Chefarzt Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Chefarzt Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg Chefarzt Dr. Norden

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Bett gewacht hatte in der Hoffnung, es möge ihr besser gehen.

      Niko blickte zu Dr. Weigand auf.

      »Ich weiß nicht …«

      »Heute können Sie nichts mehr für Ihre Verlobte tun«, versicherte Matthias schweren Herzens. »Wenn Silje aufwacht, braucht sie einen ausgeruhten Mann, der sie in der Zeit der Rekonvaleszenz unterstützt.«

      »WENN sie wieder aufwacht.« Niko hob die Brille und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Versprechen Sie mir, dass sie heute Nacht nicht stirbt, und ich gehe nach Hause.«

      Es gab durchaus Situationen, in denen Matthias eine Erpressung als legitimes Mittel ansah, seinen Willen durchzusetzen. Diese gehörte nicht dazu. Doch Niko Arzfeld genoss einen Sonderstatus.

      »Sie wissen selbst, dass ich Ihnen dieses Versprechen nicht geben kann. Ich kann nur an Ihren gesunden Menschenverstand appellieren und Ihnen Ruhe empfehlen. Was Sie mit diesem Ratschlag anfangen, bleibt Ihnen überlassen.« Er nickte und machte Anstalten zu gehen.

      Niko stand auf. Seine Ledersohlen knirschten auf dem Asphalt.

      »Natürlich. Bitte verzeihen Sie mir. Normalerweise ist das nicht meine Art. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist.«

      Matthias drehte sich noch einmal um. Ein Lächeln kräuselte die feine Haut um die Augen.

      »Kein Grund, sich zu entschuldigen. Emotionale Ausnahmesituationen machen andere Menschen aus uns. Ich kenne niemanden, der das nicht schon einmal erlebt hat.«

      »Sie sind ein sehr verständnisvoller Mann«, lobte Niko. Seine Stimme vibrierte noch vor Anerkennung, als Matthias den Kopf in den Nacken warf und herzlich lachte.

      »Sagen Sie das mal meiner Freundin. Die wird mindestens genauso lachen wie ich jetzt.«

      »Vordergründig vielleicht.«

      Auch Nikos Mundwinkel zuckten. »Aber tief in ihrem Inneren weiß sie ganz sicher, was sie an Ihnen hat.« Er nickte dem Arzt zu. »Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.« Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging über den Platz vor der Klinik davon.

      Matthias sah ihm sinnend nach, bis sich seine Silhouette zwischen Bäumen und anderen Passanten auflöste.

      *

      Im Gegensatz zu seinen Kollegen konnte sich Dr. Daniel Norden nicht entschließen, die Klinik zu verlassen. Er wanderte von Zimmer zu Zimmer, erkundigte sich nach dem Wohlergehen seiner Patienten. Bei Hans Budai blieb er länger. Trotz intensivmedizinischer Betreuung ging es ihm nicht besser. Es stand in den Sternen, ob er die Nacht überstehen würde.

      Schweren Herzens ließ er Schwester Gesine mit dem Patienten allein. Nach der Desinfektionsdusche machte er sich auf den Weg zu seiner Frau. Vielleicht gab es wenigstens dort gute Nachrichten.

      Tatsächlich saß Fee halb aufrecht im Bett und telefonierte.

      »Ich warne dich. Wenn ich nach Hause zurückkomme, will ich das Haus im Urzustand wiederhaben!«

      Unschwer zu erkennen, mit wem sie sprach. Sie bemerkte Daniel an der Tür und winkte ihn zu sich.

      »Das ist nicht ungerecht«, sagte sie gleichzeitig in den Hörer. »Ich kenne dich gut genug. Ja, ich dich auch. Schlaf gut.« Sie schickte einen Kuss durch den Äther und drückte auf den Knopf mit dem roten Hörer.

      Daniel setzte sich auf die Bettkante.

      »Lass mich raten! Du hast Felix die rote Karte gezeigt.«

      »Ich habe ihn nur gewarnt. Schließlich kenne ich meine Pappenheimer. Lenni hat sie früher viel zu sehr verwöhnt. Und ich habe keine Lust auf eine komplette Haussanierung, nur weil unser Sohn bei uns campiert hat.«

      Ihr Mann betrachtete sie lächelnd.

      »Wenn du dich schon wieder um­ so profane Dinge kümmern kannst, scheint es dir wieder besser zu gehen.«

      Sichtlich überrascht lauschte Fee in sich hinein.

      »Du hast recht. Das habe ich noch gar nicht bemerkt.« Ein Klopfen an der Tür lenkte sie ab. Beim Anblick ihrer Freundin tanzten kleine Fältchen um ihre Augen. »Elena, du bist ja auch noch hier.«

      »Nachdem wir schlecht noch mehr Kollegen in die Höhle des Löwen schicken können, bleibt mir ja gar nichts anderes übrig.«

      »Und ich dachte schon, du bleibst wegen mir«, scherzte Felicitas und wunderte sich selbst darüber, wie schnell sich so ein Körper erholen konnte. »Was hast du denn da Schönes?« Sie deutete auf das Blatt Papier, das in Elenas Hand zitterte.

      »Die Auswertung des Mikrobiologischen Instituts ist endlich da.« Elena zog die Gesichtsmaske vom Kopf. Erst jetzt sahen Daniel und Fee, dass ihre Freundin strahlte wie die Sonne persönlich. »Negativ. Du hast keine Schweinegrippe und auch sonst keine ansteckenden Krankheiten.«

      In einem Anfall von Euphorie beugte sich Daniel über seine Frau und wollte sie küssen. Die Plastikmaske traf auf den Mundschutz.

      Fee lachte.

      »Nicht sehr romantisch, so ein Astronautenkuss.« Sie nahm den Mundschutz ab, half Daniel, seinen Schutz abzustreifen. Endlich war der Weg frei.

      Diskret senkte Elena den Blick. Ihre Gedanken wanderten zu ihrem Mann, ihrer Familie. Ein Wiedersehen war in greifbare Nähe gerückt. Nicht, dass sie Fee und Daniel ihr Glück nicht gönnte. Trotzdem wünschte auch sie sich nichts sehnlicher, als diesem Gefängnis endlich zu entkommen.

      Zum Glück ging der schwache Moment vorüber, und sie konnte schon wieder lächeln, als sich Fee und Daniel voneinander lösten.

      »Und woher kam dann das Fieber?«, erkundigte sich Felicitas.

      »Wer von uns beiden hat den Facharzt in Kinder- und Jugendpsychiatrie?«

      Fee neigte den Kopf. Eine blonde Strähne fiel ihr ins Gesicht. Abwesend wischte sie sie weg.

      »Du meinst, das war eine psychosomatische Reaktion?« Um ein Haar hätte sie laut herausgelacht. »Entschuldige bitte, aber so ein zartes Pflänzchen bin ich nun auch wieder nicht.«

      »Offenbar doch«, widersprach Daniel. »Wahrscheinlich hast du so sehr mit Fynn mitgelitten, dir solche Vorwürfe gemacht, dass du die gleichen Symptome wie er entwickelt hast.«

      Fee verzog den Mund.

      »Richtig. Jetzt erinnere ich mich, Studien zu diesem Thema gelesen zu haben. Aber ehrlich gesagt habe ich das für Geschichten aus dem Märchenreich gehalten.« Sie seufzte. »Ein Glück, dass mir das nicht bei jedem meiner Patienten passiert. Sonst könnte ich meinen Beruf an den Nagel hängen.«

      Sie hatte kaum ausgesprochen, als eine Stimme vom Flur hereinwehte.

      »Sie wollen aufhören?« Die Hoffnung färbte Lammers Stimme warm.

      Seine Miene war fast freundlich, als er den Kopf durch die Tür steckte.

      »Das mit dem Lauschen müssen Sie noch üben«, entfuhr es Dr. Norden.

      Er

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