Die Ritter der Elfenkönigin 4 - Das giftige Biest. Peter Gotthardt

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Die Ritter der Elfenkönigin 4 - Das giftige Biest - Peter Gotthardt Die Ritter der Elfenkonigin

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      Peter Gotthardt

      Die Ritter der Elfen­königin

      Viertes Buch

      Das

      giftige

      Biest

      Illustrationen von Jan Kjær

      aus dem Dänischen von Julia Pfeiffer

Illustration Lindhardt und Ringhof

      Die Ritter der Elfenkönigin ist eine Serie spannender Bücher für Kinder, die schon seit einiger Zeit lesen können und auf der Suche nach gesteigerter sprachlicher Herausforderung sind.

      In der Gestaltung der Texte wurden vorzugsweise leicht wiedererkennbare Wörter, sowie eine große, offene Schriftart verwendet.

      Außerdem sind die Bücher mit vielen Illustrationen geschmückt, die als Stütze für das leichtere Lesen dienen.

      Das Reich der Elfenkönigin

      Weit hinter dunklen Bergen und dichten Wäldern liegt das Reich der Elfen. Hier regiert die Elfenkönigin Veronica. Mitten auf einer der grünen Wiesen ragt ein mächtiger Felsen hervor. Dort liegt das Schloss der Königin.

      Im Schlossgarten wächst eine große Eiche, die ihre Zweige in alle Richtungen ausbreitet. Hier, im Schatten des Baumes, pflegt Königin Veronica zu sitzen, wenn sie gerade Hof hält. Vor ihrem Thron stehen Hofmänner und vornehme Damen, Ritter und Diener.

      Die Königin ist für alle da, die ein Anliegen haben. Wenn jemandem Unrecht getan wurde, versucht sie es wieder gut zu machen. Wenn jemand in Not ist, wird ihm geholfen. Wenn ein Ungeheuer irgendwo im Königreich auftaucht, dann schickt sie sofort einen ihrer Ritter, um die Gefahr aufzuhalten.

      Das Königreich wird von Rittern bewacht, denn den Elfen drohen viele Gefahren. Außerhalb des Landes liegt das Reich der Schatten und dort treiben dunkle Kräfte ihr Unwesen.

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      Es war ein klarer Morgen und die Sonne schien hell. Die Tore des Schlosses öffneten sich und eine Reitergesellschaft näherte sich dem Ausgang. Allen voran ritt die Königin mit ihren Hofdamen. Hinter ihnen kamen die unbewaffneten Ritter mit ihren Knappen. Sie waren auf dem Weg in den Wald, um Beeren zu sammeln und den langen Sommertag im Freien zu genießen.

      Der Weg führte über die große Wiese vor dem Schloss. Tausende Tautropfen glitzerten im hohen Gras. Die übermütigen Pferde schüttelten ihre Mähnen.

      Die Erde im Wald duftete noch nach dem Regen, der in der Nacht gefallen war. Die Reiter hielten an einer Lichtung zwischen den Bäumen an und sammelten sich um Königin Veronica.

      „Wir Elfen lieben alles, was wächst und gedeiht“, sagte sie zu ihnen. „So lasst uns die guten Gaben des Sommers mit Dank und Freude entgegennehmen.“

      Nun schwirrten die Elfen nach allen Richtungen aus. Manche von ihnen stiegen vom Pferd, um Himbeeren zu sammeln oder um Waldmeister zu duftenden Kränzen zu binden. Andere ritten weiter, um wilde Kirschen zu suchen.

      Zusammen mit Nelike und Viola ritt die Königin tiefer in den Wald. Sie hatte den Mädchen versprochen, ihnen einen kleinen See zu zeigen, den sie kannte.

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      Auf dem dunklen Wasser des Sees leuchteten weiße Seerosen. Ein paar Meisen zwitscherten im Dickicht.

      „Wie schön es hier doch ist“, sagte die Königin.

      Im selben Moment stürmte etwas Riesengroßes aus dem Gebüsch. Es war eine gigantische Echse mit einem langen, schuppigen Körper und einem offenen Maul voller Zähne. Ihre gelben Augen starrten die drei Reiterinnen an.

      Viola schrie laut auf und schlug die Hände vors Gesicht.

      Das Biest wollte sich auf die Königin stürzen und sie angreifen. Nelike drückte die Fersen in die Seiten ihres Pferdes und zwang es, sich vor die Königin zu stellen. Als die Echse zuschnappte, bohrten sich ihre scharfen Zähne in Nelikes Pferd.

      Das Pferd und das knurrende Biest wälzten sich am Boden. Nelike konnte in letzter Sekunde abspringen.

      Während die Echse versuchte den Tritten des Pferdes zu entkommen, wichen die Königin und Nelike ein Stück zurück. Nelike fand einen dicken Ast, den man als Keule verwenden konnte. Die Königin sprang vom Pferd, um ihr zu helfen.

      Doch das war nicht mehr notwendig. Von allen Seiten kamen Elfen angelaufen. Ein Schauer aus Steinen vertrieb die Echse. Mit einem bösen Fauchen stürzte sich das Tier ins Wasser, schwamm über den See und verschwand im Gebüsch auf der anderen Seite.

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      „Was war das nur für ein fürchterliches Tier?“, rief Nelike entsetzt.

      „Das … das war nicht bloß ein Raubtier auf Nahrungssuche“, sagte Viola. Ihre Stimme zitterte. „Das Biest hatte es auf die Königin abgesehen. Es hasst sie. Es hasst uns alle zusammen. Das habe ich sofort bemerkt. Es fühlte sich an wie ein eiskalter Wind, der die Blumen auf der Wiese zum Knicken bringt.“

      Die Elfen sahen einander bestürzt an. Die Königin zu verlieren war das Schlimmste, was ihnen passieren konnte. Denn sie alleine hielt die Elfen zu einem Volk zusammen.

      „Ist dem Pferd etwas zugestoßen?“, fragte die Königin.

      Nelikes Pferd lag noch immer auf dem Boden. Es trat mit den Beinen um sich und zuckte krampfartig. An der Stelle, an der das Biest es gebissen hatte, klaffte eine feuerrote Wunde und eine schwarze Flüssigkeit rann heraus.

      Der alte Prunus trat vor, um das Pferd zu untersuchen. Er war Arzt und verstand sich gut auf Krankheiten.

      „In der Wunde ist Gift“, sagte er. „Es breitet sich im ganzen Körper aus. Das Tier ist nicht mehr zu retten.“

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      Ein Knappe zog sein Messer und schnitt dem Pferd die Kehle durch, damit es nicht länger leiden musste. Um es nicht sehen zu müssen, drehte Nelike den Kopf zur Seite.

      Nun trat der junge Ritter Juglans vor die Königin.

      „Lass mich die Spur des Biestes aufnehmen.“, bat er.

      „Das ist lebensgefährlich, wie du siehst“, sagte die Königin und zeigte auf das Pferd.

      „Und genau deshalb sollte das Biest so schnell wie möglich gefangen und getötet werden“, sagte Juglans. „Es stellt eine Gefahr für dich und für uns alle dar. Gib mir die Erlaubnis, es zu erlegen. So kann ich meinen Mut unter Beweis stellen und meine Ehre als Ritter retten.“

      „Keiner hier zweifelt an dir“, sagte sie freundlich.

      „Doch“,

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