Uniquely Us. A.M. Arthur
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»Schuldig.« Dell spielte mit seinem Wasserbecher, nicht sicher, was er sagen sollte. Vielleicht würde Taro einfach davon ausgehen, dass er nicht genug ausging, um sich Freunde zu suchen – und offensichtlich erst recht nicht dazu kam, sich Dates zu suchen. Es hatte keinen Sinn zu erwähnen, wie nah ihm manche Dinge gegangen waren, die Taro über Asexualität gesagt hatte. Nicht, bevor er sich nicht selbst schlaugemacht hatte.
Er hatte keinen Grund zu glauben, dass Taro sich alles nur ausgedacht hatte, aber Dell musste selbst nachschlagen. Herausfinden, ob er vielleicht doch nicht falschlag oder irgendwie kaputt war. Dass es vielleicht andere wie ihn gab und sie ihren Stellenwert hatten.
Ein paar Jubelrufe wurden im Wohnzimmer laut. Benny stand auf dem Couchtisch und legte eine Art Striptease für die Jungs um ihn herum hin. Als Cris und Onkel Charles auftauchten, trug er nur noch seine Unterhose. Beide wirkten mit sich zufrieden. Vielleicht hatten sie sich ausgesöhnt?
»Gib mir deine Nummer«, sagte Dell. »Ich würde gern weiterreden, aber ich glaube, uns stehen noch mehr Partyzwischenfälle bevor.«
Taro grinste. »Ich auch. Ich glaube, wir könnten beide einen neuen Freund brauchen.«
»Absolut.«
Dell konnte seine Freunde an einer Hand abzählen und als Taro seine Nummer und E-Mail-Adresse in Dells Handy tippte, hatte er das seltsame Gefühl, dass sein Leben sich verändern würde. Und das hatte alles mit seinem neuen Freund Taro zu tun.
Kapitel Eins
Von: [email protected]
Hallo Dell,
ich weiß, es ist erst zwei Stunden her, dass wir unsere Kontaktinformationen ausgetauscht haben, aber ich wollte mich trotzdem melden und mal hören, wie es dir geht. Ich hoffe, das wirkt nicht seltsam oder verzweifelt, aber ich hatte heute Abend wirklich viel Spaß, als wir uns unterhalten haben. Und ich schätze, ein kleiner Teil von mir macht sich Sorgen, ob die Verbindung, die wir auf der Party hergestellt haben, einseitig war und du jeden Kontaktversuch ignorieren wirst. Ich hoffe, das ist nicht der Fall.
Ich habe unser Gespräch auf Cris' Party wirklich genossen und ich hoffe, wir können das wiederholen, wenn du magst. Oder falls du kein Fan vom Telefonieren bist, könnten wir uns immer noch E-Mails schreiben. Es ist ein bisschen altmodisch, wenn man an Skype und Facetime denkt, aber es geht darum, womit man sich wohlfühlt.
Hast du den Film E-Mail für dich gesehen? Falls nicht, es ist eine herrliche romantische Komödie mit Tom Hanks und Meg Ryan, in der zwei Leute, die sich in einem Chatroom kennengelernt haben, eine auf E-Mails basierende Freundschaft aufbauen, aus der irgendwann mehr wird. In unserem Fall hoffe ich auf diese Freundschaft, da ich neben der zu Cris nicht viele habe. Er ist ein großartiger Freund.
Habe ich dir erzählt, dass Cris und ich uns jeden Dienstag im gleichen Diner und am gleichen Tisch treffen? Das ist eine weitere seiner Methoden, mich geselliger zu machen, wobei er trotzdem meine Routinen und mein Bedürfnis nach Ordnung respektiert. Nicht viele Freunde würden das tun, aber wir haben uns kennengelernt, als ich immer noch darum gekämpft habe, mein Leben allein auf die Reihe zu bekommen. Vielleicht erzähle ich dir irgendwann mehr davon, wenn du gern befreundet wärst.
Bitte schreib zurück, selbst wenn es nur ist, um mir zu sagen, dass du deine Meinung zu unserer Freundschaft geändert hast. Ich werde es nicht persönlich nehmen.
Beste Wünsche
Taro Ichikawa
***
Von: [email protected]
Hallo Taro,
natürlich wäre ich gern mit dir befreundet. Ich habe auch nicht viele Freunde und ich glaube, wir waren uns auf der Party beide einig, dass wir mehr gebrauchen könnten. Ich bin schon wieder ganz von deiner engen Freundschaft zu Cris hingerissen. Es klingt, als würdet ihr alles füreinander tun. Ich stand letzten Jahres am Anfang einer ähnlichen Freundschaft, aber ich habe es ziemlich böse versaut. Ich hoffe, dass ich es irgendwann in naher Zukunft wiedergutmachen kann und er mir verzeiht. Aber er hat genauso gut das Recht, mir zu sagen, dass ich ihn verdammt noch mal in Ruhe lassen soll.
Ich habe E-Mail für dich nicht gesehen, aber der Film landet sofort auf meiner Netflix-Liste. Immer davon ausgehend, dass es ihn auf Netflix gibt, aber ich finde ihn so oder so. Mit E-Mails bin ich total einverstanden. Ich verbringe sowieso den größten Teil des Tages am Computer oder am Tablet und kümmere mich um die Website. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass das Lesen und Beantworten von Mails vermutlich zu deiner täglichen Routine gehört. Dann brauchst du nichts zu ändern, damit wir sozusagen rumhängen können.
Ich habe viel über unser Gespräch gestern Abend nachgedacht und darüber, wie offen du mit deiner Demisexualität umgehst. Heute Morgen habe ich zusätzlich recherchiert, weil ich es verstehen möchte. Ich weiß nicht wirklich warum, aber es ist so.
Wie dem auch sei: Ich finde, du bist ganz schön tapfer, weil du bereit bist anzunehmen, wie du bist, selbst wenn du… na ja, anders bist. Und zwar nicht auf schlechte, sondern nur eben auf unerwartete Weise. Ich bin irgendwie neidisch darauf, wie gut du dich kennst, weil ich mich meistens fühle, als wüsste ich überhaupt nicht mehr, wer ich bin. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich es jemals gewusst habe. Ist das traurig? Ich bin fast einundzwanzig. Es ist ziemlich traurig.
Habe ich dir erzählt, dass ich Schwierigkeiten beim Schlafen habe? Ich weiß es nicht mehr. Es begann letzten Herbst nach der Überdosis und ist nach der Transplantation schlimmer geworden. Es fällt mir schwer einzuschlafen und wenn ich es tue, habe ich diese bizarren Träume, aus denen ich unruhig aufwache. Nicht unbedingt verängstigt wie nach einem Albtraum, aber es ist immer noch seltsam genug, dass ich nicht schlafen mag. Chet macht sich deshalb Sorgen, auch wenn er es nicht zugibt oder mich danach fragt. Er ist so vorsichtig bei mir und manchmal wünschte ich, er würde mir einen Schubs geben, weißt du? Keine Ahnung. Ich rede Unsinn. Schieben wir es auf den Schlafmangel. LOL
Ich hoffe, bald von dir zu hören
Dell
***
Von: [email protected]
Hi Dell,
es tut mir leid, dass du Schlafschwierigkeiten hast. Aus Solidarität verrate ich dir was: Ich muss das Licht anlassen oder ich kann nicht einschlafen. Das ist schon seit Jahren so. Es ist eine Angst, die ich einfach nicht loswerde, egal, was ich tue oder was andere mir sagen.
Hast du schon einmal von der traditionellen japanischen Kräuterbehandlung namens Kampo gehört? Dabei handelt es sich um eine Reihe von Kräuterpräparaten, die Gingko, Süßholz und Gerstengras enthalten. Meine Mutter hat sie verwendet, als ich noch klein war, also erinnere ich mich nicht mehr so genau. Aber ich bin mir sicher, dass du online Informationen dazu findest, falls es dich interessiert. Ist nur ein Gedanke, besonders, da es nicht klingt, als würdest du frei verkäufliche oder verschreibungspflichtige Medikamente verwenden.
Es überrascht mich nicht, dass Chet dich nicht