Missouri. Christine Wunnicke
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Seit acht Jahren lauerte man darauf, den Dichter endlich zu ertappen. Ein Rezensent von Thirst hatte ihn einst Fatal Fortescue getauft und der Name war hängen geblieben, doch niemand, weder die Väter noch die Polizei noch Jeremy, wurde je Zeuge auch nur der geringsten Unziemlichkeit. Grüne Augen, schwarzes Haar, Mundfaulheit und eine Vorliebe für Trauerkleidung waren nicht strafbar; auch Belladonna und Laudanum nicht. Nie fand man Fortescue im Streit. Nie erlaubte er sich Liebeshändel oder Duelle. Zähneknirschend brütete Scotland Yard über seinen Gedichten, in der Hoffnung, ihm hier auf die Schliche zu kommen; doch auch auf dem Papier fand man nichts, was Fatal Fortescues Sünden verraten hätte.
«Gib mir den Pudel, Darling», bat Douglas den Sohn des Lord Warrington, gut in Hörweite von Lord Warringtons Spitzel. Lord Warringtons Sohn hob den Pudel auf und setzte ihn auf Douglas’ Schoß. «Danke», sagte der Dichter. Der Liebling kniete noch neben seinem Sessel. Douglas streckte die Hand aus und kraulte Lord Warringtons Sohn einen Augenblick lang hinter dem Ohr. Dann wechselte er seufzend zum Pudel. Lord Warringtons Sohn kicherte. Douglas kraulte den Pudel und schenkte Lord Warringtons Spitzel ein langes müdes Lächeln. Es war ebenfalls nicht strafbar, Lord Warringtons chloroformiertes Nesthäkchen hinter dem Ohr zu kraulen; dessen war sich Douglas Fortescue gewiss.
«Was tust du mit den Burschen?», fragte Jeremy Jahr um Jahr.
«Oh», sagte Douglas immer wieder, «ich trinke nur ihr vergiftetes Blut.»
«Gib mir eine Antwort», rief Jeremy. Douglas gähnte. «Nichts, Jeremy. Ich tue nichts mit ihnen. Ich schaue sie an, und sollte ich mich gerade freundlich fühlen, so denke ich mir bisweilen meinen Teil.»
«Was denkst du?», fragte Jeremy.
«Nichts, Darling. Wer behauptet, dass ich mich je freundlich fühle?»
Und so endete dieses immer gleiche Gespräch.
Nun war Douglas Fortescue dreißig Jahre alt und sein siebentes Buch war erschienen. Man veranstaltete ihm zu Ehren ein kleines Feuerwerk im Regent’s Park. Die Pfauen und Affen schrien in der Menagerie um die Wette. «Ein Prosit», sagte Douglas, «auf mich und die neue Zeit und die arbeitsteilige Dichtkunst.» Er stieß an, Milch gegen Champagner, mit Lord Warringtons Sohn; auf dessen Träumen beruhte The Waltz.
«Das geht nicht gut aus», flüsterte Jeremy, als man wieder im Haus war und weiter den Deutschen tanzte, wie man ihn tanzte seit Jahren.
«Nicht gut?», fragte Douglas. «Aha. Nun denn.»
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