Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub. Alfred Bekker

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Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub - Alfred Bekker

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der Limousine.

      Plötzlich ging ein Ruck durch den Körper des Bodyguards.

      Er sackte in sich zusammen und blieb reglos am Boden liegen. Auf seiner Stirn hatte sich ein kleiner, roter Punkt gebildet.

      Ein Einschussloch.

      Aber es war kein Schussgeräusch zu hören gewesen.

      Ein zweiter Schluss peitschte lautlos durch die Luft und zerschmetterte den linken Außenspiegel der Limousine.

      Gutierrez hechtete sich in seinen Wagen und riss die Tür hinter sich zu. Schüsse krachten jetzt laut durch den Innenhof. Der zweite Leibwächter schaffte es gerade noch seine Uzi empor zu reißen und feuerte eine ziemlich ungezielte Salve auf die Fensterfronten der oberen Stockwerke.

      Ich rannte die Einfahrt zum Hinterhof entlang, riss die SIG aus dem Holster. An der Ecke blieb ich stehen.

      Gutierrez hatte sich inzwischen im Wagen verkrochen. Der Chauffeur startete. Die Reifen der Limousine drehten durch.

      Ich machte einen Sprung nach vorne, während mindestens ein Dutzend Kugeln in den gepanzerten Seitenscheiben hängen blieben. Schüsse fetzten auch in den Reifen hinten links hinein. Die Limousine brach aus, anstatt schnurgerade durch die Ausfahrt des Hinterhofs hinauszuschießen, krachte sie gegen eine Wand.

      Der Fahrer war nach vorn gegen das Lenkrad geprallt. Dabei hatte sich der Airbag entfaltet.

      Am Hintereingang des Buena Vista sah ich Milo und Josy auftauchen.

      Sie wurden sofort von einem der Fenster auf der gegenüberliegenden Seite des Hinterhofs aus beschossen.

      Eine MPi ratterte los.

      Die Kugeln rissen kleine Stücke aus der Wand.

      Dieser geballten Feuerkraft hatten Milo und Josy nichts entgegenzusetzen.

      Ich lief zu Gutierrez’ Limousine, riss die hintere Tür auf.

      Gutierrez war benommen.

      Beim Aufprall des Wagens war er nach vorn geschleudert worden und mit dem Kopf gegen die Trennscheibe zur Fahrerkabine geprallt. Zumindest war dort sein verschmiertes Blut zu sehen, während an Gutierrez’ Kopf eine Platzwunde blutete. Es sah allerdings schlimmer aus, als es tatsächlich war.

      Der Fahrer kämpfte sich unter seinem Airbag hervor. „Trevellian, FBI“, rief ich. „Bleiben Sie hier und rühren Sie sich nicht. Unsere Leute sind in der Nähe!"

      „Hey, Sie...."

      „Rühren Sie sich nicht vom Fleck!“, wies ich ihn noch einmal unmissverständlich an.

      Auf der gegenüberliegenden Seite der Hinterhofeinfahrt gab es eine Tür, die sich plötzlich einen Spalt breit öffnete. Das Mündungsfeuer einer MPi blitzte auf. Ich warf mich zu Boden. Der Kugelhagel pfiff über mich hinweg. Rechts und links schlugen die Projektile gegen die Limousine, blieben in den Scheiben hängen und bildeten dabei jeweils das Zentrum von feinen Rissen, die sich wie Spinnenbeine verzweigten oder prallten von der gepanzerten Karosserie ab. Gefährliche Querschläger entstanden auf diese Weise. Noch im Fallen hatte ich die SIG Sauer P226 hochgerissen und mehrfach gefeuert.

      Am Boden feuerte ich noch einmal, diesmal mit einem genau gezielten Schuss. Mein Gegner schrie auf. Im selben Moment verebbte der MPi-Kugelhagel.

      Ich schnellte hoch, rannte auf die Tür zu. Mit der SIG in der Faust riss ich sie auf. Den Lauf meiner Dienstwaffe hielt ich in Augenhöhe. Der MPi-Schütze lehnte an der Wand. Er trug eine Sturmhaube. Blut rann ihm zwischen den Händen hindurch. Ich hatte ihn offenbar am Arm erwischt. Er versuchte, ein frisches Magazin in seine Waffe zu schieben. Sein Arm zitterte dabei.

      „Keine Bewegung!“, rief ich. „FBI! Sie sind verhaftet!“

      Über das Kragenmikro meldete ich die Verhaftung, entwaffnete ihn und nahm ihm die Sturmhaube vom Gesicht. Ich schätzte ihn auf ungefähr dreißig Jahre. Er hatte dunkle Haare, die leicht gelockt waren und eine kraterartige Narbe am Kinn, die wohl von einem starken Aknebefall in der Pubertät geblieben war.

      Während ich das tat, nahm ich über das Kragenmikro Kontakt mit meinen Kollegen auf. „Wir brauchen einen Arzt“, sagte ich. „Und außerdem Verstärkung. Der Kerl hier war nicht allein. Da muss noch jemand im Haus sein. Die ersten Schüsse konnte man nämlich nicht hören, das heißt, es wurde wahrscheinlich ein Schalldämpfer verwendet. Aber bei dem Verhafteten habe ich so etwas nicht finden können.“

      Die beiden jungen Quantico-Absolventen Gavin und Salionowsky bekamen daraufhin von Clive die Anweisung, den zur Straße gelegenen Hauseingang im Auge zu behalten.

      Ich hörte Schritte.

      Milo und Josy erreichten mich.

      „Alles klar?“, fragte Milo.

      „Mit mir schon“, erwiderte ich.

      „Wir sind gleich bei euch, Jesse!“, versprach Jay Kronburg.

      Wenig später traf der ehemalige Cop im Dienst des New York Police Department bei uns ein. Er war der Einzige von uns, der nicht auf die SIG Sauer P226 umgestiegen war, sondern noch immer seinen 4.57er Magnum-Revolver benutzte.

      Milo und Josy meinten, dass aus dem dritten Stock geschossen worden sei.

      Es handelte sich um ein Gebäude mit kleinen Apartments. Viele davon wurden vom Personal des Buena Vista bewohnt, wie sich bei späteren Befragungen herausstellte.

      Milo, Jay und ich wollten uns im Haus umsehen. Josy sollte bei dem Verhafteten bleiben, während Agent Leslie Morell sich um Gutierrez kümmerte. Schließlich sollte uns der Wäscher von Harlem so schnell nicht wieder durch die Lappen gehen. Gutierrez musste uns schließlich noch einiges erklären.

      Wir wollten uns gerade das Treppenhaus vornehmen, da hörten wir über unsere Ohrhörer, wie die Kollegen Gavin und Salionowsky, jemanden aufforderten, stehen zu bleiben.

      Im nächsten Moment hörten wir Schüsse.

      Sie kamen von der der Straßenseite des Apartmenthauses. Außerdem hörten wir das Feuergefecht auch noch im Ohrhörer, was einem fast das Trommelfell platzen lassen konnte.

      Die Agenten Gavin und Salionowsky waren offensichtlich in ein Feuergefecht verwickelt.

      Wir zögerten keinen Augenblick, sondern rannten ins Freie, erreichten das Ende der Ausfahrt und schließlich die Straße. Eine Tür, die ins Haus führte, stand halb offen.

      Ein Mann lag regungslos im Eingangsbereich. Sein Gesicht war durch eine Sturmhaube verdeckt. In der Rechten hielt er ein Gewehr mit Schalldämpfer und Laserzielerfassung. Blut sickerte aus einer Wunde am Oberkörper.

      In einer Entfernung von nur wenigen Metern lagen zwei weitere menschliche Körper auf dem Asphalt. Es waren Salionowsky und Gavin, unsere beiden jungen Kollegen. Die Schüsse, die wir gehört hatten, waren von ihnen abgegeben worden. Salionowsky war tot, aber Gavin lebte noch. Sein Brustkorb war voller Blut.

      Jay machte über Funk noch einmal Druck, um Hilfe vom Emergency Service für den Abtransport eines Schwerverletztern zu

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