

      Matthias durchlöcherte Sophie mit Blicken. Warum sagte sie denn nichts? Und was machte sie für ein Gesicht?

      »Und?«, platzte er endlich heraus.

      »Bestanden.«

      Matthias hätte wetten mögen, dass jeder das Rumpeln hörte, als ein ganzes Gebirge von seinem Herzen ins Tal rauschte. Er nahm Sophies Gesicht in die Hände und strahlte sie an.

      »Herzlichen Glückwunsch, Sü­ße.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. »Ich bin so unglaublich stolz auf dich.«

      Bestanden! Es dauerte eine ganze Weile, bis die Bedeutung dieses Wortes endlich auch bei Sophie ankam.

      Sie wagte ein Lächeln. »Danke.«

      »Ich habe keine Sekunde an dir gezweifelt.«

      »Das kannst du jetzt leicht sagen.« Ihr Lächeln wurde breiter.

      »Nein. Wirklich. Ich habe es die ganze Zeit gewusst.« Matthias griff unter den Kittel in die Brusttasche seines Hemdes. »Deshalb habe ich das hier für dich machen lassen.«

      Sophie fühlte etwas Spitzes in der Hand. Ein Schmuckstück? Etwa die Kette mit dem spektakulären Sternenanhänger, die sie schon so lange im Schaufenster bewunderte?

      »Ein Namensschild.« Ihr Lächeln verblasste.

      »Toll, nicht!« Matthias nahm es ihr aus der Hand und heftete es an ihre Brusttasche. Trat

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