Projektmanagement für Faulenzer. Питер Тейлор
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Aus dem »Dschungelbuch« erklärt
Schubidu: Lassen Sie sich von einem großartigen Charakterdarsteller inspirieren.
Kennen Sie die Szene aus dem Dschungelbuch, einem der großartigen Zeichentrickfilme der Disneystudios1, in der Balu der Bär dem kleinen Mogli ein Lied vorsingt, um dessen Sorgen zu vertreiben?
In dem Lied rät Balu dazu, sich auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu konzentrieren, sich zu entspannen und es mit Ruhe und Gemütlichkeit zu probieren, anstatt nach Dingen zu streben, die der Mühe nicht wert sind oder die man nicht haben kann. Kurzum: Balu versucht Mogli zu erklären, dass er sich das Leben sehr viel leichter machen kann, wenn er die gute alte 80 : 20-Regel beherzigt.
Für mich ist das Lied »Probier’s mal mit Gemütlichkeit« das passende musikalische Motto für produktives Faulenzen. Lesen Sie sich bei Gelegenheit unbedingt einmal den Liedtext durch. Machen Sie sich einen gemütlichen Abend auf der Couch, schauen Sie sich den Film noch einmal an und schwelgen Sie in Kindheitserinnerungen. Und lassen Sie sich von dem Bären Balu erklären, weshalb Sie es mit Ruhe und Gemütlichkeit probieren sollten: Denn mit Gemütlichkeit kommt auch das Glück zu Ihnen.
Schubidumfassender kann man produktives Faulenzen wirklich nicht erklären.
1Am 18. Oktober 1967 wurde der von den Walt-Disney-Studios produzierte Zeichentrickfilm Das Dschungelbuch erstmals ausgestrahlt. Es war der 19. Zeichentrickfilm der Studios und der letzte, der von Walt Disney selbst produziert wurde. Disney verstarb noch während der Produktion. Der Film basiert auf den Dschungelbuch-Geschichten von Rudyard Kipling über den kleinen Jungen Mogli, der im Dschungel bei einer Wolfsfamilie aufwächst. Der Zeichentrickfilm zählt zu den beliebtesten Disneyproduktionen und enthält neben dem Lied »Probier’s mal mit Gemütlichkeit« noch einige weitere Klassiker, zum Beispiel »Ich wär so gern wie du«. Die meisten Lieder stammen aus der Feder von Richard M. Sherman und Robert B. Sherman.
Ist Schummeln erlaubt?
Der einzige Mensch, der Sie beschummeln kann, sind Sie selbst.1 Es ist Ihre Entscheidung!
Soll das etwa heißen, Sie denken jetzt schon ans Faulenzen? Zeigt die Kombination aus Klugheit und Faulheit bereits Wirkung?
Sie überlegen sich also, ob Sie dieses Buch tatsächlich von vorne bis hinten lesen müssen. Ob es notwendig ist, sich ausführlich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen, jeden Gedanken nachzuvollziehen und während Ihrer Projektarbeit auch noch Experimente anzustellen, um erleuchtet zu werden und endlich produktiv faulenzen zu können. In Anbetracht dessen, dass Sie aus diesem Buch erfahren möchten, wie Sie es sich in Ihrem bequemen Bürosessel gemütlich machen können, erscheint Ihnen das vermutlich recht mühsam und arbeitsintensiv.
Vielleicht gehören Sie auch zu der Sorte Leser, die gar nicht anders kann, als sofort auf die letzte Seite zu blättern, um zu erfahren, wie die Geschichte ausgeht. Oder Sie möchten nachsehen, ob auf der letzten Seite eine Zusammenfassung oder ein Fazit zu finden ist, damit Sie sicher sein können, dass das Buch seinen Preis wert ist, bevor Sie Ihr sauer verdientes Geld dafür ausgeben.
Womöglich haben Sie auch gerade einen Kurs in Projektmanagement belegt und haben eine wichtige Studienarbeit abzuliefern, vor der Sie sich – wie schon so oft – bis zum letzten Moment gedrückt haben. Und jetzt brauchen Sie ganz dringend möglichst viele kompetent klingende Aussagen und schlaue Zitate zu dem Thema, damit Sie Ihren Abgabetermin einhalten können und eine passable Note erhalten.
Aus welchem Grund auch immer Sie schummeln möchten, freue ich mich, Ihnen als verkaufstüchtiger und eigennütziger Autor genau die Antwort geben zu können, die Sie hören beziehungsweise lesen möchten:
Ja, selbstverständlich! Schummeln ist erlaubt.
Sie dürfen gerne sofort das Kapitel »Produktives Faulenzen leicht gemacht« aufschlagen. Hier ist alles, was Sie wissen müssen, übersichtlich zusammengefasst.
Eines noch, bevor Sie weiterblättern: Wenn Sie Zeit und Lust haben, sollten Sie das nächste Kapitel irgendwann doch noch lesen. Zum einen gibt es den Ausgangspunkt und den Rahmen für die weiteren Kapitel vor, zum anderen enthält es einige sehr kluge Sprüche und nützliche Ideen, die sich für Sie als äußerst hilfreich erweisen könnten. Und außerdem habe ich mir schließlich auch die Mühe gemacht, dieses Buch zu schreiben, also könnten Sie sich ruhig die Mühe machen, es zu lesen. Sonst bin ich vielleicht beleidigt.
Nun gut. Jetzt dürfen Sie machen, was Sie wollen. Wir unterhalten uns auf der nächsten Seite weiter – oder auf den letzten Seiten des Buches. Bis dann!
1Frei nach Ralph Waldo Emerson (1803 – 1882): »It is impossible for a man to be cheated by anyone but himself.«
Die Dinosaurier-Theorie
Möglicherweise hat sich Richard Owen doch geirrt.1 Es gibt eine Alternative zu der konventionellen Meinung …
Ich vertrete eine bestimmte Theorie, und auf dieser baut dieses Buch auf. Es ist meine ganz eigene Theorie, nicht die eines anderen, und wie sie lautet, erfahren Sie gleich. Sind Sie bereit?
Zuerst die Theorie von Miss Anne Elk: »Jeder Brontosaurier ist vorne dünn, in der Mitte viel, viel dicker und am hinteren Ende wieder dünn. Das ist meine Theorie, meine eigene, sie gehört mir, und zwar mir ganz allein.« (Monty Python)
Vom Standpunkt des produktiven Faulenzens aus betrachtet, lautet die für Projekte geltende Theorie: »Jedes Projekt ist vorne dick, in der Mitte viel, viel dünner und am hinteren Ende wieder dick.«
Was ich damit sagen will, ist Folgendes: Unter Berücksichtigung der produktiven Faulenzerregel investiert ein kluger Projektmanager den Großteil seiner Zeit und Energie in die kritischen Projektphasen, das heißt in die Anfangs- und Schlussphase, während er sich in der weniger kritischen Mittelphase entsprechend weniger einbringt. In dieser Phase sollte es genügend andere Leute geben, die sich um die schweißtreibenden, anstrengenden Jobs kümmern, und Sie haben sich eine kleine Erholungspause sicherlich redlich verdient.
Ich habe noch eine zweite Theorie in petto (wie Miss Anne Elk2 übrigens auch): »Wenn Sie einen Brontosaurier von A nach B befördern möchten, reiten Sie ihn – und tragen ihn nicht von A nach B!«
Was ich Ihnen jetzt damit wieder sagen will, ist Folgendes: Als schlauer Projektmanager steuern Sie ihr Projekt dorthin, wohin Sie es haben möchten. Jegliche Versuche, Ihr schweres, Ihr unglaublich schweres Projekt ins Ziel zu tragen, enden wahrscheinlich nur damit,