Franken Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer
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Für Besucher offen ist hingegen der großzügige Schlosspark (Eingang beim Parkplatz), den Baron Süsskind seit 1990 mit gärtnerischer Leidenschaft angelegt hat. Er umfasst den größten Rhododendronpark Süddeutschlands, besonders schön ist auch der Wassergarten, der sich entlang mehrerer Inseln am Dennenloher See erstreckt, sowie der Rosenberg und die Streuobstwiesen, die die traditionelle Kultur- und Wildlandschaften vereinen. Einkehren kann man im nahen Gutshof im Marstall-Restaurant oder im Orangerie-Café. Dort gibt es auch noch ein kleines Oldtimermuseum. Am Dennenloher See gibt es auch einen Badestrand mit Kiosk.
♦ April bis Anf. Nov. tgl. 9-17 Uhr, Sa und So 10-17 Uhr. Eintritt 13 € (Drehkreuz, passendes Kleingeld). www.dennenlohe.de.
Römerpark Ruffenhofen: Unweit der Bundesstraße zwischen Wassertrüdingen und Dinkelsbühl wandelt man auf den Spuren der Römer. In dem im Jahre 100 unserer Zeitrechnung errichteten Kastell waren einst 500 Reitersoldaten und 1500 Zivilisten stationiert. Der Grundriss des Lagers (190 x 197 Meter) lässt sich noch im Gelände ausmachen, da das Kastell von Ruffenhofen zu den wenigen am Limes gehört, die später nicht überbaut worden sind. Informationstafeln sowie ein Aussichtshügel und ein nachgebautes Minikastell erleichtern die Orientierung. Im Oktober 2012 wurde direkt beim Römerpark das als Rundbau konzipierte Limeseum eröffnet. Der Besucher wandelt auf den Spuren von „December“, einem Reitersoldaten, dessen fiktive Biographie an Hörstationen nacherlebt werden kann. In museumsdidaktisch sehr ansprechender Form werden verschiedene Aspekte des römischen Lebens vermittelt. Interessant ist auch ein 8-minütiger Animationsfilm.
♦ Der Römerpark ist jederzeit frei zugänglich. Das Limeseum ist Di-Fr 10-16 Uhr, Sa und So 11-17 Uhr geöffnet. Eintritt 5 €, erm. 3 €. www.roemerpark-ruffenhofen.de bzw. www.limeseum.de.
Hesselberg: Von dem kleinen, westlich des Hesselbergs gelegenen Dorf Wittelshofen führt ein geologischer Lehr- und Wanderpfad auf den Hesselberg, den mit 689 Meter höchsten Berg Mittelfrankens. Die Wanderung beginnt an einem Parkplatz nordöstlich des Ortsteils Grabmühle und erstreckt sich über sechs Kilometer (etwa 2:30 Stunden). Schrifttafeln und Erdaufschlüsse informieren über die fossilienreichen Ablagerungen des Jurameers. An klaren Tagen bietet sich vom Gipfel eine gute Fernsicht auf die Schwäbische Alb und die Frankenalb (Orientierungstafel). Kein Hinweis findet sich mehr darauf, dass der NSDAP-Gauleiter Julius Streicher ab 1933 den „Frankentag“ auf dem Hesselberg abhielt und als pseudoreligiöse Veranstaltung inszenierte. Die an einer christlichen Bergmesse orientierte Veranstaltung war eine Mischung aus Volksfest, antisemitischen Aktionen und neuheidnischen Elementen.
Das Obere Tor von Wassertrüdingen
Praktische Infos
Information Touristikverband Wassertrüdingen, Marktstr. 9, 91714 Wassertrüdingen, Tel. 09832/682245. www.wassertruedingen.de bzw. www.hesselberg.de.
Schwimmen Wörnitz-Flussbad mit lagunenartigem Flachwasserbereich in Wassertrüdingen (Eintritt frei); Brunner-Weiher bei Ehingen.
Essen/Übernachten Ente von Wassertrüdingen, das größte Hotel in Wassertrüdingen. Im Restaurant wird bayerische Küche serviert. Im Sommer sitzt man auf der Straßenterrasse. DZ ab 110 € (mit Frühstücksbuffet). Dinkelsbühler Str. 1, Tel. 09832/708070. www.seebauer-hotels.de.
Radl-Hotel, wie der Name schon andeutet, hat man sich hier auf Fahrradtouristen spezialisiert, denen auch eine glasüberdachte Radlergarage zur Verfügung steht. Mitten am Marktplatz gelegen, begeistern die modernen, farbenfrohen Zimmer des 2010 eröffneten Hotels. Auch die Lobby und das Restaurant sind sehr stilvoll möbliert. Serviert werden Bratengerichte, so ein Wiener Kalbsschnitzel für 17,80 €. EZ ab 79 €, DZ ab 89 € (inkl. Frühstück). Marktstr. 11, Tel. 09851/7080990. www.radlhotel-hezelhof.com.
Landgasthof Wörnitz Stube, unweit des Römerparks in Wittelshofen. bietet dieser Gasthof mit seinem schönen Biergarten an der Wörnitz eine gute, bodenständige Küche. Es gibt Schlachtschüssel und so seltene Kost wie Saures vom Lamm (Innereien) mit grünen Bohnen für 9,80 €. Mo und Di Ruhetag. Wörnitzstr. 12, Tel. 09854/206. www.woernitzstuben.de.
Ansbach41.800 Einw.
Ein wenig von der glorreichen Vergangenheit als markgräfliche Residenzstadt hat Ansbach bis in die Gegenwart bewahren können: Der 40.000-Einwohner-Ort ist Sitz der Regierung von Mittelfranken, nicht etwa das wesentlich größere Nürnberg.
Als Sitz der mittelfränkischen Regierung ist Ansbach eine typische Verwaltungsstadt. Viele Barockbauten prägen das Stadtbild bis heute. Seine Stellung als Einkaufsmetropole im westlichen Mittelfranken kann Ansbach vor allem durch das Brücken-Center unterstreichen. Zum Leidwesen der Innenstadtgeschäfte kann man sich dort wetterunabhängig ins Shoppingvergnügen stürzen. In kultureller Hinsicht macht Ansbach vor allem durch seine Bachwoche und sein Stadttheater auf sich aufmerksam.
Fast 500 Jahre herrschte das Geschlecht der Hohenzollern über Ansbach - die Hinterlassenschaft ist unübersehbar. Von der Glanzzeit der barocken Residenz zeugen noch das imposante Markgrafenschloss mit seiner verschwenderischen Rokokopracht sowie zahlreiche schmucke Bürgerhäuser. Jährlich lebt die höfische Kultur während der Bachwoche und bei den Rokokospielen wieder auf. Neben den Markgrafen erinnert man sich gern eines rätselhaften Findelkindes, über dessen Herkunft die verschiedensten Spekulationen grassieren: Kaspar Hauser. Viele hielten und halten ihn für einen badischen Prinzen. Die letzten zwei Jahre seines Lebens hat Kaspar Hauser in Ansbach verbracht, wo er im Haus des Lehrers Meyer wohnte und in den besten gesellschaftlichen Kreisen verkehrte. Im Dezember 1833 stirbt Kaspar Hauser an den Folgen eines Mordanschlags, unter ähnlich mysteriösen Umständen, wie er fünf Jahre zuvor in Nürnberg erschienen war. An sich war der Vorfall nur eine Marginalie in der Ansbacher Geschichte, doch heute schlägt man in liebenswerter Form aus dem Schicksal Kaspar Hausers touristisches Kapital.
St. Gumbertus
Geschichte
Ansbach erwuchs aus einem in der Mitte des 8. Jahrhunderts vom heiligen Gumbert gegründeten Benediktinerkloster und zählt somit zu den ältesten fränkischen Gründungen. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts fiel die kleine Marktsiedlung an die staufischen Könige. Den Staufern gelang es