Scott Kelbys Foto-Rezepte. Scott Kelby

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Scott Kelbys Foto-Rezepte - Scott  Kelby

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scharfstellen müssen, schalten Sie die Fokusbegrenzung ein

      Sobald Sie den Autofokus verwenden, sucht das Objektiv den kompletten Fokusbereich ab, von den wenigen Zentimetern direkt vor Ihnen bis kilometerweit in die Ferne, und dann erfasst es den Bereich, den Sie vermutlich anvisieren. Das dauert nur ein oder zwei Sekunden, aber wenn Ihr Motiv wirklich weit weg ist (z. B. beim Sport oder beim Fotografieren eines Vogels auf einem Baum), können Sie die Fokusbegrenzung Ihres Objektivs einschalten. Dann versucht es erst gar nicht erst, etwas scharfzustellen, das näher liegt als etwa zweieinhalb Meter. So arbeitet der Autofokus noch schneller, und Sie verpassen keine Aufnahme.

       Wahrscheinlich verlieren Sie Ihre Streulichtblende

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      Dieser eine Ausrüstungsgegenstand wird häufiger von Ihrer Kamera abfallen als alle anderen Teile zusammen. Ich habe keine Ahnung, warum die Kamerahersteller technische Wunderwerke vollbringen können, sodass Sie fantastische Fotos bei Kerzenlicht machen und 14 Bilder pro Sekunde aufnehmen können, natürlich inklusive 4K-Video. Der Bau einer Streulichtblende allerdings, die während eines Shootings (oder beim Stadtbummel im Urlaub) nicht zwei- bis dreimal herunterfälllt, ist ein Dinge der Unmöglichkeit. Damit Sie dieser Gedanke nicht zum ungünstigsten Zeitpunkt in den Wahnsinn treibt (oder Sie Ihre Streulichtblende gleich ganz verlieren, wie es mir schon passiert ist – zweimal übrigens, die Ersatzblende hat jeweils fast 50 Euro gekostet), empfehle ich Folgendes: Kaufen Sie eine billige Rolle Gaffaband (das schwarze Textilband klebt sehr gut, lässt sich aber auch sauber wieder abziehen, ohne Ihnen die Kamera zu versauen). Reißen Sie ein paar kleine Streifen ab und kleben Sie sie einfach direkt auf die Streulichtblende. Unterwegs ziehen Sie dann zwei kurze, dünne Stücke ab und befestigen damit die Gegenlichtblende direkt am Objektiv. Seit ich so vorgehe, ist sie kein einziges Mal mehr abgefallen. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie schön das ist, bis es Ihnen selbst auch nicht mehr passiert. Gaffaband bekommen Sie bei zahlreichen Onlinehändlern. Suchen Sie nach »ProTape Pro Gaff Tape«. Sie bekommen etwa 45 Meter schwarzes Tape inklusive Versand für knapp 19 Euro, und das reicht Ihnen für circa 4 Jahre, 2 Monate und 16 Tage.

       Halten Sie die Rücklinse sauber

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      Ich vermute, Sie wissen schon, dass Sie die Frontlinse Ihres Objektivs sauber halten sollten (verwenden Sie ein Mikrofaser-Reinigungstuch), weil sich dort allerlei Dreck (Staub, Fingerabdrücke usw.) sammelt. Genauso wichtig ist es aber auch, die Rücklinse sauberzuhalten (also das Glas am anderen Ende, wo Sie das Objektiv am Kameragehäuse befestigen). Das ist deshalb so wichtig, weil jedes kleine Teilchen, das auf diese Linse gelangt, vergrößert wird. Wenn also ein winziger Schmierer von Ihrem Finger daraufkommt, sehen alle Ihre Bilder etwas unschärfer oder verschwommen aus, und Sie denken, dass es sich dabei um eine Einstellung in Ihrer Kamera handelt oder dass mit Ihrem Objektiv etwas nicht stimmt. Die Reinigung erfolgt zweistufig: Zuerst empfehle ich den Kauf eines »Rocket Blasters.« Mein Favorit ist der von Giottos. Damit blasebalgen Sie jeglichen Oberflächenstaub oder Schmutz von der Linse (machen Sie das auch bei der Frontlinse des Objektivs). Nehmen Sie dann ein Mikrofaser-Reinigungstuch (nicht den Zipfel Ihres T-Shirts) und entfernen Sie mit einer vorsichtigen, kreisförmigen Bewegung alles, was sich noch auf der Linse befindet. Ein weiterer Tipp für unterwegs: Sie können sich bestimmt denken, wie sehr sich die Sicherheitsleute am Flughafen darüber freuen, wenn sie in Ihrer Kameratasche etwas entdecken, das wie eine Rakete aussieht. Machen Sie sich also auf eine genauere Untersuchung Ihres Handgepäcks gefasst. Wenn ich gefragt werde, wofür das gut sei, antworte ich einfach: »Das ist ein medizinisches Gerät«. Sie glauben nicht, wie schnell sie es dann wieder in die Tasche packen und mich weiterschicken.

       Vermeiden Sie Staub und andere Verunreinigungen

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      Wenn Sie an Ihrer Shooting-Location ankommen und den Deckel des Kameragehäuses sowie den hinteren Objektivdeckel abnehmen, um das Objektiv aufzuschrauben – was tun Sie dann mit diesen beiden Deckeln? Schmeißen Sie sie in die Kameratasche? Wahrscheinlich. Vielleicht stecken Sie sie auch in die Hosentasche oder legen sie in Ihre Handtasche. Im Prinzip verstauen Sie sie irgendwo, wo sie maximal viel Staub und Dreck anziehen können. Und später, wenn Sie Ihre Ausrüstung zusammenpacken, schütten Sie diesen Schmutz direkt in Ihr Kameragehäuse und auf die Rücklinse. Falls das nach einem schlechten Plan klingt (und das tut es in der Tat), dann probieren Sie stattdessen Folgendes: Wenn Sie den Deckel Ihres Kameragehäuses und den hinteren Objektivdeckel abnehmen, werfen Sie beide nicht einfach in irgendeine Tasche. Schrauben Sie sie stattdessen zuerst zusammen. Ganz genau – Sie können sie direkt miteinander verschrauben, sodass sie sich gegenseitig versiegeln und nichts hineingelangt. Wenn Sie sie also jetzt beim Fotografieren in Ihre Kameratasche (oder wohin auch immer) werfen, dann gelangt später beim Zusammenpacken nichts mehr in Ihr Kameragehäuse oder auf die Rücklinse.

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      BELICHTUNGSZEIT: 1/1000 S | BLENDE: F/4.5 | ISO: 100 | BRENNWEITE: 200 MM

      Kapitel 3

       Landschaften fotografieren wie ein Profi

       Wie Sie beeindruckende Landschaftsbilder machen

      Das Schwierigste an der Landschaftsfotografie ist, dass man so wenig Kontrolle darüber hat, ob man ein tolles Bild bekommt oder nicht. Sicherlich, die Ausrüstung passt, Sie haben die besten Objektive, und den dreieinhalbstündigen Aufstieg zu dem hohen Gipfel, der so abgelegen ist, dass nur wenige jemals dort oben fotografiert haben, bewältigen Sie mit links. Sie sind unter dem Geheule von Wölfen und Gott-weiß-was-es-da-draußen-noch-gibt (etwa bissige Huacaya-Alpakas) über felsiges Terrain durch die finstere Nacht gewandert, um diesen herrlichen Aussichtspunkt zu erreichen und Ihre Ausrüstung schon lange vor Sonnenaufgang aufzubauen. Sie haben alles richtig gemacht, und dann … beginnt es zu regnen. Wie aus Eimern. Es ist die Sorte Regen, die den ganzen Tag anhält, mit einer dichten grauen Wolkendecke so weit das Auge reicht (d.h. nur drei Meter, weil Sie komplett von Nebel und Regen eingehüllt sind). Nein, mein Freund, für Sie gibt es heute kein schönes Sonnenaufgangsfoto. Nur Tränen. Der Lichtblick? Durch den starken Regen können die anderen Fotografen da oben Sie nicht weinen sehen. Alles war umsonst. Jetzt erwartet Sie eine zermürbende, dreieinhalbstündige Wanderung zurück zu Ihrem Auto – durch den strömenden Regen und die bittere Kälte. Und wegen der Nässe ist es bergab unglaublich rutschig, aber Sie lassen sich nicht beirren, stürzen ab und zu und fluchen dabei so heftig, dass selbst Lil Wayne erröten würde. Sie kraxeln und krabbeln und schlagen sich durch das dichte Gestrüpp, bis Sie schließlich Ihren Ausgangspunkt erreichen, nur um festzustellen, dass Sie bei einem Ihrer Ausrutscher den Autoschlüssel verloren haben – so geht es einem eben als Landschaftsfotograf. Wir sind die Fliegenden Holländer der Fotografie, deren ganzer Erfolg nicht nur in unseren eigenen, sondern auch in den Händen von Mutter Natur liegt – und sie ist eine grausame Gebieterin. Das ist das Leben, das wir gewählt haben, so wie bei den Fischern in der Fernsehserie Fang des Lebens, nur ohne das aus Stein gemeißelte Kinn und den bulligen Körperbau der Männer, die die Beringsee mit ihren Krabbentrawlern durchpflügen. Das Schicksal unserer Bilder liegt also nicht in unserer Hand, und es ist ein einsames Leben voller Regen und langer tückischer Fußmärsche mit immerzu noch mehr Regen, Kälte und getrocknetem Rindfleisch und bissigen Alpakas und … Hmm, ich weiß nicht, ob das die motivierende Einleitung wird, die ich eigentlich schreiben wollte, aber eins kann

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