Drei Top Strand Krimis - Tod eines Schnüfflers und andere Krimis. Cedric Balmore
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Drei Top Strand Krimis - Tod eines Schnüfflers und andere Krimis - Cedric Balmore страница 7
"Und wenn ich Ihnen diesen Auftrag wieder entziehe?"
"Darauf würde ich mich nie einlassen, Mrs. Tierney. Der Auftrag war der letzte Wille Ihres Mannes. Und den werde ich respektieren."
Sie nickte. Eine seltsame Anspannung hatte sie erfasst, die Bount sich nicht ganz erklären konnte.
"Ich hole Ihnen ein Foto", sagte sie.
Als sie zurück war und Bount ein Foto von Tierney gegeben hatte, fragte dieser: "Liegt es vielleicht am Geld, dass Sie mir den Auftrag entziehen wollten? Darüber könnten wir reden. Ich muss nicht gleich mein Auto verkaufen, wenn ich auf den Scheck verzichte."
Sie schüttelte den Kopf und vermied es dabei, Bount in die Augen zu sehen. "Nein", meinte sie. "Darum geht es nicht."
"Haben Sie einen Job?"
"Nein. Ich werde mir etwas suchen müssen."
"Und eine Lebensversicherung?"
"Alles futsch. Steve hat eine Hypothek darauf aufgenommen, als wir uns die neue Wohnungseinrichtung gekauft haben. Außerdem war ich letztes Jahr ein paar Wochen im Krankenhaus, das ging auch ganz schön ins Geld. Deshalb wundert es mich ja auch so, dass Steve Ihnen ein solches Honorar zahlen konnte!"
"Wie gesagt, wir können darüber reden."
"Ich bin keine Bettlerin!", erklärte sie empört.
"So war es auch nicht gemeint!"
"Schon gut."
Sie gingen zur Tür.
"Wir werden uns sicher bald wiedersehen", meinte Bount. "Tut mir leid, dass ich Ihnen das nicht ersparen kann.“
"Das braucht Ihnen nicht leid zu tun."
Als Bount die Wohnung verließ, kam ein etwa zehnjähriger Junge das halbe Dutzend Stufen bis zur Haustür hinaufgerannt. Das musste Michael sein.
Karen Tierney nahm ihren Sohn voller Erleichterung in die Arme. "Ich bin froh, dass du da bist", sagte sie.
Michael schaute zu Reiniger hinüber und unterzog ihn einer kritischen Musterung. "Wer ist der Mann?"
"Ein Privatdetektiv", erklärte seine Mutter.
"Wie Dad?"
"Ja, wie Dad."
Der Junge musterte Bount ein paar Sekunden lang und ging dann ins Haus.
6
Captain Toby Rogers und Bount Reiniger waren seit Jahren befreundet, aber der Police Captain schien sich heute nicht besonders zu freuen, den Privatdetektiv wiederzusehen.
Er fegte wie eine Dampfwalze durch das Morddezernat, in der einen Hand einen Kaffeepott, in der anderen einen Stapel Unterlagen. Als er Bount sah, stoppte er ziemlich abrupt, verdrehte die Augen und seufzte.
"Wenn du auftauchst, Bount, dann bedeutet das meistens Arbeit für mich! Aber ich sage dir gleich: Ich stecke bis zum Hals in Arbeit!"
Bount lachte. "Na, da geht es dir wie mir, Toby!"
"Vielleicht. Aber mit dem Unterschied, dass ich dir bei deinem Job helfen soll, während du mich von meinem abhältst!"
"Na, na, übertreibst du nicht ein bisschen?"
Rogers schüttelte den Kopf. "Kaum! Eher im Gegenteil!"
"Meistens war es doch so, dass wir beide profitierten, wenn wir zusammen an einem Strang gezogen haben, Toby!"
"Wie auch immer, du lässt dich doch nicht abwimmeln! Also komm mit! Einen Kaffee kann ich dir allerdings nicht anbieten. Unsere Maschine ist kaputt. Ich hatte das Glück, die letzte Tasse abgekriegt zu haben!"
Wenig später waren sie in Rogers’ Dienstzimmer und der Captain hatte sich hinter seinem Schreibtisch ächzend niedergelassen, während Bount es vorzog, stehen zu bleiben.
"Worum geht es, Bount? In welche Akte willst du einen unerlaubten Blick werfen?", feixte Toby.
Bount machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Sagt dir der Name Tierney etwas?"
"Natürlich. Ein Fall unter vielen, der darauf wartet gelöst zu werden. Was hast du damit zu schaffen?"
"Ich suche Tierneys Mörder."
Rogers lachte heiser. "Was du nicht sagst! Dasselbe gilt auch für mich!"
Rogers fuhr mir seinem Bürostuhl einen Meter zur Seite und hatte eine Sekunde später eine Akte in der Hand, die er anschließend Bount hinüberreichte. "Unverbindlich zur Ansicht", meinte er. "Der Killer ist auf Nummer sicher gegangen und hat mehrfach abgedrückt. Wahrscheinlich hat er einen Schalldämpfer benutzt."
Reiniger hob die Augenbrauen.
"Ein Profi?"
"Ist nicht auszuschließen. Dafür spräche auch, dass es am Tatort - seinem Büro - keinerlei Spuren gibt. Keinen Fingerabdruck, gar nichts.“
"Hat der Mörder Tierneys Unterlagen durchsucht?"
"Gründlich! Woher weißt du das?"
Bount zuckte die Achseln. "Ich zähle einfach zwei und zwei zusammen, das ist alles." Er langte in die Innentasche seines Jacketts und holte den Brief heraus, den der Notar Reynolds ihm übergeben hatte. Er gab Rogers das Papier und meinte dazu: "Tierney muss geahnt haben, dass es jemand auf ihn abgesehen hatte. Und es hängt wahrscheinlich mit seinem letzten Fall zusammen."
Rogers nickte.
"Tierney hat sich eine Schießerei mit dem Killer geliefert. Das heißt, dass er wusste, dass es ihm an den Kragen würde... Hast du dir das Bankschließfach mal angesehen, von dem hier die Rede ist?"
"Habe ich. Es war leer. Die Witwe hat es leergeräumt, aber sie weiß angeblich nicht, woran ihr Mann gearbeitet hat. Was weißt du bisher über Tierney?"
Rogers hob die Schultern.
"Nun, er ist eine Art Schmalspur-Schnüffler. Ein kleiner Fisch im großen Teich New York. Jedenfalls geht das aus seinen Ermittlungsunterlagen hervor. Untreue Ehemänner und Ladendiebe, manchmal auch Personen- und Objektschutz."