Chefarzt Dr. Norden Box 8 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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»Die Kollegin Linhardt ist mit mir einer Meinung, dass wir Dr. Lekutat langsam aufwachen lassen sollten. Assistieren Sie mir?« Daniel drehte am Rädchen der Infusion.
Mist! Er saß in der Falle. Eigentlich hatte er seinen Besuch zumindest vor Christine verheimlichen wollen.
»Natürlich, Chef.« Milan zupfte ein Papiertuch aus dem Spender und hielt ihn unter den Beatmungsschlauch.
Eine behutsame Bewegung und Christine atmete allein weiter. Daniel legte die Beatmungsutensilien in eine Nierenschale. Er setzte das Stethoskop auf die Ohren und hörte Dr. Lekutats Lunge ab.
»Atmung unregelmäßig«, murmelte er vor sich hin. »Beruhigt sich aber langsam.« Er hängte das Stethoskop um den Hals. Sah hinüber zu den Geräten. »Der Puls könnte auch gleichmäßiger sein.« Er zog die kleine Taschenlampe aus der Brusttasche. Leuchtete zuerst in das linke, dann in das rechte Auge der Kollegin. »Reflexe sind da!« Immerhin war das eine gute Nachricht.
Milan atmete erleichtert auf.
»Dann … Na, dann kann ich ja jetzt gehen … Ich meine fahren.« Er nickte dem Chef zu. Rollte rückwärts auf die Tür zu. Öffnete sie mit der Linken und verschwand ohne ein weiteres Wort.
Was sagte man dazu? Doch Daniel Norden hatte im Augenblick Wichtigeres zu tun, als darüber nachzudenken. Er zog einen Hocker ans Bett und setzte sich an Christines Seite. Musterte ihr Gesicht. Bemerkte die feuchte Spur an ihrem Mundwinkel. Er zupfte ein Papiertuch aus dem Spender und betupfte Wange und Lippen. Monoton tutete der Monitor im Hintergrund. Ein beruhigendes Geräusch. Gerade richtig, um die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen und dem Schicksal wieder einmal dankbar zu sein.
*
»Moment. Habe ich das richtig verstanden?« Schwester Elena saß in einem der Loungesessel in der Lobby der Behnisch-Klinik und musterte ihren Kollegen Milan Aydin. »Du dachtest, die Lekutat sei verliebt in dich, und wolltest deshalb nicht mit ihr essen gehen?«
»Nein. Ja. Vielleicht. Ach, was weiß ich denn?« Ungeduldig schüttelte Milan den Kopf. »Ich glaube, ich habe da was falsch verstanden. Christine wollte einfach nur so mit mir essen gehen, weil allein essen nun einmal keinen Spaß macht. Aber ich habe ihre Einladung in den falschen Hals bekommen.« Er setzte die Wasserflasche an die Lippen und trank einen großen Schluck.
Elena kicherte.
»Du hast recht. Es ist ja auch schwer vorstellbar, dass es ein weibliches Wesen auf dieser Welt geben könnte, das nicht in dich verliebt ist.«
»Mach dich nur lustig über mich.« Er setzte den Verschluss auf die Flasche und drehte ihn zu. »Was kann ich denn dafür, dass ich den Frauen gefalle?«
»Sag bloß, das ist dir unangenehm!«, spottete Elena.
Es gelang ihr einfach nicht, Milan Aydins Problem ernst zu nehmen. So leid es ihr auch tat.
»Kommt darauf an«, gab er unumwunden zu. »Bei manchen ist es extrem unangenehm. Andere würde ich natürlich keinesfalls von der Bettkante stoßen …«
Die Schiebetüren neben der Sitzgruppe öffneten sich surrend. Ein kühler Lufthauch strömte herein. Er brachte einen würzigen Duft nach Herbst mit sich. Aber das war noch längst nicht alles. Ein zweiter Duft mischte sich darunter. So schwer und süß, dass Elena fast in Ohnmacht fiel. Er gehörte zu einem Wesen, das von einem anderen Stern zu kommen schien. Es steckte in einem hautengen, bodenlangen Kleid aus Goldlamee. Mit einem Dekolleté, dass Elena fürchtete, Evas Brüste würden den zarten Stoff jeden Moment sprengen. Noch immer thronte das platinblonde Nest mitten auf dem Kopf. Inzwischen war es mit silberfarbenen Schleifchen garniert. An Evas Handgelenken klapperten unzählige Armreifen. In ihrer Hand schlenkerte sie ein Täschchen, das mit dem Stein an ihrem Eckzahn um die Wette glitzerte.
Dr. Milan Aydin starrte Eva mit offenem Mund nach. Er war beileibe nicht der Einzige. Andere Besucher der Behnisch-Klinik tuschelten und wisperten. Mit Genugtuung stellte Elena fest, dass es keine Rolle spielte, ob der Mann Kioskbesitzer oder Unternehmer war. Eine Frau wie Eva beflügelte jede männliche Fantasie. Und vielleicht auch die eine oder andere weibliche.
»Bei dieser jungen Dame hätte ich übrigens keine Skrupel, sie zum Essen einzuladen«, erklärte Milan, als er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. »Und auch zu mehr.«
»Zu dumm, dass ausgerechnet diese Dame kein Interesse an einem rollstuhlfahrenden Türken hat«, gluckste Elena. »Sie steht eher auf große Jungs.« Sie stand auf und packte die Griffe des Rollstuhls. »Mach dir nichts draus. Man kann nicht alles haben. Und im Zweifel bliebt dir ja immer noch die Lekutat.« Sie drehte ihn schwungvoll herum. »Was hältst du davon, wenn ich dich zum Trost in den Klinikkiosk einlade? Der Karottenkuchen ist wirklich grandios.«
Milan schnitt eine Grimasse.
»So was kann nur eine Frau sagen. Die Lekutat gegen den Goldengel? Das ist wie Karottenkuchen gegen Schokosahnetorte mit Nougatfüllung.«
»Das sieht der Ehemann des Goldengels wahrscheinlich ähnlich«, musste Elena zugeben und lachte mit Milan, bis sie den Kiosk erreicht hatten.
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