Dr. Norden Extra Staffel 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden Extra Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 5

Dr. Norden Extra Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Extra Staffel

Скачать книгу

ich mich laut Gerichtsbeschluß von ihm und dem Kind fernhalten sollte, da ich angeblich eine akute Gefährdung für Lauras Leben darstellte.

      Da ich nun wußte, daß ich drüben keine Hilfe erwarten durfte, beschloß ich, es von hier aus zu versuchen.«

      Fee und Daniel tauschten einen Blick, der viel ausdrückte, aber vor allem Besorgnis. Jessica registrierte es anscheinend sofort.

      »Meinen Sie, daß ich genug damit zu tun habe, meine Vermögenslage zu klären? Ich habe schon einen Detektiv beauftragt, mir hinreichende Informationen über Kollberg zu beschaffen. Aber um das Geld mache ich mir weniger Sorgen, als um das Leben meines Kindes. Nach allem, was ich Ihnen geschildert habe, mag es rachsüchtig klingen, aber ich glaube, daß Victor paranoid, wenn nicht gar schizophren ist. Auf jeden Fall ist er gewalttätig, und wenn man ihm widerspricht, rastet er aus.«

      »Meinen Sie, daß das Kind ihm widersprechen wird?«

      »Laura könnte sagen, daß sie wieder zu mir will. Sie ist nicht mehr gar so klein, und sie hat schon ein paarmal gemerkt, daß Victor sehr aggressiv wird. Sie ist ein intelligentes Kind und wird ihm zumindest Fragen stellen, wo ich bin. Das wird ihn reizen.«

      »Konnten Sie denn mit gar niemandem sprechen, Jessica?« fragte Fee.

      »Was immer ich auch versuchte, man hielt sich bedeckt. Wahrscheinlich wollte sich keiner in die Nesseln setzen, oder möglicherweise vor Gericht zitiert werden.«

      »Und diese Leslie?«

      »Ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist. Sie hat es als Schauspielerin nicht weit gebracht, aber schlecht war sie eigentlich nicht. Ich nehme an, daß ihr Mann sie nicht hochkommen lassen wollte. Es gefällt diesen Männern nicht, eine erfolgreiche Frau neben sich zu haben, die sie vielleicht sogar in den Schatten stellen könnte.«

      »Sie deuteten an, daß Victor mit Kollberg gemeinsame Sache gemacht haben könnte«, warf Daniel ein.

      »Es ist nur eine Vermutung, weil er sich über die ausbleibenden Überweisungen nicht so sehr aufregte, da er sonst doch sehr aufbrausend war. Ich hätte mich früher darum kümmern müssen. Ich war einfach zu gutgläubig.«

      »Haben Sie denn wenigstens noch eine Aufstellung Ihrer Vermögenswerte?« fragte Daniel.

      »Ja, die liegen bei der Bank. Ich hoffe wenigstens, daß Kollberg dort nicht auch abkassiert hat. Auf das Konto wird auch die Miete für mein Elternhaus überwiesen.«

      Fee schenkte ihr noch ein Glas Wein ein. »Trinken wir erst mal auf ein gutes Gelingen und daß Sie Laura bald wiederhaben werden. Wir werden Ihnen helfen, Jessica. Es werden sich schon die richtigen Leute finden lassen. Haben Sie sonst noch Pläne?«

      Feine Röte stieg jetzt in Jessicas Wangen. »Ja, ich habe ein Drehbuch geschrieben für einen Fernsehfilm. Und ich werde mich in der Liga für die Rechte mißhandelter Frauen engagieren. Die meisten verstecken sich ja, schämen sich, wie ich es auch getan habe. Man traut auch vielen Männern nicht zu, daß sie so brutal sind.«

      »Sie sind sehr mutig«, sagte Daniel.

      »Mutig? Ich weiß nicht. Ich habe so viele Demütigungen hingenommen, daß ich mich eine Zeit selbst verachtet habe. Ich muß etwas für mein Selbstwertgefühl tun. Ich muß noch besser kämpfen lernen. Es bringt nichts, wenn ich mich jede Nacht in den Schlaf weine. Übrigens habe ich hier zum ersten Mal wieder richtig geschlafen. Glauben Sie an Träume?«

      »Man kann manchen Träumen schon eine gewisse Bedeutung geben«, sagte Fee.

      »Dann gibt mir mein Traum Hoffnung. Ich träumte nämlich, daß ein Mann mir Laura brachte, ein fremder Mann, aber ich hielt mein Kind in den Armen.«

      Wenn es nicht nur ein Wunschtraum war, dachte Fee.

      »Und was war das für ein Mann?« fragte sie.

      »Es war nicht Victor, wenn Sie das denken. Ich habe diesen Mann ganz deutlich gesehen, und Sie werden es sicher nicht für möglich halten, aber ich meinte ihn auch vorhin in der Hotelhalle zu sehen. Es klingt natürlich unwahrscheinlich, aber zumindest sah er dem Mann aus meinem Traum sehr ähnlich.«

      »Sie haben ihn vorher nicht gesehen?« fragte Daniel.

      »Nein, erst als ich aus dem Lift stieg. Er stand an der Rezeption, als Sie kamen, um mich abzuholen. Ich war völlig verwirrt.«

      Fee und Daniel dachten das gleiche, nämlich, daß Jessica zwischen Traum und Tag lebte. Aber einen Vorwurf konnte man ihr nach allem, was sie erlebt hatte, daraus nicht machen. Und schon gar nicht wollten sie ihr die Hoffnung zerstören, ihr Kind wiederzusehen.

      Sie versprachen ihr, sich mit ein paar Leuten, die gute Beziehungen hatten, in Verbindung zu setzen.

      »Man müßte eine Brücke nach Amerika schlagen, um ständige Kontakte halten zu können«, sagte Daniel nachdenklich. »Welcher Arzt hat Sie behandelt, Jessica?«

      »Dr. Hatkins. Er hat mir auch geholfen, daß ich nicht länger in dem Sanatorium bleiben mußte. Er war sicher korrekt, aber ob er mir wirklich alles geglaubt hat?«

      »Haben Sie Unterlagen?«

      »Ich habe alles mitgebracht, was ich im Besitz habe«, nickte Jessica. »Auch Fotos von Laura.«

      Sie nahm alles aus ihrer Aktentasche. Fee zog es das Herz zusammen, als sie das süße Kindergesicht sah. Auch zwei Fotos von Victor hatte Jessica mitgebracht. Und dann einige Dokumente, deren Inhalt Fee frösteln ließ, da man Jessica zur unzuverlässigen, krankhaft eifersüchtigen Mutter stempeln wollte. Die Formulierungen waren teilweise beleidigend. Die Gutachten der Ärzte behielt Daniel. Sie sagten nichts aus, was ihr vor Gericht hätte schaden können.

      »Ist es Ihnen recht, wenn ich mich mit den Kollegen in Verbindung setze?« fragte Daniel.

      »Wenn Sie sich die Mühe machen wollen? Aber für die Ärzte war ich eine von vielen, keiner kannte mich richtig.«

      »Von Santorros Anwalt ist wohl kaum Hilfe zu erwarten«, meinte Fee. »Seine Formulierung läßt darauf schließen, daß er von Santorro beeinflußt wurde.«

      »Alle wurden sie von ihm beeinflußt, aber da war er auch noch der große Star. Vielleicht hat sich etwas geändert, da er nun auch Federn lassen mußte. Ich werde kämpfen. Hier fühle ich mich sicherer. Es macht mir Mut, mit Ihnen reden zu können. Hoffentlich fühlen Sie sich nicht belästigt.«

      »Das wollen wir nie wieder hören«, sagte Fee. »Wir sind immer für Sie da, Jessica. Betrachten Sie uns als Freunde.«

      Tränen lösten sich aus Jessicas langen Wimpern. »Ich bin so unendlich dankbar«, flüsterte sie.

      *

      Daniel brachte Jessica zum Hotel zurück.

      Nadine Sontheim, die Besitzerin, kam gerade aus dem Speisesaal, in dem ein größeres Essen stattfand.

      »Nett, dich mal wieder zu sehen, Daniel«, sagte sie. »Frau de Wieth? Wir haben uns noch nicht persönlich kennengelernt. Ich hoffe, sie fühlen sich wohl bei uns.«

      »Ja, sehr.«

      »Bei der Gelegenheit kann ich Ihnen gleich sagen, daß Dr. Vreden Sie

Скачать книгу