Perry Rhodan 152: Die Raum-Zeit-Ingenieure (Silberband). Detlev G. Winter

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 152: Die Raum-Zeit-Ingenieure (Silberband) - Detlev G. Winter страница 9

Perry Rhodan 152: Die Raum-Zeit-Ingenieure (Silberband) - Detlev G. Winter Perry Rhodan-Silberband

Скачать книгу

als den Köpfen von Menschen. Ihnen folgte ein kleines Geschöpf mit zwei kurzen Beinen, vier langen Armen und insektoidem Gesicht. Es stützte ein weiteres Wesen – und bei dessen Anblick reagierte ich überrascht.

      Ein Kolonialterraner?, kommentierte mein Extrasinn.

      Er war mittelgroß, schlank und hatte hellrotbraune Haut mit einem schwachen goldfarbenen Schimmer. Schwarzes Zottelhaar mit grünlichem Schimmer hing ihm über die Ohren. In den leicht geschlitzten Augen sah ich goldfarbene Pupillen. Und die Hakennase des Mannes war so markant, dass sie bestimmt über etliche Generationen hinweg vererbt worden war.

      Er hätte trotzdem kein Mensch sein müssen. Aber er trug einen SERUN terranischer Produktion – und das war für mich der endgültige Beweis.

      »Das darf doch nicht wahr sein!«, hörte ich Jen im Helmfunk.

      »Hallo!«, sagte ich auf Interkosmo. »Du befindest dich auf dem Territorium der Lla Ssann, mein Freund. Ich rate dir, uns über die Grenze zu folgen.«

      Er richtete sich zu voller Größe auf und musterte mich mit einem vernichtenden Blick. »Ich habe dich nicht verstanden«, erklärte er im Tiefenslang, jener dem Armadaslang eng verwandten Sprache. »Du solltest wissen, dass du Lordrichter Wraihk vor dir hast. Ergebt euch!«

      »Der ist kein Grauer Lord, bestenfalls ein Terranerabkömmling«, meinte Jen.

      »Wir wären jetzt ebenfalls Graue Lords, wenn wir Krarts Drängen nachgegeben hätten«, sagte ich. »Allerdings hätten wir dadurch wohl kaum unser Interkosmo verlernt.«

      Ich hatte diesmal altterranisches Englisch gesprochen. Unser Gegenüber mit dem Aussehen eines Menschen und dem vermeintlichen Titel eines Grauen Lords schien wieder kein Wort verstanden zu haben.

      »Nehmt sie gefangen!«, befahl er seinen Begleitern.

      Die Leute gehorchten. Das hätten sie besser lassen sollen, denn die drei Exterminatoren, die Jen und mir Feuerschutz gaben, sahen darin einen Angriff und feuerten. Immerhin hatten sie ihre Zepter auf Paralyse geschaltet, und die Begleiter des Lordrichters sanken nur gelähmt zu Boden.

      »So wendet sich das Blatt«, stellte ich im Tiefenslang fest. »Du bist unser Gefangener, Lordrichter Wraihk.«

      Er warf sich herum und stürmte davon, tiefer ins Glaslabyrinth hinein. Dabei bewegte er sich wahrscheinlich rein zufällig so geschickt, dass sich zwischen ihm und den Exterminatoren zuerst Jen und ich befanden und dann der Gleiter. Deshalb kamen die Exterminatoren nicht mehr zum Schuss – und Jen und ich zögerten zu lange, da der Graue keine Gefahr für uns bedeutete.

      Erst als er weiter ins Glaslabyrinth stürmte, entschloss ich mich, ihn zu paralysieren, damit er nicht den Lla Ssann in die Hände fiel. Doch jemand kam mir zuvor. Es knallte ein paar Mal scharf.

      Ich lag im selben Moment flach am Boden, denn ich kannte dieses Geräusch. Es war Gewehrfeuer. Der oder die Unbekannte schoss mit Highspeed-Patronen.

      Jen war ebenfalls in Deckung gegangen, wenn auch mit Verspätung. Zu seinem Glück hatten die Schüsse nicht ihm gegolten.

      Ich hatte im Niederwerfen gesehen, dass der vermeintliche Graue Lord die Arme hochriss und taumelte. Als ich am Boden lag, war er aus meinem Blickfeld verschwunden. Allerdings war mir schon klar, dass ihm nicht mehr zu helfen war. Auf diese Art und Weise hatte ich schon zu viele Leute sterben sehen. Ich zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen, schaltete meinen Schutzschirm ein und richtete mich auf. Sofort prallten mehrere Projektile vom IV-Schirm ab und heulten als Querschläger davon. In etwa 50 Metern Entfernung huschte eine dunkle Gestalt zwischen zwei hausgroßen Kristallballungen davon.

      Mein Paralysator knisterte. Der Fliehende überschlug sich und stürzte. Vier andere dunkle Gestalten lösten sich in der Nähe aus ihren Deckungen. Diesmal schossen Jen und die drei Exterminatoren.

      Überraschend materialisierten Bonsin und Lethos-Terakdschan zwischen Jen und mir.

      »Großangriff!«, rief Lethos mir zu. »Die Roboter haben den Fehler begangen, einen Gegenangriff auf die Grauen zu starten. Sie wurden vernichtend geschlagen, und die Grauen Armeen greifen jetzt ungestüm an, ihre Soldaten vorneweg.«

      Das änderte viel. Zwar bestand kein Zweifel am Ausgang eines solchen Kampfes, denn die Grauen waren uns weit überlegen, aber die Exterminatoren konnten exzessiv kämpfen. Sie würden Tausende ihrer Gegner mit in den Tod nehmen – in einen sinnlosen Tod.

      »Wo ist der Große Exterminator?«, fragte ich.

      »Er kommt mit den drei Exterminatoren, die uns Feuerschutz gaben«, antwortete Jen.

      Augenblicke später landete sie bei uns. Ich wandte mich sofort an den Anführer.

      »Deine Truppe soll sich geordnet ins Glaslabyrinth zurückziehen!«, ordnete ich an. »Sag deinen Leuten, dass sie auf die angreifenden Grauen nur mit Paralysatoren schießen dürfen.«

      »Damit würden wir nichts ausrichten!«, protestierte der Große. »Die Schutzschirme der Angreifer können wir nur mit mehreren gleichzeitigen Treffern durchbrechen.«

      »Egal!«, entgegnete ich. »Lordrichter Krart will mich zur Aufgabe zwingen, aber er irrt sich. Wir geben nicht auf, sondern stoßen in möglichst geschlossener Formation ins Glaslabyrinth vor.«

      »Dann werden uns die Lla Ssann die Armee der Schatten auf den Hals hetzen«, warnte Jen.

      »Das wäre endlich eine Art Kontakt«, erwiderte ich – und Jen verstand, worauf ich hoffte.

      Der Große Exterminator begriff ebenfalls – zumindest, dass ich meinen Entschluss nicht rückgängig machen würde. Er sprach über Funk zu seiner Truppe – und schon brachen seine Kämpfer überall aus der toten Zone hervor und stürmten ins Glaslabyrinth.

      Ich selbst lief endlich zu dem gefallenen Fremden. Nicht, dass ich glaubte, ihm helfen zu können. Ich hoffte lediglich, Hinweise auf seine Herkunft zu bekommen. Vielleicht stammte er doch von einer terranischen Siedlungswelt.

      Als ich ihn erreichte, stand ich einigermaßen fassungslos vor der Gestalt, die als graues Bündel aus einem langen Kapuzenmantel und einem ovalen Gesicht mit zwei großen, schwarzen und toten Augen bestand. Das war unzweifelhaft ein Grauer Lord – und er sah auch so aus, fast ein Ebenbild von Lordrichter Krart.

      Wie war es möglich, dass ich einen Terraner fallen sah, aber nur Minuten später ein Grauer Lord vor mir lag?

      Zauberei!, kommentierte der Extrasinn mit leicht spöttischem Unterton.

      Es musste eine bessere, vor allem eindeutigere Erklärung geben. Doch mir blieb keine Zeit, mich darauf zu konzentrieren. An der Grenzlinie zwischen toter Zone und Glaslabyrinth erschienen die Sturmtruppen der Grauen ...

      Hinter uns drängten die Kampfverbände der Grauen Heere heran. Mit meiner Anweisung, keine tödlichen Waffen einzusetzen, hatte ich den Exterminatoren weitgehend die Hände gebunden. Sie versuchten zwar, die Angreifer auf Distanz zu halten, indem sie mit Desintegratoren und Impulsstrahlern Gräben zogen und mit ihren auf Intervall geschalteten Zeptern Kristallballungen zum Einsturz brachten. Das alles war durchaus wirksam, leider nur für begrenzte Zeit. Wir mussten Schritt um Schritt zurückweichen.

      Tengri, Jen und ich ließen die auf Suggestivwirkung geschalteten TIRUN-Waffen ausschwärmen. Damit konnten wir einige Hundert Gegner so extrem friedfertig

Скачать книгу