Die berühmtesten Dramen von Henrik Ibsen. Henrik Ibsen
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Henrik Ibsen
Die berühmtesten Dramen von Henrik Ibsen
Der Volksfeind + Peer Gynt + Hedda Gabler + Die Wildente + Ein Puppenheim + Gespenster…
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2017 OK Publishing
ISBN 978-80-7583-610-6
Inhaltsverzeichnis
Der Volksfeind
Personen
Doktor Thomas Stockmann, Badearzt
Frau Stockmann
Petra, beider Tochter, Lehrerin
Ejlif, Morten, beider Söhne, im Alter von dreizehn und zehn Jahren
Peter Stockmann, der ältere Bruder des Doktors, Stadtvogt und Polizeimeister, Vorsitzender der Badeverwaltung usw.
Morten Kiil, Gerbermeister, Frau Stockmanns Pflegevater
Hovstadt, Redakteur des »Volksboten«
Billing, Mitarbeiter des Blattes
Horster, Schiffskapitän
Aslaksen, Buchdrucker
Besucher einer Bürgerversammlung, Männer aus allen Ständen, einige Frauen und eine Schar Schulknaben
Das Stück spielt in einer Küstenstadt des südlichen Norwegens.
Erster Akt
Wohnzimmer des Doktors.
Abend. Das Zimmer ist sehr einfach, aber nett eingerichtet und möbliert. An der rechten Seitenwand sind zwei Türen, von denen die hintere ins Vorzimmer und die vordere in das Arbeitszimmer des Doktors führt. An der entgegengesetzten Wand, der Vorzimmertür gerade gegenüber, ist eine Tür, die zu den übrigen Zimmern der Familie führt. In der Mitte dieser Wand steht der Ofen, und weiter nach dem Vordergrund zu ein Sofa mit Spiegel; vor dem Sofa ein ovaler Tisch mit Decke. Auf dem Tische eine brennende Lampe mit Schirm. Im Hintergrund eine offene Tür, die ins Speisezimmer führt. Der Tisch drinnen, mit der Lampe darauf, ist zum Abendessen gedeckt.
Billing sitzt drin am Eßtisch mit einer Serviette unter dem Kinn. Frau Stockmann steht am Tisch und reicht ihm eine Schüssel mit einem großen Stück Rinderbraten. Die übrigen Plätze am Tisch sind leer; das Tischzeug ist in Unordnung wie nach einer beendeten Mahlzeit.
Frau Stockmann. Ja, wenn Sie eine Stunde zu spät kommen, Herr Billing, dann müssen Sie mit kaltem Essen vorlieb nehmen.
Billing essend. Es schmeckt ganz ausgezeichnet, – ganz großartig.
Frau Stockmann. Sie wissen ja, wie genau Stockmann auf pünktliche Mahlzeiten hält –
Billing. Das macht mir gar nichts. Ich glaube fast, es schmeckt mir noch besser, wenn ich ganz allein dasitzen und ungestört essen kann.
Frau Stockmann. Na ja, wenn es Ihnen nur schmeckt, so – Horcht nach dem Vorzimmer hin. Da kommt gewiß auch Hovstad.
Billing. Schon möglich.
Stadtvogt Stockmann, im Paletot mit Amtsmütze und Stock, tritt ein.
Stadtvogt. Ergebensten guten Abend, Frau Schwägerin.
Frau Stockmann tritt ins Wohnzimmer. Ei sieh da, guten Abend; Sie sind's? Das ist hübsch von Ihnen, daß Sie sich mal bei uns sehen lassen.
Stadtvogt. Ich bin gerade vorbeigegangen und da – Mit einem Blick auf das Speisezimmer. Aber – Sie haben Gesellschaft, wie es scheint.
Frau Stockmann etwas verlegen. O, durchaus nicht; das ist reiner Zufall. Rasch. Wollen Sie nicht eintreten und einen Bissen mitessen?
Stadtvogt. Ich? Nein, vielen Dank.