Mbappé. Luca Caioli
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Auch RC Lens buhlte um das Talent. Die Ankunft von Reda Hammache erleichterte die Kontaktaufnahme, und die Familie unternahm schließlich im Juni 2010 die Reise in den Norden. Sie wurden von Trainingsleiter Marc Westerloppe begrüßt, der dafür bekannt war, in seiner Zeit bei Le Mans die Karriere von Didier Drogba lanciert zu haben. „Wir verbrachten den Morgen zusammen, am Nachmittag nahm Kylian dann an einem Spiel unserer U12 und ein paar anderer Gastspieler teil. Er war atemberaubend in diesem Spiel. Ich hatte bereits einen Monat zuvor die Chance gehabt, ihn für seinen Klub spielen zu sehen, aber an diesem Tag machte er Sachen, die ich von einem Jungen in seinem Alter noch nie gesehen hatte. Ihn zu verpflichten, hatte oberste Priorität, und ich setzte umgehend meine Vorgesetzten in Kenntnis.“
In der folgenden Saison legten sich die Kandidaten noch mehr ins Zeug. PSG bot Kylian an, ihn zu einem Turnier in Spanien mitzunehmen, aber er folgte stattdessen dem Ruf von Caen und spielte bei der Jean-Pingeon Challenge, wo er zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Zwischen September 2010 und Juni 2011 schalteten sich noch AS Monaco, FC Sochaux und Girondins Bordeaux, an deren „Cap Girondins“-Trainingslagern Kylian mehrfach teilgenommen hatte, in die Verhandlungen ein, ebenso Chelsea, das sich als erster großer Klub aus dem Ausland in Stellung brachte. Im Frühling 2011 wurde er von den Londonern eingeladen, eine Woche in ihrem Trainingszentrum Cobham zu verbringen. Es war eine einmalige Erfahrung: Der kleine Wunderknabe bekam Einblick in das Team, das damals von Carlo Ancelotti betreut wurde, lernte Didier Drogba kennen und durfte sich in einem Freundschaftsspiel gegen die U12 von Charlton, das man mit 7:0 gewann, das Trikot der Blues überstreifen.
Aber Chelsea würde den Jackpot nicht gewinnen. Der Mbappé-Clan verfolgte die Sache nicht weiter. „Das hätte für den Kleinen und seine Eltern eine zu große Umwälzung bedeutet. Ohnehin hatten sie bis dahin den Kreis der Kandidaten längst auf zwei Vereine eingegrenzt“, bestätigt ein Insider. Es war keine Überraschung, dass es sich dabei um RC Lens und SM Caen handelte. Im Mai 2011 würde die Entscheidung zwischen diesen beiden fallen.
In der letzten Phase trafen sich Kylians Eltern wiederholt mit Vertretern beider Klubs. In Lens aßen sie mehrmals mit Präsident Gervais Martel und Marc Westerloppe, mit dem sie sich gut verstanden, zu Mittag. Das Gleiche taten sie in Caen, wo sie darum baten, den Trainer der ersten Mannschaft, Franck Dumas, kennenzulernen, die einzige Person, wie sie zumindest dachten, die Kylians fußballerische Zukunft langfristig garantieren könnte. Dieses Gespräch sollte sich als entscheidend erweisen: „Franck Dumas traf spät ein und hatte noch nicht gegessen“, erinnert sich Laurent Glaize amüsiert. „Er schlang ein Sandwich hinunter, dann bat er darum, im Sitzungsraum, von wo aus man das Trainingsgelände überblickte, ein Fenster zu öffnen, damit er sich eine Zigarette anzünden konnte. Er schickte seinen Assistenten los, um sich um das Training zu kümmern, denn es war der Tag vor einem entscheidenden Spiel gegen den Abstieg, aber er vertraute seinem Stab und wusste, dass von diesem Treffen viel abhing. Das Meeting dauerte fast drei Stunden, und Franck Dumas war toll! Die Atmosphäre war entspannt, und der Trainer machte seinem Ruf alle Ehre, indem er vor Witz und Humor sprühte. Er nahm die Eltern mit seiner Freundlichkeit und väterlichen Attitüde für sich ein. Er erklärte ihnen, dass ihr Junge in Caen hart arbeiten müsste, dass er sich um ihn kümmern und ihm gestatten würde, in den Profibereich zu wechseln, sobald er bereit dafür wäre, ohne zu zögern, so wie er es einen Monat zuvor mit dem jungen M’Baye Niang gehandhabt hatte, der damals 16 war.“
Fayza, Wilfrid und Kylian reisten frohen Mutes aus der Normandie ab. Ein paar Wochen danach sahen sie ihr gutes Gefühl durch Caens Abschneiden in der Ligue 1 bestätigt: Die Normannen hielten mit einem erfreulichen 15. Platz die Klasse, während der andere Kandidat im Rennen, RC Lens, zusammen mit AS Monaco und Arles-Avignon in die Ligue 2 abstieg. Damit war die Sache geritzt. „Ich werde nie den Moment vergessen, als mein Telefon klingelte“, sagt Laurent Glaize. „Ich war im Urlaub und lag am Pool, als ich Wilfrids Nummer aufleuchten sah. Er sagte zu mir: ,Sie erfahren es als Erster, wir haben uns für Caen entschieden!‘ Nachdem wir zwei Jahre lang hart dafür gearbeitet hatten, war die Freude darüber, den Zuschlag zu erhalten, riesengroß!“
Das Angebot sah vor, Kylian in zwei Jahren, im August 2013, ins Trainingszentrum zu holen, ausgestattet mit einem Ausbildungsvertrag, der automatisch in einen Profivertrag übergehen würde. Caen würde außerdem einen Bonus von 120.000 bzw. 180.000 Euro zahlen, je nachdem, in welcher Liga die erste Mannschaft zu diesem Zeitpunkt spielen würde. Einstweilen aber war nichts unterschrieben, es gab lediglich eine mündliche Vereinbarung ...
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