Präsentationen erfolgreich gestalten und halten. Matthias Garten

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den Präsentationen, da hier eine Person etwas vorträgt und dabei Visualisierungen einsetzt. Dies wird hier nicht thematisiert – so viel sei aber gesagt: Eine übliche Vortragspräsentation im Internet funktioniert nur bedingt. Der Ablenkungsfaktor ist sehr hoch, sodass die Teilnehmer sehr schnell wegzappen. Webinar-Profis gehen deshalb mittlerweile dazu über, zahlreiche Interaktionen in das Webinar einzubauen, um das Interesse der Teilnehmer hoch zu halten. Damit kommen sie weg von der bloßen Vortragspräsentation und hin zum wirklichen Web-Seminar, so wie es vom Namensursprung her auch eigentlich gedacht ist.

      Unterschiedliche Zielsetzungen – verschiedene Klassen von Präsentationen

      Es ist wichtig, einen Blick auf die Unterschiedlichkeit von Präsentationen zu werfen. Jede Präsentationsart erfordert aufgrund ihrer spezifischen Zielsetzung einen anderen Aufbau, eine andere Aufbereitung der Inhalte und eine andere Gestaltung und Inszenierung. Beispielsweise muss eine Messepräsentation, mit der Zuschauer an den Messestand gezogen werden sollen, anders aussehen als eine unternehmensinterne Projektpräsentation vor einem Leitungsausschuss. Bei der Messepräsentation sollen Neugier und Interesse geweckt werden, bei der Projektpräsentation geht es darum, klare Informationen zu liefern, sodass Fortschritte erkennbar werden und über das weitere Budget entschieden werden kann.

      Prinzipiell unterscheiden wir drei Klassen von Präsentationen:

      ■ Informationspräsentationen

      ■ Unterhaltungspräsentationen

      ■ Überzeugungspräsentationen

      Schon die römischen Rhetoriker der Antike haben hinsichtlich der Wirkungsweise einer Rede zwischen belehren (docere), erfreuen (delectare) und bewegen (movere) unterschieden. Die Entsprechungen im Bereich Präsentationen sind die Informations-, die Unterhaltungs- und die Überzeugungspräsentation. Nicht immer kommen sie in Reinform vor, es kann sie auch in einer Mischung geben. Empfehlenswert ist es, immer einen deutlichen Schwerpunkt zu setzen. Im Business-Kontext haben wir meistens mit Informations- und Überzeugungspräsentationen zu tun.

      Mit Informationspräsentationen Wissen vermitteln

      Informationspräsentationen trifft man hauptsächlich im Bereich Training und Weiterbildung oder in Lehre und Forschung an. Diese Klasse von Präsentationen ist in der Regel sehr sachbezogen und hat als oberstes Ziel die Wissensvermittlung. Dementsprechend wichtig sind die dargebotenen Inhalte. Das Design, der Präsentationsrahmen und der persönliche Auftritt des Präsentators sind zweitrangig. Bei einer Informationspräsentation ist Ihr Ziel, Sachkenntnisse und Erkenntnisse weiterzugeben. Beispielsweise legen Sie dar, wie ein Otto-Motor, eine Solaranlage oder das Finanzierungsinstrument Factoring funktioniert.

      Eine Vorlesung ist eine typische Informationspräsentation, wobei manch ein Dozent zu 100 Prozent „belehrt“, während ein Kollege vielleicht zu 80 Prozent doziert und 20 Prozent Unterhaltung beimischt.

      Mit Unterhaltungspräsentationen Vergnügen steigern

      Unterhaltungspräsentationen dienen dem Vergnügen der Zuschauer. Sie finden sich weniger im Geschäftsbereich. Die Regeln für solche Präsentationen kommen aus dem Comedy-Bereich und lassen sich gut von dort übernehmen. Diese Art von Präsentation wird hier nicht vertieft. Unterhaltung und Humor können natürlich auch für Informations- und Überzeugungspräsentationen interessant sein, weil dies auflockernd wirkt. Mein Tipp an dieser Stelle: Wenn Sie einen guten Gag, einen amüsanten Text, ein lustiges Bild oder Video gesehen haben, speichern Sie es ab. Vielleicht passt es ja irgendwann einmal in eine Ihrer Präsentationen.

      Mit Überzeugungspräsentationen Zuschauer beeinflussen

      Bei Überzeugungspräsentationen geht es darum, die Zuhörer von etwas zu überzeugen. Die Ziele sind häufig, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu verkaufen oder andere Menschen für eine Idee, ein Projekt oder die Beschäftigung mit einem Thema zu gewinnen und ihre Einstellung zu verändern. Manchmal beschränkt sich das Ziel darauf, Bewusstsein für ein Thema oder ein Problem zu schaffen. Es kann genügen, die Zuschauer zum Nachdenken zu bringen. In anderen Fällen geht es darum, eine Entscheidung herbeizuführen.

      Sobald Sie das Ziel verfolgen, in den Zuschauern ein Kaufinteresse bzw. einen Kaufwunsch zu wecken, eine Verhaltensänderung, eine Einstellungs- oder Meinungsänderung herbeizuführen, handelt es sich um eine Überzeugungspräsentation. Wenn Sie in diesem Zusammenhang auch Informationen und Wissen weitergeben, soll das lediglich die Überzeugungskraft der Präsentation verstärken.

      Circa 80 Prozent aller Präsentationen im Business-Kontext fallen in den Bereich der Überzeugungspräsentationen. Dazu gehören Verkaufs-, Marketing-, Presse-, Unternehmens-, Finanz- und Trainingspräsentationen.

      Von rational bis emotional, von statisch bis dynamisch

      Die Betrachtung verschiedener Präsentationsarten hinsichtlich der beiden Merkmalspaare statisch/dynamisch und rational/emotional ist in der „Garten-Landkarte der Präsentationen“ veranschaulicht.

      Auf der x-Achse findet sich die Bandbreite von sehr rationalen bis hin zu sehr emotionalen Präsentationen. Mit „rational“ ist gemeint, dass der Sachbezug im Vordergrund steht und vor allem Zahlen, Daten und Fakten dargelegt werden. Derart sachbezogene Präsentationen haben eine stringente Struktur und logische Argumentationsketten. Aufgestellte Thesen werden untermauert, sei es mit Statistiken, Diagrammen oder Studien. Am anderen Ende wird es „emotional“. Gefühlsbetonte Präsentationen sind darauf ausgelegt, die Zuschauer zu berühren, zu bewegen, zu begeistern und auch zu motivieren.

      Auf der y-Achse ist die Spanne von ausgesprochen statisch in der Gestaltungsweise bis hin zu ausgesprochen dynamisch aufgezogen. „Statisch“ meint unbewegte PowerPoint-Folien, Schautafeln und Bilder. „Dynamisch“ sind Animationen und Videosequenzen. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, denken Sie bitte an Videoclips oder Fernsehshows mit viel Action, Licht, Rauch und Musik. Der Zuschauer soll mit Effekten eingefangen und in eine Hochstimmung versetzt werden. Wenn man bewusst auf Animationen verzichten will, so tut man dies im rationalen Bereich, um nicht vom Inhalt abzulenken und nicht an Seriosität einzubüßen. Der Grund im emotionalen Bereich liegt darin, dass der Fokus beim Referenten bleiben soll – nichts soll die Zuschauer von ihm ablenken.

      Wenn Sie sich die Abbildung 4 ansehen:

      ■ Wo siedeln Sie Ihre (bisherigen) Präsentationen an?

      ■ Die Beantwortung dieser Frage gibt Ihnen einen ersten Hinweis, welcher Präsentationsstil von Ihnen bevorzugt werden sollte, weil er Ihrem üblichen Stil entspricht.

      1.3 Die vier Phasen der Presentation-Booster-Methode

      Die meisten Menschen, die eine Präsentation halten sollen, sitzen zunächst vor einem leeren Blatt und überlegen angestrengt, wie sie beginnen sollen. Andere legen gleich los, füllen Seite auf Seite stehen dann vor der Aufgabe, dem Ganzen eine sinnvolle Struktur zu geben. Wie ist es bei Ihnen?

      Gibt es überhaupt eine optimale Vorgehensweise für die Vorbereitung einer Präsentation? Wie sollten Sie beginnen? Was sollten Sie berücksichtigen? Wie lässt sich der Vorbereitungsaufwand reduzieren?

      Die

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