Grundlagen erfolgreicher Mitarbeiterführung. Hartmut Laufer
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Intuitiv entscheiden zu können, ist nicht mit unkritischem Wagemut, unbegründeten Einschätzungen oder Rechthaberei zu verwechseln.
Risiken intuitiven Entscheidens
Die hauptsächlichen Risiken intuitiver Entscheidungen liegen darin, dass sie unter Umständen auf irrelevanten Einzelerfahrungen aufbauen: Eine bestimmte Entscheidung kann bei einem früheren Problem absolut richtig gewesen sein, bei einem ähnlichen Fall mit anderen Rahmenbedingungen sich hingegen als völlig falsch erweisen. Durch wohl überlegtes Abwägen der aktuellen Gegebenheiten hätte sich diese Fehlentscheidung möglicherweise vermeiden lassen.
Aber auch die Fähigkeit, sich intuitiv richtig zu entscheiden, ist trainierbar:
Je häufiger wir systematisch und logisch vorbereitete richtige Entscheidungen treffen, desto reichhaltiger wird unser persönliches Repertoire an Denkmustern für erfolgreiche intuitive Entscheidungen.
Hirnforschungen ergaben, dass wir zu 80 % das Verarbeiten unserer gespeicherten Erfahrungen nicht bewusst wahrnehmen, diese Prozesse aber dennoch Gefühle oder körperliche Reaktionen auslösen.
Fachbegriffe der Führungslehre
Vielfalt der Begriffe
Jede Fachdisziplin hat ihre eigene Fachsprache. So auch die Führungs- bzw. Managementlehre. Während jedoch in den meisten Wissenschaftsbereichen die wichtigsten Begriffe der Fachsprache eindeutig definiert, teilweise sogar in Normen verbindlich festgelegt sind, werden die Fachbegriffe der Führungslehre zum Teil recht unterschiedlich gebraucht.
Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Führungslehre keine eigenständige Hochschuldisziplin, sondern multidisziplinär: Sie basiert auf Elementen der Psychologie, Soziologie, Betriebswirtschaft, Arbeits- sowie Erziehungswissenschaften. Dementsprechend vielfältig sind die sprachlichen Einflüsse. Zum anderen ist die Führungslehre – anders als beispielsweise die Naturwissenschaften – einem ständigen Wandel unterworfen. Gerade in unserer Zeit der raschen und teilweise tief greifenden wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Veränderungen ist eine entsprechende Flexibilität der Führungsmethoden unumgänglich.
Ein weiterer Grund ist darin zu sehen, dass manche Fachbuchautoren, Führungskräftetrainer und Unternehmensberater die Kundschaft durch immer neue Begriffe auf sich aufmerksam machen wollen. Häufig soll dadurch der Eindruck erweckt werden, der Betreffende habe nun endlich die Patentlösung gefunden. Bei Licht betrachtet zeigt sich dann jedoch oft, dass es sich um altbewährte Inhalte mit neuen Etiketten handelt. Im Zug dieses Trends werden auch so manche substanzlosen Modewörter geboren.
Gebräuchliche Fachwörter
Deshalb beschränkt sich die nachstehende Darstellung auf die wichtigsten Grundbegriffe und orientieren sich die Definitionen an ihrem mehrheitlichen Gebrauch in Wissenschaft, Lehre und Literatur. Bei den Definitionen sind weitere Begriffe genannt, die verschiedentlich in ähnlichem Sinne verwendet werden.
Begriffsdefinitionen
Entsprechend den folgenden Definitionen sind auch die im vorliegenden Buch verwendeten Fachbegriffe zu verstehen:
∎Führungskonzeption: Gesamtheit aller Elemente der Mitarbeiterführung in einer Organisation (sinngemäß auch: Führungssystem, Führungsmodell, Führungsschema)
∎Führungskultur: Grundeinstellung des Managements zur Menschenführung im Allgemeinen sowie zur Mitarbeiterpersönlichkeit im Speziellen (sinngemäß auch: Führungsphilosophie, Führungsideologie, Führungsprinzip, Führungstheorie)
∎Führungsorganisation: Zuordnung der Führungsaufgaben zu bestimmten Führungsebenen, -bereichen und -personen sowie die Abgrenzung ihrer Verantwortlichkeiten und Befugnisse (sinngemäß auch: Führungssystem, Führungsstruktur)
∎Führungsstil: charakteristisches Verhalten und Vorgehen von Führungskräften bei der Wahrnehmung ihrer Führungsaufgaben (sinngemäß auch: Managementkonzept, Führungsmodell, Führungsmethode, Führungstypologie, Führungspsychologie)
∎Führungsverhalten: momentanes Verhalten einer Führungskraft in einer konkreten Führungssituation (sinngemäß auch: Führungsstil, Führungstechnik)
∎Führungsmaßnahme: initiierende, abstellende oder vorbeugende Handlung oder Handlungsanweisung des Managements bzw. einer Führungskraft (sinngemäß auch: Führungsmethode, Führungstechnik)
∎Führungsinstrument: methodisches, organisatorisches oder sächliches Hilfsmittel für die Führungsarbeit (sinngemäß auch: Führungsmittel)
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