Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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»Schon klar«, unterbrach Coen. »Steht die Verbindung in mein Hauptbüro?«
»Ja«, antwortete der Techniker verschnupft, um weitaus leiser hinzuzufügen: »Und es ist ja nicht so, dass es ein kleines Wunderwerk ist, sie über mehr als sechshundert Lichtjahre aufrechtzuerhalten.«
Adams blieb stehen, während Coen bereits um die Ecke eilte. »Ich kenne noch andere Zeiten«, sagte er zu dem Mann, »aber ich weiß zu schätzen, was du und deine Kollegen unter den aktuellen Umständen leisten.«
»Danke.«
Die beiden folgten dem Residenten in dessen Büro.
Coen stand an seinem Schreibtisch, drei Holos vor sich nebeneinander aufgereiht.
Die größeren zeigten Gesichter – das dritte ein Trümmerfeld, das im All trieb. Es handelte sich um die Überreste eines 80-Meter-Beiboots der ROALD AMUNDSEN, was jedoch nicht zu erkennen gewesen wäre, hätte Adams es nicht gewusst.
Über die Frau, die ihm aus dem linken Holo entgegensah, hatte er sich während des kurzen Fluges zum Solaren Haus informiert. Kommandantin Vehara Togan leitete die Expedition zum Beteigeuzesystem, der neben ihrem eigenen Schiff, der AMUNDSEN, noch drei weitere VASCO-Raumer angehörten. Sie wirkte auf den ersten Blick sofort sympathisch, hatte Lachfältchen um Mund und Augen, und das Rot der Haare harmonierte gut mit den grünen Iriden. Ihre Akte beschrieb sie als überlegene Taktikerin, ihr IQ war höher als bei 95 Prozent der übrigen Raumfahrtsabsolventen ihres Jahrgangs.
Rechts daneben zeigte das Holo das Echsengesicht einer Topsiderin mit roten Augen und der typisch vorgewölbten Schnauze unter der Schuppenhaut. Den vorliegenden Informationen nach war Peran-Gord die oberste militärische Anführerin des topsidischen Sternengeleges.
»Noch sind wir nicht zugeschaltet«, sagte Tomasso Coen zu Adams. »Bist du bereit? Ich glaube, wir haben Peran-Gord lange genug warten lassen.«
Der Advisor nickte.
»Klink uns ein!«, bat Coen den Techniker.
Der trat zurück, tippte auf sein Armbandgerät und bestätigte.
»Ich bin Tomasso Coen, Resident der Liga Freier Galaktiker in diesem Teil des Dyoversums, der nicht ursprünglich unsere Heimat gewesen ist. Ich danke für deine Geduld, Peran-Gord. Es war mir nicht möglich, schneller an diesem Gespräch teilzunehmen.«
»Es sei dir verziehen, Terraner«, sagte die Topsiderin. Ihre Stimme klang kühl und distanziert. »Ich spreche für das Sternengelege der Topsider, der – wie dir wohl bekannt sein dürfte – beherrschenden Militärmacht dieser Galaxis.«
Oder des kleinen Teils, den wir kennen und den ihr bereisen könnt, dachte Adams, verkniff sich die Worte jedoch. Sie wären eine unnötige Konfrontation und damit exakt das Gegenteil dessen, was er momentan beabsichtigte.
»Die Gelegemutter persönlich«, fuhr Peran-Gord fort, »hat mir die Vollmacht erteilt, für sie zu sprechen.«
»Danke, dass ihr Verhandlungen ...«, setzte Tomasso Coen an.
»Keine Verhandlungen, Terraner. Ihr seid nicht in der Lage zu verhandeln. Aber ihr könnt euch anhören, was ich zu sagen habe.«
Der Resident wechselte einen Blick mit Adams, der ihm mit einer unauffälligen Handbewegung bedeutete, ruhig zu bleiben.
»Ich bin Homer G. Adams«, sagte er. »Der Advisor. Eine beratende Stimme.«
»Ich weiß, wer du bist«, stellte die Topsiderin klar. »Wir wissen mehr, als ihr vermuten mögt.«
Interessant, dachte Adams. Woher wohl?
Seit dem eher kurzen Zwischenspiel bei der damals gerade entstehenden Marshauptstadt Skiaparelli hatte es keinen Kontakt mehr mit den Echsenwesen gegeben. Zumindest keinen offiziellen.
Über welche Möglichkeiten die hiesigen Topsider verfügten, blieb daher völlig unklar. Vielleicht gaben die nächsten Minuten und Stunden mehr Aufschluss darüber.
»Ich schlage vor«, sagte Adams, »dass Kommandantin Togan uns eine Zusammenfassung der Ereignisse gibt. Danach steht es Peran-Gord frei, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Sind alle mit diesem Vorgehen einverstanden?«
Da niemand widersprach, begann Vehara Togan mit dem Bericht.
»Die ROALD AMUNDSEN und ihre Begleitschiffe haben einen letzten Orientierungsstopp eingelegt, wenige Lichtmonaten vor dem System der Sonne Beteigeuze, die die Topsider Gurvok nennen.« Sie sprach langsam und überdeutlich, mit einer Wortwahl, die nahelegte, dass sie ihre Worte genau vorbereitet hatte. »Unsere Mission besteht in der Erkundung und Erforschung des Systems. Der letzte Zwischenstopp lag fünfundzwanzig Lichtjahre entfernt. Wir wussten vor der Ankunft nichts über das System – es gab keine Funksignale oder sonstigen Lebenszeichen. Wir wollten das System besuchen und herausfinden, ob es eine einheimische Lebensform gibt.«
Im Heimatuniversum hatte das Beteigeuzesystem jedenfalls ein intelligentes Volk hervorgebracht, die Aquas, robbenähnliche Fischartige.
»Wir haben festgestellt, dass auf dem vierten Planeten Leben existiert. Nach all unseren bisherigen Enttäuschungen während der Erkundungsmissionen empfanden wir große Freude. Es gibt dort ein reichhaltiges pflanzliches und tierisches Ökosystem, auf einem Planeten mit reichhaltigem Wasservorkommen.
Eine nähere Untersuchung war uns bislang nicht möglich, da die Topsider ohne Vorwarnung angegriffen und ein Beiboot der AMUNDSEN zerstört haben. Die Besatzung ist vollständig zu Tode gekommen.«
»Es gab eine Vorwarnung«, widersprach Peran-Gord.
»Sechsundachtzig Besatzungsmitglieder sind gestorben«, fuhr Kommandantin Togan ungerührt fort. »Erst danach hat das Schiff der Topsider Funkkontakt mit uns aufgenommen. Es kam zu keinen weiteren Kampfhandlungen, und wir haben uns geeinigt, mit Resident Coen Hyperfunkkontakt aufzunehmen. Meiner Bitte, dass die Gelegemutter ebenfalls an dem Gespräch teilnimmt, wurde nicht entsprochen.«
»Es ist nicht nötig«, sagte die Topsiderin. »Ich spreche in Vollmacht für das Sternengelege, mein Wort hat dasselbe Gewicht wie das ihre. Hättest du eine ähnliche Kompetenz, Kommandantin Togan, wäre es uns möglich gewesen, die Problematik im direkten Austausch zu klären.«
»Möchtest du noch etwas hinzufügen, Kommandantin Togan?«, fragte Adams.
Sie verneinte.
»Dann steht es dir frei, nun ungestört deine Sicht der Dinge darzulegen, Peran-Gord.«
»Im Unterschied zu der Lüge, die die Kommandantin verbreitet, gab es eine Vorwarnung. Auf dem vierten Planeten, der einheimisches Leben trägt, ankert eine Patronatssonde, die unsere territorialen Ansprüche deklariert. Das ist eine ausreichende Mahnung und Klarstellung.«
Obwohl es viele Jahre zurücklag, fühlte sich Homer G. Adams sofort auf höchst unangenehme Weise an die erste Begegnung mit den Topsidern dieser Seite des Dyoversums erinnert. Genau das brachte er ins Spiel.
»Es gab, wie du zweifellos weißt, verehrte Peran-Gord, bereits einen ähnlichen Zwischenfall. Wir haben damals das Wegasystem besucht und die von dir eben erwähnte Patronatssonde, die dein Volk dort ebenfalls stationiert hat, nicht bemerkt. Ihr seid später in unser Sonnensystem gekommen, auf