Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub. Alfred Bekker

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Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub - Alfred Bekker

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Mal, dass er durch das FBI oder Beamte der City Police in der einen oder anderen Sache vernommen wurde. Er war erfahren darin, bei solchen Gelegenheiten, extrem vorsichtig zu sein und keine Äußerung fallen zu lassen, die ihn später in irgendeiner Form in Schwierigkeiten bringen konnte.

      Bei dieser Operation ging es darum, herauszukriegen, was hinter den Kulissen für ein Spiel gespielt wurde. Azzaros Ermordung war vermutlich nur die Spitze eines Eisbergs, von dem sich bekanntermaßen neun Zehntel unter der Wasseroberfläche befinden.

      Wir legten Kragenmikros und Ohrhörer an, um ständig Verbindung untereinander zu haben.

      „Im Moment sitzt Gutierrez mit einigen Girls zusammen, aber so richtig gut gelaunt kommt er mir eigentlich nicht vor“, meldete sich Jay Kronburg über die Link-Verbindung. „Ist nur so ein Gefühl, aber für meinen Geschmack zieht der Kerl hier nur seine Show ab und will zeigen, dass er der große Hecht im Karpfenteich ist, der alles im Griff hat. Aber irgendeine Laus ist ihm über die Leber gelaufen...“

      Der Empfang war hervorragend, was bei manchen Einsätzen in unterirdischen Parkhäusern oder dergleichen schon mal schwierig sein konnte.

      „Vielleicht kommt die Laus da vorne gerade!“, stellte ich fest. Wir hatten gerade die Seitenstraße verlassen und befanden uns auf der dem Buena Vista gegenüberliegenden Straßenseite.

      Eine lange Stretch-Limousine hielt vor dem Club. Sie war schneeweiß, so wie der Anzug des schwergewichtigen Manns, dem von einem seiner Bodyguards gerade aus dem Wagen geholfen wurde.

      „Benny Duarte will den Abend ausgerechnet im Buena Vista verbringen – wenn das nicht eine interessante Neuigkeit ist!“, stieß Clive hervor.

      „Zumal Duarte heute Nachmittag noch ziemlich mies auf Gutierrez zu sprechen gewesen ist, wenn wir unserem Informanten trauen können, dem wir in der New Vanguard Bar getroffen haben“, war Jays Stimme über Ohrhörer vernehmbar. „Angeblich soll Duarte Gutierrez übel zugesetzt haben.“

      „Würde das nicht die angespannte Stimmung bei Gutierrez erklären?“, meinte Clive. „Vielleicht weiß er, dass sich heute noch der Schneekönig von East Harlem die Ehre bei ihm gibt...“

      „Duarte ist doch wahrscheinlich einer seiner wichtigsten Kunden“, mischte sich Milo ein. „Warum sollte er schlechte Laune bekommen, wenn er auftaucht?“

      „Jedenfalls scheinen die beide ihre Differenzen ausgeräumt zu haben – worin sie auch immer sie bestanden haben mögen“, murmelte Jay.

      Josy meldete sich von der anderen Straßenseite zu Wort.

      „Hier steht eine Limousine mit laufendem Motor im Hinterhof“, berichtete sie. „Ich schätze, das ist Gutierrez’ Wagen.“

      „Kannst du einem GPS-Sender anbringen?“

      „Ich werde es versuchen, hätte aber gerne noch Verstärkung hier.“

      Clive wandte sich an Milo und mich. „Macht ihr das? Wir müssen uns ohnehin auf die verschiedenen Eingänge verteilen, damit er uns nicht durch die Lappen geht.“

      Auf der anderen Straßenseite hatte inzwischen ein Mercedes angehalten. Den Wagen kannte ich. Er stammte ebenfalls aus dem Fundus unserer Fahrbereitschaft. Zwei junge Agenten – Don Gavin und Allan Salionowsky waren die Insassen. Mister McKee hatte die beiden jungen Quantico-Absolventen ebenfalls unserem Observationsteam zugeteilt. Clive dirigierte sie in die Nähe der Ausfahrtstraße des Hinterhofs, in dem sich Josys Angaben nach die Limousine befand. Wenn es nicht gelang, die Limousine mit einem GPS-tauglichen Sender zu bestücken, über den wir dann den Weg des Wagens verfolgen konnten, musste dem Wagen jemand direkt auf den Fersen sein.

      Auf getrennten Wegen machten sich Milo und ich zu Josys gegenwärtigem Standort auf. Milo marschierte mitten durch das Buena Vista hindurch und hatte so Gelegenheit, den Auftritt des großen Kokainkönigs Benny Duarte mitzubekommen.

      Ich hingegen war gezwungen, einen ganzen Block zu umrunden. Da ich nicht zuviel Zeit verlieren und noch rechtzeitig helfen wollte, nahm ich einen Teil der Strecke in gemäßigtem Jogging-Tempo.

      Schließlich erreichte ich die Einfahrt zum Hinterhof. Inzwischen war es ziemlich dämmrig geworden. „Bleib am Beginn der Zufahrt stehen!“, riet mir unsere irischstämmige Kollegin Josy über Funk. „Da läuft so ein Typ mit einer Uzi unter dem Arm herum...“

      Ich blieb an der Ecke, so wie Josy es mir geraten hatte. Aus der Deckung heraus konnte ich alles beobachten. Jay meldete, dass Gutierrez kurz mit Duarte sprach, der offenbar als privilegierter Gast im Buena Vista behandelt wurde.

      Eine halbe Stunde lang harrten wir auf unseren Posten aus, ohne dass sich etwas tat.

      Josy ging inzwischen auf die Limousine zu und tat dabei so, als wäre sie etwas beschwipst und hätte Schwierigkeiten, sicher zu gehen. Der Bodyguard drückte eine Zigarette aus und warf sie auf den Boden. Etwas, wofür man im Rest des Big Apple schon eine saftige Strafe zahlen muss, weil sich unsere Stadtregierung das Ziel gesetzt hat, aus New York ein sauberes Pflaster zu machen.

      Der Chauffeur, der am Steuer saß und bis dahin nervös mit den Fingern auf dem Lenkrad herumgetickt hatte, drehte sich auch zu ihr um.

      „Was machen Sie hier?“, fragte der Bodyguard grob. Seine rechte Hand ging augenblicklich zum Griff der Uzi, die er an einem Riemen über der Schulter trug. „Los, verschwinden Sie!“

      Josy simulierte einen Schluckauf.

      „Kein Problem, ich habe mich hier wohl ein bisschen verlaufen...“

      „Kommt davon, wenn man den Hinterausgang benutzt.“

      Josy machte einen ungeschickten Schritt, tat so, als würde sie stolpern und landete direkt neben dem Hinterreifen links auf dem Asphalt. Blitzschnell klebte sie den Sender unter den Wagen.

      Der Uzi-Träger trat an sie heran, packe sie grob am Arm und stellte sie wieder auf die Füße. „Hauen Sie ab! Am besten gehen Sie einfach den Weg zurück, woher Sie gekommen sind!“

      „Aber – dann lande ich ja wieder im Buena Vista!“

      „Claro! Es verdad! Und dann lassen Sie sich vom Barkeeper ein Taxi bestellen.“

      Josy ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie ging zurück zum Hinterausgang, durch den sie gekommen war.

      Ich stellte unterdessen fest, dass der Uzi-Träger nun schon zum dritten Mal auf die Uhr schaute.

      Endlich meldete Jay, dass Bewegung in die Sache kam. Gutierrez brach auf. „Er hat einen Anruf auf sein Handy gekriegt“, stellte Jay fest.

      Wenig später meldete Milo, dass Gutierrez den Korridor passiert hatte, der zur Hintertür führte. Josy hatte sich inzwischen längst wieder unter die Gäste des Buena Vista gemischt, um nicht weiter aufzufallen.

      Ich beobachtete, wie Gutierrez ins Freie trat. Er schritt auf die Limousine zu, nahm dabei sein Handy in die Hand und wählte eine Nummer. Das Gespräch war sehr kurz. Er sagte höchstens einen Satz, dann steckte er das Gerät weg.

      Hinter ihm folgte ein breitschultriger Kerl mit weißblond gefärbten Haaren. Er war breitschultrig, muskulös und gut einen Meter neunzig groß.

      Auch er trug

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