Die Residentur. Iva Prochazkova
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Die beiden gingen nicht dicht nebeneinander her, aber auch nicht in allzu großem Abstand, damit sie nicht unnötig laut sprechen mussten. Sie verließen den Gang mit dem Werkzeug und betraten die Lebensmittelabteilung: zwei Kunden, deren Wege sich zufällig gekreuzt hatten und die demnächst wieder unterschiedliche Richtungen einschlagen würden.
„Kriminalhauptkommissarin Alte“, kam Jewgeni auf ihr ursprüngliches Thema zurück. „Wer ist das? Zu der hab ich nirgends was gefunden.“
„Die hat noch nie was Größeres als ‚Hausschlachtungen‘ gemacht.“
„Und wird sie jetzt loslegen?“
„Sie hat keine Anhaltspunkte.“
„Haben wir was, das wir gegen sie verwenden könnten?“
„Sie hatte ’ne geheime Affäre mit ’nem verheirateten Mann, angeblich soll sogar ein Kind unterwegs gewesen sein, aber das ist schief gegangen, der brave Gemahl ist zurück an den heimischen Herd und von dem Kind keine Spur. Gerade ist sie, glaub ich, Single. Sieht so aus, als ob sie ihre ganze Energie in die Arbeit steckt. Aber mit der Geschichte jetzt kommt sie garantiert nicht zurande. Der Arojan-Fall ist gleich mehrere Nummern größer als alles, was sie jemals gemacht hat.“
„Also kein Grund zur Beunruhigung?“
„Ich red noch mal mit ihr und mit Jukl.“ Ludvík war bei den italienischen Spezialitäten stehengeblieben. Er nahm eine Dose Dorschleber aus dem Regal. „Die mag meine Frau so gern“, sagte er. Jewgeni schnappte sich eine Packung Nudeln und ein Glas Oliven. Beides legte er in seinen Wagen und ging in Richtung Kasse. Wie üblich bemühte er sich, das Treffen nicht in die Länge zu ziehen. Alles Nötige hatten sie besprochen. Über manche Dinge hatte er mit Ludvík absichtlich nicht geredet, nach anderen hatte er nicht gefragt, weil er dazu Informationen aus anderen Quellen hatte. Blieb nur noch ein Punkt.
„Und die Vergütung ist in Ordnung?“, fragte er.
„Mehr als das“, antwortete Ludvík.
Jewgeni lächelte. „Jedem nach seinen Leistungen und Verdiensten“, griff er Ludvíks Ausspruch auf und fügte ernst hinzu: „Ich bedanke mich für die fruchtbare Zusammenarbeit.“
Ludvík überholte ihn, am Ende des Gangs blieb er stehen und sah sich um. „Ich hab zu danken“, sagte er. Es klang wie üblich trocken, aber der Gesichtsausdruck, mit dem er seine Worte begleitete, war diesmal kein bisschen reserviert.
„Also, Ludvík, machen Sie’s gut.“ Jewgeni hob zum Abschied die Hand.
„Sie auch.“
Ihre Wege trennten sich. Ludvík bog in den nächsten Gang ein, Jewgeni ging zur Kasse. Als er bezahlt hatte und gerade hinausgehen wollte, sah er, wie Ludvík in der Textilabteilung stand und einen Morgenmantel anprobierte. Auch von Weitem sah man, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Unauffälliges Kakaobraun stand ihm gut.
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