Paarungen. Roland Stroux

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Paarungen - Roland Stroux Muschelreihe

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Mit beiden Händen knetete er dabei ihre Brüste.

      Vor Aufregung atmete Vera stoßweise, unwillkürlich schob sie die rechte Hand in ihre Hose, teilte mit geübtem Griff die Schamlippen, und der vor Erregung aufgerichtete Kitzler drängte sich ihren Fingern wollüstig entgegen. Im Gleichtakt mit der immer schneller auf ihrem Vater reitenden Mutter flitzten nun Veras Fingerspitzen auf und ab. Je heftiger die Bewegungen auf dem Bett da unten wurden, desto rascher ließ sie ihre lustspendenden Finger arbeiten, und zugleich mit ihren Eltern überkam sie schließlich ein schmerzlich intensiver, lang anhaltender Orgasmus.

      Was Vera dann zu sehen bekam, war nichts weiter als Routine, ihr Vater tätschelte mit beiden Händen noch einmal den nackten Körper ihrer Mutter und küßte sie flüchtig auf den Mund. Sein Glied war nur noch ein schlaffes Etwas, das über einem kleinen, faltig geschrumpften Beutel herabhing, ihre Mutter gähnte und rückte langsam von ihm ab.

      Vera wurde klar, daß dieser Ablauf für ihre Eltern zur Gewohnheit geworden war, und daß sie darin ihre Befriedigung fanden. Danach zogen sie die Schlafanzüge an und legten sich in ihre Betten. Der Vater beugte sich noch einmal über ihre Mutter, küßte sie und löschte die Lampe. Das Eheleben ihrer Eltern war zu Ende.

      Zitternd hockte Vera im Dunkeln, innerlich aufgewühlt und äußerlich naß zwischen den Beinen. Das war nun eheliche Liebe gewesen, die sie heimlich und zum ersten Mal miterlebt hatte, sie fühlte sich auf einmal unerträglich einsam.

      Einige Minuten wartete sie noch, dann kletterte sie leise zurück in ihr Zimmer. Doch als sie im Dunkeln durchs Fenster stieg, glitt sie aus und landete mit einigem Krach auf dem Fußboden.

      II.

      Vera kam um Viertel vor drei in den Club. Natürlich war sie schon von zu Hause weggegangen, bevor ihre Mutter aus der Kirche zurückkam. Der Vater hatte ihr Geld für einen Mittagsimbiß in der Stadt gegeben und gesagt, er werde inzwischen versuchen, die Mutter wegen des Clubs zu besänftigen.

      Sie hängte ihre helle Sommerjacke in die Garderobe und ging in den Waschraum, um sich die Haare zu kämmen. Der uralte Spiegel bestätigte ihr, daß sie in der blaßblauen Bluse und ihrer Muschel-Halskette gut aussah, aber trotzdem war sie unsicher und nervös, als sie in den Clubraum ging. Fast hoffte sie, Frank käme gar nicht. Der Raum war nur halb voll, und sie konnte Frank nicht entdecken. Inge winkte ihr vom Sofa aus zu. Sie kaute Gummi und spielte Rommé mit Ernilia, einer dunkelhäutigen Schwestern-Schülerin aus Afrika. Vera setzte sich auf die Armlehne des Sofas und tat so, als sähe sie dem Spiel zu. Minuten später spürte sie eine leichte Berührung an der Schulter und sah Franks erfreutes Gesicht hinter sich. „Grüß dich Vera!“ Sie gab ihm die Hand und fühlte, wie sie rot wurde. Also senkte sie den Kopf und heuchelte Interesse für Inges Spielkarten, damit ihre Haare wie ein Vorhang über die glühenden Wangen fielen und sie so dem wachsamen Blick Franks entzogen.

      Da sagte er: „Magst du mit mir ein bißchen rausfahren? Meine Ma hat mir das Auto geliehen.“ Veras Herz hüpfte. „Gern!“ antwortete sie, schleuderte ihre Haare zurück und strich den roten Schlitzrock glatt. Ihre Knie zitterten. „Tschüß, Inge, Emilia!“ Emilia antwortete mit einem zähneblitzenden Lächeln, Inge aber spottete mit düsterer Miene: „Bleibt brav, ihr zwei, damit mir keine Klagen kommen!“ Vera hätte ihr gern eine freche Antwort gegeben, aber es fiel ihr keine ein.

      Das Auto war vor dem Club geparkt, ein altes, blaues Kabriolett mit zurückgeklapptem Verdeck. „In ‘nem kurzen Jährchen“, bemerkte Frank, als er Veras Jakke auf den Rücksitz legte, „werd’ ich meinen eigenen Untersatz haben!“

      „Was für ‘ne Marke ist denn das?“ fragte Vera, die sich mit Autos schlecht auskannte. „Ein alter Franzose, vorsintflutliches Baujahr, aber geht ab wie ‘ne Rakete. Ma liebt ihn heiß, sie will ihn fahren, bis der Rost ihn gefressen hat!“ antwortete Frank.

      Als sie aus der Stadt waren und eine breite Landstraße entlangfuhren, meinte er: „Hab’ schon befürchtet, dich heute nicht zu treffen. Ist was passiert, nachdem wir neulich getrennt wurden?“ Er grinste.

      „Sie hat mich in mein Zimmer eingesperrt – ohne Essen bis heute vormittag. Ich war glatt am Verhungern, sag ich dir“, antwortete Vera. „Himmel noch mal, was glaubt sie denn, wie alt du bist, zwölf oder dreizehn?“ platzte Frank heraus. „Dann hat sie mir auch noch die Lampe rausgeschraubt, so daß ich nicht mal lesen konnte.“

      Frank sah mit Stirnrunzeln auf die Fahrbahn. „Das ist ja mittelalterlich! Auch was sie mir da alles an den Kopf geworfen hat, was hatte ich eigentlich verbrochen, außer daß ich keinen Bürstenschnitt hab’?“

      „Du? Gar nichts! Ich war’s, sie hat’s schon immer auf mich abgesehen! Tatsache ist, ich hab’ sie angelogen und gesagt, ich ginge mit meiner Freundin ins Kino. Das mußte ich, weil sie mir streng verboten hatte, mich mit Jungen zu treffen.“

      „Mach keine Witze!“

      „Ich wollt, es wär einer! Dann ist ihr noch mein Rock ein Dorn im Auge, sie meint, er wäre schamlos.“

      „Dein Rock ist Spitzenklasse“, sagte Frank ohne hinzusehen, berührte einen Augenblick Veras nackte Knie und pfiff leise.

      „Sie sagt, ich sähe wie eine Dirne aus!“ seufzte Vera.

      „Wie eine Dirne? Wo du das entschieden netteste Mädchen vom ganzen Club bist!“

      „Meinst du?“

      „Meine ich!“ beteuerte Frank.

      Eine Weile schwiegen sie beide und ließen sich den Fahrwind durch die Haare streichen. Das sonnenwarme Band der Straße glitt fast lautlos unter dem Auto weg.

      Schließlich sagte Vera: „Es würde mir ja nichts ausmachen, wenn sie einfach altmodisch wäre, ‘gute alte Zeit’ und so. Aber das ist sie nicht. Sie ist bloß abscheulich zu mir!“

      „Das hat mir ganz danach ausgesehen,“ bestätigte Frank sachlich. „Wie ist denn dein Vater zu dir?

      „Das Gegenteil! Wie ein Engel! Aber sie ist zu ihm genauso gemein wie zu mir. Ein Rätsel ist mir, daß er sich nie dagegen wehrt.“

      Es war wunderbar erleichternd für Vera, mit Frank über ihre Probleme zu reden, wenn sie auch befürchtete, ihn damit zu langweilen.

      „Mach dir nichts draus“, sagte er. „Ab achtzehn kannst du weg von zu Hause!“ „Manchmal glaub’ ich, ich halt’s bis dahin nicht mehr aus!“ bemerkte sie kleinlaut. Eine Weile fuhren sie schweigend. Vera sah, daß die Haut an Franks Händen an manchen Stellen wie imprägniert mit Motoröl war, obwohl er sie offensichtlich sehr gründlich geschrubbt hatte.

      Schließlich sagte er: „Paß mal auf, könntest du nicht einfach zu uns kommen? Meine Mutter hat ein Wohnheim für Studenten, und sie kocht himmlisch.“

      „Aber ich bin kein Student.“

      „Das tut nichts. Du würdest meine Mutter mögen, sie ist ganz modern, mag Popmusik und schließt alle Leute gleich ins Herz. Die Studenten beten sie förmlich an. Die meisten sind vom Polytechnikum.“

      Vera warf einen Blick auf Franks ruhiges Profil, hinter dem die grünen Alleebäume vorbeihuschten, und der Gedanke, mit ihm im selben Haus wohnen zu können, überwältigte sie fast. Es war natürlich traurig, daß sie dann ihren Vater verlassen mußte, aber er würde im selben Stadtviertel ja gar nicht weit entfernt wohnen.

      „Das“, sagte

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