Denkspiele. Ines Moser-Will
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»Wer rastet, der rostet.« Das gilt gewiss auch für das Gehirn. Wenn es nicht angemessen gefordert wird, nimmt die geistige Leistungsfähigkeit allmählich ab. Der richtige Umgang mit dem Gehirn ist deshalb von größter Wichtigkeit. Training ist sicher ein Schlüssel zu einem guten Gedächtnis, zu hoher Konzentrationsfähigkeit, rascher Aufnahme und Verarbeitung neuer Informationen, kreativen Ideen, um den Alltag zu meistern und ihm viel Lebensfreude abzugewinnen und nicht zuletzt zu besserer Gesundheit.
Doch ebenso viel Beachtung gebührt dem Trinken, den Kohlenhydraten, der Sauerstoffzufuhr und regelmäßiger Bewegung.
Täglich sollten Sie mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen und zum Trinkgefäß greifen, noch bevor Sie Durst empfinden. Für optimale Denkleistung muss das Gehirn reichlich durchblutet und mit Nährstoffen versehen werden. Bei dickflüssigem Blut ist die Versorgung gefährdet.
Da das Gehirn keine Energiereserven bilden und Fett nicht verwerten kann, muss es laufend mit Kohlenhydraten versorgt werden (Getreide, Kartoffeln, Reis, Gemüse).
»Das Gehirn lüften« sollten Sie wörtlich nehmen, regelmäßig Sauerstoff tanken und sich täglich genügend und vernünftig bewegen. All das bringt Ihr Gehirn bereits ordentlich in Schwung. Für optimale geistige Leistung muss es zusätzlich mit ausgewählten Übungen aktiviert (angekurbelt!) werden. 5 bis 15 Minuten genügen. Andauerndes Aktivieren bringt keinen weiteren Nutzen, kann sogar das Gegenteil bewirken, nämlich das Abfallen der geistigen Leistungsfähigkeit wegen Ermüdung, Routine und Langeweile.
Wie viele n und N haben Sie markiert?
(Lösung "Lösungen zu »Einstieg«")
Dieser Text, der wiederholt gelesen werden sollte, wurde nur durch das Streichen von Buchstaben verunstaltet! – Ausgezeichnet! Sie schufen dadurch eine weitere Übung: »Erschwertes Lesen«. Zum Ankurbeln (Aktivieren) der Gehirnleistung nehmen Sie irgendeinen Text zur Hand und markieren einen von Ihnen bestimmten Buchstaben (a / l / s) oder eine Buchstabenfolge (ei / he / ie) und so weiter.
Mit den Sinnesorganen werden Reize (Informationen) aus der Umwelt wahrgenommen. Je mehr Sinne an der Aufnahme von Informationen beteiligt sind, umso reicher ist die Verarbeitung zur Abspeicherung ins (Langzeit-)Gedächtnis.
Die folgende Tabelle zeigt in Prozenten, wie die Informationsspeicherung je nach Anzahl der daran beteiligten Sinne, eventuell verbunden mit zusätzlichem Handeln, erhöht wird. Es sind Durchschnittszahlen, die von Mensch zu Mensch variieren.
Die folgenden Fachausdrücke bezeichnen die verschiedenen Möglichkeiten, die Umwelt durch die fünf Sinne wahrzunehmen. Diese Begriffe werden häufig in Fernsehsendungen und in Zeitungsartikeln verwendet.
visuell | = | mit dem Sehsinn |
akustisch | = | mit dem Hörsinn |
haptisch | = | mit dem Tastsinn |
kinästhetisch | = | mit der Tiefensensibilität |
olfaktorisch | = | mit dem Geruchssinn |
gustatorisch | = | mit dem Geschmackssinn |
Spricht man vom »6. Sinn« eines Menschen, meint man damit die Fähigkeit, die richtige Entscheidung »aus dem Bauch heraus« zu fällen oder telepathische, hellseherische Fähigkeiten.
Biologen benutzen den Ausdruck »6. Sinn«, um magnetische und elektrische Sinneswahrnehmungen von Tieren zu beschreiben, wie zum Beispiel der Wärmesinn der Klapperschlange oder der Schwingungssinn der Webspinne.
Es lohnt sich, die Sinne bewusst einzusetzen und zu pflegen. Es ist erwiesen, dass die geistige Leistungsfähigkeit bei Personen mit Seh- oder Höreinbußen abnimmt, aber nach einer Korrektur (Brille, Hörgerät oder Operation des Grauen Stars) sich wieder verbessert.
Was hört ohne Ohren, spricht ohne Mund und antwortet in allen Sprachen?
Antwort = richtige Reihenfolge von O H C E
Zitat:
Wie lautet der folgende Satz von Ernst Jünger?
(Schriftsteller, 1895–1998)
Jede Buchstabengruppe ergibt ein Wort.
EID HAWER LEHITAFU ÖHTREG ZU NED
RADAPEISCHISEN GUNETEND.
(siehe weiter Seite 70)
Transformation bedeutet, schwierige Informationen in Verständliches umzuwandeln und so anschaulich zu machen, wie zum Beispiel bei der Aufgabe oben.
Tipp
Zum Ablenken von lästigen Gedanken denken Sie
über etwas ganz Einfaches intensiv nach,
zum Beispiel über einen Teelöffel, ein Klebeband,
eine Schokolade, einen Buchstaben,
über Faulheit und so weiter.
In einer weltweiten Studie wurde erforscht, welche Fähigkeiten bei geistig gesunden, 100-jährigen Menschen eine besonders wichtige Rolle spielten. Egal aus welchem Kulturkreis die Probanden stammten, nahm durchweg der gewandte Umgang mit der Sprache einen Spitzenplatz ein.
Das ist keine neue Erkenntnis, bereits Konfuzius (500 v. Chr.) sagte in seinem »Buch der Gespräche«: »Wenn die Sprache nicht stimmt, dann ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist.« Und damit ist bereits alles gesagt! Wer seine Gedanken nicht eindeutig, klar und treffend formulieren kann oder lange nach passenden Worten suchen muss, wird bald übergangen und steht abseits. Im besten Fall ist er »einfach dabei« und hat sich anzupassen und zu schlucken, was entschieden wird. Er wird zur Randfigur, und seine Bedürfnisse werden höchstens noch zufällig berücksichtigt.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung einer ähnlichen Situation: Sie halten sich in einem fremdsprachigen Gebiet auf und haben nur mäßige Kenntnisse dieser Sprache. Damit Sie Ihr Anliegen erfolgreich oder mindestens befriedigend vortragen können, sind Sie voll auf das Wohlwollen Ihrer Gesprächspartner angewiesen.