Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub - Alfred Bekker страница 24
„Wer hat Sie und ihren Komplizen angeheuert, um Gutierrez zu töten?“, fragte ich. „Oder wollen Sie die ganze Schuld auf sich nehmen?“
„Ich will eine Zusicherung der Staatsanwaltschaft, dass das Strafmaß...“
„Vergessen Sie es“, unterbrach ich ihn. „In diesem Stadium der Ermittlungen ist da nichts drin. Aber wenn Sie jetzt kooperativ sind, wird das mit Sicherheit berücksichtigt werden – und zwar stärker, als wenn Sie jetzt lange pokern und Ihre Aussagen vielleicht nichts mehr wert sind, weil wir bis dahin selbst darauf gekommen sind.“
Robin Carlos überlegte Augenblicke.
Schließlich nickte er.
„Hören Sie, G-man, ich habe keine Ahnung, wer uns angeheuert hat. Ich kann da nur spekulieren. Schließlich ist James Gutierrez eine relativ bekannte Größe hier in East Harlem und es gibt so einige, denen er im Laufe der Jahre auf die Füße getreten ist. Niemand steigt so hoch, ohne ein paar Leichen im Keller zu haben, wenn Sie verstehen, was ich meine.“
„Reden Sie nicht um den heißen Brei herum, Carlos!“, mischte sich jetzt Milo ein. „Wir wollen Namen!“
„Kann ich Ihnen leider nicht bieten.“ Er atmete tief durch und fuhr schließlich fort: „Ein Typ hat uns in einer Bar angesprochen und gleich eine Anzahlung von dreißigtausend Dollar auf den Tisch gelegt. Die zweite Hälfte würden wir nach Erledigung des Jobs bekommen.“
„Wie sah der Kerl aus, der Sie angeheuert hat?“, hakte ich nach.
„Er war ein richtiger Hüne. Fast zwei Meter groß, würde ich schätzen und außerdem ziemlich Muskel bepackt.“
„Fallen Ihnen sonst noch irgendwelche Kennzeichen ein?“
„Ja, er hatte ein herzförmiges Muttermal am Hals.“
Ich wechselte mit Milo einen Blick.
„Der Türsteher vom Buena Vista!“, entfuhr es meinem Freund und Kollegen Milo Tucker.
Ich nickte.
„Da wird uns jemand einiges zu erklären haben!“
17
Eine Viertelstunde später befanden wir uns bereits auf dem Weg zum Buena Vista.
Um diese Zeit war dort natürlich noch nicht geöffnet. Zulieferer brachten kistenweise Getränke für den Abend. Die Tür stand sperrangelweit offen. Milo und ich traten ein.
Wir erkundigten uns nach Rex Hueldez, der hier von Gutierrez´ Gnaden die Geschäfte führte.
Schließlich holte ihn einer seiner Angestellten aus seinem Büro.
Wir hielten ihm unsere Ausweise unter die Nase. „Ich nehme an, Sie erinnern sich an uns", sagte ich.
Hueldez verzerrte das Gesicht zu einem müden Lächeln.
„Wie könnte ich Sie vergessen, G-men", kam es Hueldez zwischen den Zähnen hindurch. „Wie Sie sehen, muss hier weiter gearbeitet werden. Im Schlaf verdient hier nämlich niemand seine Dollars!"
„Was Sie nicht sagen", erwiderte ich leicht gereizt.
„Ich nehme an, Sie suchen Mister Gutierrez."
„Nun...".
„Der ist leider im Moment nicht hier und so, wie es aussieht, wird er auch um Verlauf des Abends kaum Zeit haben, um hier vorbei zu schauen. Ich kann Ihnen aber gerne seine Nummer geben!"
„Möglich, dass Sie uns weiterhelfen können", erwiderte ich. Ich ließ den Blick durch den Raum schweifen. „Wo ist eigentlich Ihr Türsteher - so ein Riesenkerl mit gewaltigen Muskeln."
„Ricky Balbo? Der ist im Augenblick nicht da."
„Wo finden wir ihn?“, fragte ich.
Hueldez verzog das Gesicht.
„Bin ich vielleicht Rickys Kindermädchen? Was wollen Sie denn von ihm?" Er begann zu grinsen und fügte noch hinzu: „Ich kann ihm auch was ausrichten, wenn Sie wollen!"
Zwei Männer schleppten Getränkekisten herein. „Bitte nicht hier her! Sie machen hier ja alles wieder dreckig!", schimpfte Hueldez. Er kam hinter dem Tresen hervor. Die beiden Männer standen etwas orientierungslos da, während eines der Go-Go-Girls seinen Auftritt probte.
Ein breitschultriger Mann mit Bodybuilderfigur kam die Freitreppe herunter.
Das Muttermal am Hals blitzte unter seinem Kragen hervor.
„Mister Ricky Balbo?“, fragte ich, hob meine Marke mit der einen Hand, während die Rechte zur SIG langte.
Balbo erstarrte.
„Bleiben Sie stehen, Sie sind verhaftet wegen des Verdachts der Verabredung zum Mord!“, ergänzte Milo.
Ricky Balbo griff unter seine Jacke, riss eine Automatik hervor und feuerte sofort in unsere Richtung.
Ungezielte Schüsse, die an uns vorbei pfiffen. Ich feuerte einen Warnschuss auf seine Beine, verfehlte ihn aber.
Er rannte davon, nahm mit Riesenschritten jeweils drei Stufen.
Nachdem er oben angekommen war, hörte man dort seine schnellen Schritte.
„Bleib hier bei Hueldez! Der soll niemanden anrufen!“, wandte ich mich an Milo.
„Okay!“
Ich hetzte die Treppe hinauf.
Oben befand sich eine weitere Bar mit Tischen und Stühlen. Der Boden glänzte. War wohl frisch gebohnert worden und entsprechend rutschig. Die Stühle waren mit der Sitzfläche auf die Tische gestellt worden.
Ricky Balbo hatte bereits eine Tür erreicht, die zu einem Korridor führte.
Er blieb dort stehen, feuerte in meine Richtung. Ich musste in Deckung gehen und schoss mit der SIG Sauer P226 zurück.
Ein paar der Stühle wurden getroffen. Die Wucht der Geschosse war hoch genug, sie krachend von den Tischen herunterzureißen. Ein Höllenlärm entstand.
Balbo zog sich zurück, hetzte den Korridor