Maigret und das Gespenst. Georges Simenon
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Sie blickte den Kommissar mit einer gewissen Befriedigung an, als wollte sie sagen:
»Mag sein, dass Sie in Ihrer Laufbahn schon einiges erlebt haben, aber auf so etwas waren Sie nicht gefasst, geben Sie’s zu!«
Und das stimmte. Maigret und Lapointe konnten nur verwunderte Blicke wechseln.
Maigret dachte daran, dass seine Frau jetzt bei Madame Lognon war, die mit Vornamen Solange hieß, darum bemüht, sie zu trösten, und sicherlich dabei, die Wohnung aufzuräumen!
»Glauben Sie, dass sie das Haus gemeinsam mit ihm verlassen hat?«
»Nein, ganz sicher nicht. Ich habe gute Ohren. Da war nur eine Person, ein Mann …«
»Hat er Ihnen seinen Namen zugerufen?«
»Nein. Er sagte immer:
›Vierter Stock!‹
Ich kannte seine Stimme. Er war übrigens der Einzige, der das sagte.«
»Hätte sie vor ihm fortgehen können?«
»Nein. Ich habe letzte Nacht nur einmal die Tür geöffnet, um halb zwölf, für die Leute vom dritten Stock, die aus dem Kino zurückkamen.«
»Ist sie vielleicht weggegangen, nachdem sie die Schüsse gehört hatte?«
»Das ist die einzige Erklärung. Als ich den Verwundeten auf dem Gehsteig sah, bin ich gleich in die Loge gestürzt, um die Polizei zu rufen … Ich habe überlegt, ob ich die Haustür schließen sollte, habe es aber nicht gewagt … Ich hatte das Gefühl, damit den armen Mann im Stich zu lassen …«
»Haben Sie sich über ihn gebeugt, um zu sehen, ob er tot war?«
»Es ist mir sehr schwergefallen, denn mir graut vor Blut. Aber ich habe es getan.«
»War er bei Bewusstsein?«
»Ich weiß es nicht.«
»Hat er etwas gesagt?«
»Seine Lippen haben sich bewegt. Ich spürte deutlich, dass er etwas sagen wollte. Ich glaubte, ein Wort zu verstehen, aber ich habe mich bestimmt getäuscht, denn es ergibt keinen Sinn … Vielleicht war er im Delirium …«
»Was für ein Wort?«
»Gespenst.«
Sie errötete, als fürchtete sie, der Kommissar und der Inspektor könnten sich über sie mokieren oder denken, sie habe all das nur erfunden.
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